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Media Broadcast: Web-Dienste & TV für kleine Kabelanbieter

Anga Cable: Neues Vorleistungsangebot spart Anbietern hohe Kosten
Von der Anga Cable in Köln berichtet Thorsten Neuhetzki

Familie beim Fernsehen Neues Vorleistungsangebot für kleine Kabelanbieter.
Bild: Kabel Deutschland
Neben den großen Kabelnetzbetreibern wie Kabel Deutschland, Unitymedia Kabel BW, Tele Columbus und Primacom gibt es in Deutschland eine große Zahl kleinerer Kabelnetzbetreiber und kleine IPTV-Anbieter, die ihren Kunden TV-Signale anbieten. Diese holen sich ihre Signale in der Regel in Eigenregie per Satellit und müssen hierfür entsprechende Technik installieren. Internet und Web-Diensteist dabei in aller Regel nicht ohne weiteres möglich. Media Broadcast hat auf der Anga Cable in Köln ein neues Vorleistungsprodukt vorgestellt, was diesen Anbietern und somit auch den Kunden nicht nur mehr als 200 TV-Sender bringt, sondern ab kommendem Jahr auch Internet.

Familie beim Fernsehen Neues Vorleistungsangebot für kleine Kabelanbieter.
Bild: Kabel Deutschland
Das als Cable TV Services vorgestellte Produkt soll ab Sommer diesen Jahres an die Anbieter verkauft werden. Media Broadcast stellt dabei die vom Anbieter gewünschten Sender in der Technikzentrale in Usingen zusammen. Hier ist das Unternehmen heute schon in ähnlicher Funktion für die Deutsche Telekom und Entertain tätig. Die gewünschten Sender werden dann zu Paketen zusammengestellt und anschließend über Glasfaser zum entsprechenden Kabelnetzbetreiber geführt.

So kann der Kabelnetzbetreiber entscheiden, welche Sender er seinen Kunden anbieten will. Auch die Durchleitung von Sky sei möglich, lokale Sender könnten bei Bedarf vor Ort zusätzlich eingespeist werden.

Kabelnetzbetreiber müssen keine eigene Hardware supporten

Die Argumente von Media Broadcast: Der Anbieter hat keine Mietkosten für dezentrale Empfangsanlagen, keine Investitions- und Wartungskosten und kann seine Angebote erweitern ohne zusätzliche Investitionen zu tätigen. Der Kabelanbieter muss sich dann nur noch um die Verteilung des angelieferten Signals vom sogenannten Headend, also dem Übergabepunkt, zum Kunden sowie um die Kundenbeziehung kümmern.

Im April will Media Broadcast den Dienst dann erweitern. Dann ist die Integration von Netzkomponenten zur Nutzung von Internetdiensten geplant. Die bestehende Angebotspalette wird sich dann um hybride Services wie Over-the-Top TV, Web-TV, Net-PVR und andere IP-basierte Dienste ergänzt. Es sei dann auch beispielsweise möglich, die TV-Signale über ein Tablet zu Hause zu empfangen.

Auch hier müsse sich der Kabelnetzbetreiber keine Gedanken um die benötigte Hardware und die Wartung machen, da alles über die Glasfaserleitungen abgeführt wird. Media Broadcast hat nach eigenen Angaben jetzt schon in vielen Städten Übergabepunkte. Sollte der Kabelnetzbetreiber in einem Ort sein, in dem das Glasfaser noch nicht liegt, würde man sich zusammen mit lokalen Anbietern um eine entsprechende Leitung für die Zu- und Abführung kümmern. In einem weiteren Ausbauschritt im Sommer des nächsten Jahres ist die Erweiterung der Infrastruktur für interaktive Hybrid TV Services wie zum Beispiel Video on Demand (VoD) vorgesehen.

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