Ultimativer Laptop

Microsoft Surface Book im Test: Windows-10-Gerät überzeugt in vielen Disziplinen

Den "ultimativen Laptop" verspricht Microsoft mit dem Surface Book - doch besteht das Windows-10-Gerät in allen Disziplinen? Im ausführlichen Test gibt es einiges zu loben, aber auch Kritikpunkte.
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Bei der Akkulaufzeit hält Microsoft sich mit konkreten Angaben auffällig zurück. Der Hersteller schreibt: "Bis zu 12 Stunden Videowiedergabe. Die Tests wurden von Microsoft im September 2015 unter Verwendung eines Vorproduktionsgeräts mit einem Intel Core-i5-Prozessor, 256 GB und 8 GB RAM durchgeführt. Bei den Tests wurde der Akku während der Videowiedergabe vollständig entladen. Es wurden überall Standardeinstellungen verwendet. Ausnahme: WLAN war mit einem Netzwerk verbunden und die automatische Helligkeit war deaktiviert. Je nach Einstellung, Nutzung und anderen Faktoren ergeben sich bei der Akkulaufzeit erhebliche Unterschiede." Für das Core-i7-Modell veranschlagt Microsoft rund 9 Stunden Laufzeit.

Als wir bei voll aufgeladenen Akkus (in Tablet und Tastatur) das Kabel abzogen, zeigte uns das Surface Book eine verbleibende Restlaufzeit von 9 Stunden und 6 Minuten für das Gerät mit Tastatur an. Nur für das Tablet alleine - also mit einem Akku statt zwei - prognostizierte das System eine Laufzeit von 3 Stunden und 10 Minuten. Den Wert beim Tablet halten wir für realistisch, je nach Anwendung kann es auch sein, dass das Surface Book mit Tastatur schon nach 8 Stunden schlapp macht.

Eine Sache muss Microsoft allerdings beim nächsten Mal besser machen: Der Ladestecker des Surface Book hat eine LED, die stets weiß leuchtet, auch wenn der Akku voll ist. Es sollte eigentlich kein Problem darstellen, hier eine mehrfarbige LED einzusetzen, die mit einer anderen Farbe anzeigt, wann der Akku geladen ist. Der Eingabestift liegt dem Surface Book bei Der Eingabestift liegt dem Surface Book bei
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Surface Book im mobilen oder stationären Betrieb?

Nachdem das Surface Book für multimediale Anwendungen und sogar Spiele geeignet ist, stellt sich für viele Nutzer die Frage: Kann das Gerät vielleicht den stationären PC oder iMac zuhause ersetzen? In leistungstechnischer Hinsicht würden wir das auf jeden Fall bejahen und auch das Display ist - wie geschrieben - besser als mancher Billig-Monitor. Die flexiblen Einsatzmöglichkeiten (nur mit Tablet auf dem Sofa, mit Tastatur im Büro...) sprechen für einen Einsatz zuhause.

Was wir aber als Nachteil sehen, sind die spartanischen Anschlussmöglichkeiten des Geräts. Diese müssen für die Arbeit am Schreibtisch, auf dem oft mehrere Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner usw. stehen, erweitert werden. Ein USB-Hub ist für den Einsatz zuhause quasi eine Pflichtanschaffung.

Ein externer Monitor sollte mindestens dieselbe, wenn nicht gar eine höhere Auflösung haben, um wirklich ein besseres Bild als das eingebaute Display zu liefern. Als Schnittstelle sollte er Mini-Displayport (wie das Surface Book) oder HDMI haben. Microsoft verkauft einen Mini-Displayport-zu-HDMI-Adapter für 39,99 Euro. Zum selben Preis gibt es auch einen Mini-Displayport-zu-VGA-Adapter, obwohl ein VGA-Monitor wohl kaum ein adäquater Ersatz für das eingebaute Display ist.

Soll das Surface Book per Ethernet ans Internet angeschlossen werden, ist der Surface Ethernet Adapter von Microsoft für 39,99 Euro notwendig. Viele Anschlussmöglichkeiten kombiniert das Microsoft Surface Dock für 229,99 Euro (zwei Mini-Displayports, Gigabit-Ethernet, vier USB 3.0, ein Audio-Ausgang). Hat man den Surface-Stift verloren, kostet es 64,99 Euro, ihn nachzukaufen. Für einen Wireless Display Adapter verlangt Microsoft 69,99 Euro. Diese Zusatzkosten sollte man also bei einer Nutzung zuhause mit einplanen.

Nicht ganz ultimatives Notebook für Zahlungswillige

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 1
  • Material / Verarbeitung: 1,5
  • Bedienung / Handling: 1,5
  • Betriebssystem / Apps: 1
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,2
Den Anspruch, ein ultimatives Laptop zu liefern, erfüllt Microsoft in einigen, aber nicht allen Disziplinen. Windows 10 gehört zweifellos zu den besten Systemen, die Microsoft je programmiert hat, und auf dem Surface Book läuft es absolut flüssig. Das Display und die Tastatur genügen höchsten Ansprüchen. Die Leistung der Hardware reicht für anspruchsvolles Arbeiten und Spiele aus. Kleinere Kritikpunkte sind die nur mittelmäßige SSD, das dauerhafte Rauschen bei hoher Leistung und der Lapsus mit der Ladeanzeige. Auch Microsoft Office hätten wir erwartet, und eine Variante mit LTE wäre wünschenswert.

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