Warum ARD und ZDF weiter im Kabel bleiben
Warum ARD und ZDF weiter im Kabel bleiben
Bild: teltarif.de
Keine Sportschau mehr, kein Tatort, kein Olympia live? Viele Kabelzuschauer haben zumindest verunsichert, wenn nicht sogar geschockt auf die Meldung reagiert, dass ARD und ZDF ihre Einspeisungsverträge mit den großen Kabelnetzbetreibern ab 2013 gekündigt haben. Doch die Sorge ist unberechtigt: Die Öffentlich-Rechtlichen werden zumindest mit ihren Hauptprogrammen weiter im Kabel zu sehen sein, dafür sorgt alleine der Gesetzgeber. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass das Gesamtangebot oder zumindest ein Großteil der Kanäle von ARD und ZDF weiter im Kabel zu sehen ist. teltarif.de stellt die möglichen Szenarien dar.
Wahrscheinlichstes Szenario: Neuer Einspeisungsvertrag
Warum ARD und ZDF weiter im Kabel bleiben
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Unmittelbar nach der Kündigung haben bereits die großen Kabelnetzbetreiber Unitymedia, Kabel BW und Kabel Deutschland signalisiert, dass sie alles daran setzen einen neuen Einspeisungsvertrag mit den Öffentlich-Rechtlichen anzustreben. Richtungsweisend könnte sein, dass in der vergangenen Woche auch die Mediengruppe RTL einen neuen Vertrag mit Deutschlands größtem Netzbetreiber Kabel Deutschland erzielt hat. RTL muss zwar weiter Einspeisegebühren zahlen, erhält von Kabel Deutschland jedoch eine Beteiligung an den Zusatzentgelten, die der Kabelnetzbetreiber von seinen Kunden für den Empfang der HD-Versionen der Privatsender verlangt. Das bestätigte Kabel-Deutschland-Sprecher Marco Gassen gegenüber dem Branchendienst Rapid TV News
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. Ein solches Modell lehnen die Öffentlich-Rechtlichen jedoch ab, denn dafür müssten ihre Sender im Kabel verschlüsselt werden und die Zuschauer müssten für die HD-Versionen extra zahlen.
Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender in ihre Netze einzuspeisen. Ein mögliches Szenario wäre, dass die Öffentlich-Rechtlichen mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Grundangebot (in der Medienpolitik als "Must Carry" bezeichnet) künftig kostenlos ausgekabelt werden, während ARD und ZDF für Zusatzangebote, etwa Spartensender oder die hochauflösenden HD-Versionen ihre Sender, weiter zahlen müssen. Insgesamt würden sich die bisherigen Kosten für ARD und ZDF jedoch reduzieren. Nach aktuellem Stand sind zwar weder ARD noch ZDF noch die Kabelnetzbetreiber zu Zugeständnissen in diese Richtung bereit, traditionell würden solche Verträge jedoch ohnehin erst in letzter Minute, also etwa am 30. Dezember, geschlossen, hieß es auf der Bilanzpressekonferenz von Kabel Deutschland.
Eher unwahrscheinlich: Nur noch Hauptprogramme von ARD und ZDF im Kabel
Eher unwahrscheinlich ist, dass ab 2013 nur noch die Hauptprogramme von ARD und ZDF im Kabel zu sehen sein werden, falls beide Seiten stur bleiben. Einerseits wollen die Kabelnetzbetreiber nicht gegen die Konkurrenten Satellitenempfang und internetbasiertes Fernsehen (IPTV) verlieren und mit einem möglichst umfangreichem, vielfältigem Programmangebot bei den Kunden punkten, andererseits sind aber auch die öffentlich-rechtlichen Sender daran interessiert, dass Kabelkunden als Rundfunkgebührenzahler möglichst ihr gesamtes Angebot zu sehen bekommen.
Alternativen: Satellit, IPTV und DVB-T
Dem Kunden kann es eigentlich egal sein, wie die Angelegenheit ausgeht. Denn er selbst hätte jederzeit die Möglichkeit auf eine der Konkurrenztechniken wie Satellit (sofern technisch und rechtlich möglich), das digital-terrestrische DVB-T oder IPTV (sofern verfügbar) umzusteigen. teltarif.de hat die Möglichkeiten bereits in diesem Ratgeber aufgezählt.