Erstes Handy: Empfohlen erst für Kinder ab zehn Jahren
Kinder und ihr erstes Handy: Absprachen sind wichtig
Foto: Vodafone
Ihr erstes Handy sollten Kinder erst nach der
Grundschulzeit bekommen. "Kinder unter zehn Jahren können oft noch
nicht selbstverantwortlich damit umgehen, vor allem wenn das Handy
viele Funktionen besitzt", sagte die Familientherapeutin Marianne
Wenzl-Popp aus Fürth. In diesem
Alter sollte einem Kind nur in Ausnahmefällen ein Mobiltelefon
mitgegeben werden - etwa wenn die Eltern mit ihm unterwegs einen
Treffpunkt vereinbaren müssen.
Klare Regeln notwendig
Kinder und ihr erstes Handy: Absprachen sind wichtig
Foto: Vodafone
In jedem Fall sollten klare Absprachen getroffen werden: "Legen
Sie gemeinsam fest, welche Nummern gewählt werden dürfen. Und
erklären Sie ihrem Kind, welche Kosten dadurch entstehen können",
rät Wenzl-Popp. Nach dem Grundschulalter könnten Eltern dann über ein eigenes
Handy für den Nachwuchs nachdenken, sagt die Therapeutin. "Dann
haben sowieso die meisten eines. Da kann man als Eltern auch nicht
mehr so tun, als wäre das etwas Besonderes."
Geschwisterkinder sollten sich aber kein Handy teilen müssen. "Das ist unrealistisch, denn das Telefon ist ja auch ein privater Gegenstand. Außerdem fehlt dann oft die klare Verantwortlichkeit und man weiß nicht, wer welche Nummern gewählt hat." Über das gekaufte Modell sollten sich Eltern in jedem Fall gut informieren und gegebenenfalls teure Sonderrufnummern sperren lassen.
Empfehlenswert sind Prepaid-Karten
Eltern könnten auch festlegen, wann das Handy eingeschaltet werden darf, zum Beispiel nur tagsüber und außerhalb der Schulzeit. Über die Kosten müsse ebenfalls geredet werden, empfiehlt Wenzl-Popp, die bei der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) tätig ist. "Eine Möglichkeit ist es, nur eine Prepaid-Karte anzuschaffen. Wenn die leer ist, ist sie leer."
Flattert aber doch eine astronomisch hohe Rechnung ins Haus, dürften Eltern in keinem Fall einfach die Kosten übernehmen und zur Tagsordnung übergehen. "Man sollte die Rechnung gemeinsam analysieren und herausfinden, was die Kosten nach oben getrieben hat." Als Konsequenz könnten Eltern ihren Kindern einen Teil des Taschengelds abziehen, um die Rechnung zu begleichen. Ein Handyverbot sei dagegen nicht sinnvoll, sagte Wenzl-Popp.