4G

Mobiles Internet: Diese Vorteile bietet LTE gegenüber UMTS

Bessere Performance und bessere Netzabdeckung in Stadt und Land
Von

Neben der gegenüber UMTS besseren Netzabdeckung und der höheren Kapazität in Städten und vor allem im Umfeld von Großveranstaltungen bietet LTE aber auch eine bessere Performance für den mobilen Internet-Zugang. Zumindest von den gegenüber UMTS niedrigeren Pingzeiten profitieren auch Kunden, deren Vertrag keine Spitzengeschwindigkeiten, sondern vielleicht nur 7,2 MBit/s im Downstream vorsieht.

Performance zum Teil besser als über DSL und Kabel-Internet Performance zum Teil besser als über DSL und Kabel-Internet
Foto: teltarif
Je nach Netzausbau und Tarif ermöglichen Telekom und Vodafone aber schon heute Downloadraten von bis zu 150 MBit/s über LTE. Vodafone und o2 testen sogar schon Geschwindigkeiten von bis zu 225 MBit/s. Rund 100 MBit/s haben wir in Stichproben tatsächlich schon erreicht. Zwar werden die meisten Anwender diese hohe Performance kaum benötigen. Die Kapazität ist aber ein Garant dafür, dass es im Netz auch dann nicht so schnell "eng" wird, wenn immer mehr Kunden LTE nutzen.

Hoher Akkuverbrauch im LTE-Netz

LTE bietet aber nicht nur Vorteile. So stellten wir im Test mit verschiedenen Smartphones wie dem iPhone 5S, dem Samsung Galaxy S4 oder auch dem Nokia Lumia 920 fest, dass der Verbrauch an Akkukapazität deutlich höher als im UMTS-Netz ist. Vor allem wenn der mobile Internet-Zugang intensiver genutzt wurde, mussten die Handys im Test deutlich früher wieder mit dem Ladekabel verbunden werden aber bei reiner GSM- und UMTS-Nutzung. Je nach Nutzungsverhalten kann es demnach durchaus sinnvoll sein, die LTE-Funktion abzuschalten, wenn das mobile Breitbandnetz gerade nicht benötigt wird.

Wer ein LTE-fähiges Smartphone besitzt, aber einen Tarif nutzt, bei dem die Nutzung des 4G-Netzes gar nicht vorgesehen ist, sollte die Netzstandards ebenfalls auf GSM und UMTS beschränken. Ansonsten sucht das Handy immer wieder nach dem LTE-Netz, ohne sich einbuchen zu können, und verbraucht dabei besonders viel Akkukapazität.

Umschaltung zu GSM und UMTS für Sprachtelefonie klappt nicht immer

o2 startete mit LTE zunächst in Highspeed-Areas o2 startete mit LTE zunächst in Highspeed-Areas
Foto: o2
Ein weiterer Nachteil im LTE-Netz ist die derzeit noch fehlende Unterstützung für Sprachtelefonate. Das 4G-Netz ist aktuell nur für Datendienste geeignet, wobei die Netzbetreiber bereits Tests mit Voice-over-LTE fahren. Wenn die Technik voraussichtlich im kommenden Jahr kommerziell verfügbar ist, heißt das aber noch lange nicht, dass jeder Besitzer eines LTE-Handys auch im 4G-Netz telefonieren kann. Die aktuell im Verkauf befindlichen Geräte ermöglichen die Telefonie nämlich noch nicht.

Bei Anrufen wird derzeit automatisch ins GSM- oder UMTS-Netz gewechselt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine eingehende oder abgehende Verbindung handelt. Leider funktioniert diese Automatik nicht immer zuverlässig und zeitnah, so dass eingehende Telefonate hin und wieder nicht durchkommen. Von diesem Problem berichten Kunden in allen Netzen und mit verschiedenen Geräten. Nach den Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion sind auf diesem Weg verpasste Verbindungen aber eher die Ausnahme und nicht etwa die Regel.

Fazit: Höhere Flächendeckung und bessere Performance

LTE ist definitiv eine Bereicherung für die mobile Internet-Nutzung. Ansprechzeiten und Übertragungsraten sind auf dem Niveau eines DSL- oder Kabel-Internet-Anschlusses und die LTE-Netze sind schon heute oft in Regionen verfügbar, in denen bislang nur das GSM-Netz mit den vergleichsweise langsamen Datenstandards GPRS und EDGE zur Verfügung stand.

Der Netzausbau schreitet immer weiter voran, während zumindest Telekom und o2 ihre UMTS-Netze kaum noch weiter in die Fläche ausbauen. Nicht zuletzt ermöglicht es LTE auch im Umfeld von Großveranstaltungen noch mit hoher Geschwindigkeit im Internet zu surfen, während die UMTS-Netze hier oft überlastet sind.

Weitere Artikel aus dem Special "Internet per Breitband"