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Kabelnetzbetreiber können nur verlieren...


01.07.2012 15:18 - Gestartet von tumirnix
...schon jetzt geht der Trend Richtung Sat - billiger und keinen Ärger mit Kabel Deutschland.

Dieser Trend wird sich verstärken, wenn öffentlich-rechtliche Sender fehlen. Auch IPTV wird profitieren.

Egal ob der Kunde zu Sat oder IPTV wechselt. Er ist für die Kabelnetzbetreiber auch als Telefon- und Internetkunde verloren, weil man beim Wechsel zu Sat sicherlich die vorhandene Coaxkabel für den Satzugang nutzen wird. Bei IPTV kommt Internet dann sowieso von der Telekom.

Gruß
tumirnix
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[1] Ole42 antwortet auf tumirnix
05.07.2012 08:41
Benutzer tumirnix schrieb:
...schon jetzt geht der Trend Richtung Sat - billiger und keinen Ärger mit Kabel Deutschland.

Dieser Trend wird sich verstärken, wenn öffentlich-rechtliche Sender fehlen. Auch IPTV wird profitieren.

Dem kann man nur voll und ganz zustimmen.

Man muss sich nur die Historie anschauen, wieso überhaupt Kabelfernsehen eingeführt wurde und die Öffentlich-Rechtlichen für die Einspeisung Verträge abschlossen, mit denen sie für die Einspeisung zahlen.

Der Auftrag der Öfentlich-Rechtlichen ist es ein Grundangebot an Information bereit zu stellen. Über die Qualität will ich hier nichts sagen, das passiert in anderen Beiträgen zur Genüge.

Um dieses Grundangebot verbreiten zu können, wurde zunächst das Angebot ausschließlich terestrisch vertrieben - Alternativen gab es in der Anfangszeit des Fernsehens nicht. Die (rein technische) Qualität war entsprechend nicht optimal, vor allem, weil das Signal quer durch die Republik über wie es Neudeutsch heist - quasi "Repeater" lief.

Mit Verfügbarkeit der Satelitenechnologie änderte sich dies nur geringfügig. Die Sender strahlten zwar über Satelit aus, die Empfangsanlagen hierfür waren jedoch für Normalsterbliche unbezahlbar. Die Ausstrahlung via Satelit wurde an den Sendestationen für terestisches Fernsehen empfangen und von dort terestrisch weiter verbreitet.

Für den Zuschauer blieb es zunächst bei der terestrischen Antenne - mit dem Problem, dass der Empfang nicht überall optimal war. Das Sendernetz hätte massiv verdichtet werden müssen, mit entsprechenden Kosten.

Um dem Versorgungsauftrag nachkommen zu können, wurden Kabelnetze entwickelt und gebaut. Eine "Kopfstation" - nichts anderes als eine Satelitenschüssel mit Recievern für mehrere Kanäle und HF-Modulatoren, speiste das Programm ein. Nun konnten insbesondere Gebiete mit schlechterem Empfang versorgt werden.

Diese Versorgung per Kabel war die Alternative zur Verdichtung des terestischen Sendernetzes - und nötig, damit der Zuschauer die Programme in guter (technischer) Qualität empfangen konnten.
Es ersetzte die Verichtung des terestrischen Sendernetzes. Damit gehörte die Einspeisung zum Grundversorgungsauftrag.

Seitdem hat sich viel geändert - insbesondere kosten Anlagen, um direkt Sateliten zu empfangen, keine im wahrsten Sinne astronomischen Beträge mehr. Sie sind sogar billiger als die früher erforderlichen terestrischen Antennen.

Damit ist der Empfang via Satelitenantenne statt der terestrischen Antenne zur Grundversorgung geworden. Ob sich nun jeder selber eine Schüssel beschafft oder Gemeinschaftsanlagen verwendet werden, ist Sache des Zuschauers bzw. des Vermieters. Gemeinschaftsantennen gab es ja auch zu terestrischen Zeiten.

Das Kabelnetz ist heute nur noch eine Sonderform der Gemeinschaftsanlage - und zwar eine unverhältnismäßig teure, das sowohl Einzelanlagen als auch kleine Gemeinschaftsanlagen durchaus bezahlbar sind. Sie sind - anders als früher - kein Bestandteil der Verbreitungstechnik mehr, sondern nur noch Bestandteil der Empfangstechnik. Eine von mehreren zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

Da sich der Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen auf den Versorgungsauftrag beschränkt und nicht das Bereitstellen der Empfangstechnik beim Zuschauer beinhaltet, ist es schon lange Überfällig, das die Subventionierung der Kabelnetze durch Einspeisevergütungen endlich endet.

Es ist an sich verwunderlich, dass die Einspeiservergütung überhaupt noch Bestand hat. Dies stellt eine unzulässige Marktbeeinflussung zu Ungunsten der Hersteller und Händler von Gemeinschaftsanlagen dar. Verwunderlich, dass da noch niemand geklagt hat.

Es obliegt dem Kabelnetzbetreiber, sich auf dem Markt als Alternative zu anderen Empfangstechniken zu positionieren.
Sie werden die Öffentlich-Rechtlichen weiter (vollständig!) einspeisen müssen, auch wenn sie nicht weiter subventioniert werden.
Es schwebt nämlich ein ganz anderes Damoklesschwert über den Kabelversorgern: Die Verträge mit Hausverwaltungen, welche ihnen ein Exklusivrecht für Wohnanlagen einräumen, stehen unter der (ggf. stillschweigenden) Voraussetzung, dass die Kabelversorgung die individuellen Empfangsanlagen ersetzen. Werden die durch Rundfunkgebühr/Haushaltsabgabe bezahlten Programme nicht mehr eingespeist, so wird die individuelle Empfangsanlage gerade nicht mehr ersetzt. Es steht zu befürchten, dass, ähnlich, wie fremdsprachige Bewohner in vielen Fällen entgegen der Hausordnungen durchaus vor Gericht den Anspruch durchsetzen können, eine eigene Satelitenschüssel aufzustellen, dies bei einer solchen Einschränkung beim Empfang der Öffentlich-Rechtlichen über Kabel plötzlich für jeden Mieter gilt.

Die Exklusivvereinbarungen könnten also durchaus wegen Wegfalls der Geschäftsgrundlage nichtig werden und den Kabelbetreibern viel mehr Kunden wegbrechen, als sie vermuten. Das wird sicher nicht auf einen Schlag passieren, sondern nach und nach (die Mühlen der Justiz mahlen langsam).


Insgesamt kann man das Ende der Marktverzerrungen durch die Subventionierung von Kabelnetzen durch den Gebührenzahler nur begrüßen.
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[1.1] getodavid antwortet auf Ole42
05.07.2012 08:54
Benutzer Ole42 schrieb:

Es schwebt nämlich ein ganz anderes Damoklesschwert über den Kabelversorgern: Die Verträge mit Hausverwaltungen, welche ihnen ein Exklusivrecht für Wohnanlagen einräumen, stehen unter der (ggf. stillschweigenden) Voraussetzung, dass die Kabelversorgung die individuellen Empfangsanlagen ersetzen. Werden die durch Rundfunkgebühr/Haushaltsabgabe bezahlten Programme nicht mehr eingespeist, so wird die individuelle Empfangsanlage gerade nicht mehr ersetzt. Es steht zu befürchten, dass, ähnlich, wie fremdsprachige Bewohner in vielen Fällen entgegen der Hausordnungen durchaus vor Gericht den Anspruch durchsetzen können, eine eigene Satelitenschüssel aufzustellen, dies bei einer solchen Einschränkung beim Empfang der Öffentlich-Rechtlichen über Kabel plötzlich für jeden Mieter gilt.

Die Exklusivvereinbarungen könnten also durchaus wegen Wegfalls der Geschäftsgrundlage nichtig werden und den Kabelbetreibern viel mehr Kunden wegbrechen, als sie vermuten. Das wird sicher nicht auf einen Schlag passieren, sondern nach und nach (die Mühlen der Justiz mahlen langsam).

Davon ist, gerade wenn man die Begründung der Gerichte für die Zulässigkeit von Satelittenanlagen bei fremdsprachigen Bewohnern, ansieht nicht auszugehen. Denn diese Errichtung entgegen den Mietbestimungen bzw. Hausordnungen wird genehmigt, weil die Bewohner begründen können dass via Satellit die einzige Empfangsmöglichkeit dieser Sender ist. Das wäre bei einem potentiellen Wegfall der Öffentlich-Rechtlichen aus dem Kabelnetz aber nicht der Fall, da hier als weitere Übertragungskanal ja in der Regel noch der terrestrische Empfang wie DVB-T möglich ist. Soweit keine Indoor-Versorgung existiert kann der Vermieter zumindest durch eine Gemeinschaftsantenne auf dem Dach dem ganzen schon wieder abhelfen. Lediglich in einem mit DVB-T nicht versorgtem Gebiet bzw. wenn das Gebäude nachweisbar in einer Empfangslücke steht wäre dann eine individuelle Satellitenempfangsanlage begründbar.

Ansonsten gebe ich Dir in deinen weiteren Ausführungen aber recht.
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[1.1.1] myselfme antwortet auf getodavid
05.07.2012 09:30
Ob ich nun eher zu den Kabelnetzen stehe oder wie Ihr die Alternativen bevorzuge, dies will ich hier mal offen lassen. Nein, ich möchte hier mal etwas klarstellen.
1) die Programmanbieter zahlen auch für die Verbreitung über DVB-T, Astra und IP.
2) Sat muss nicht günstiger sein. Ich brauche für jedes Endgerät einen Receiver (oder TV mit DVB-S2) und für ev Privat-HD noch zusätzliche Smartcards. Mit Kabel habe ich an jeder Dose (oder durch Doppelstecker) zumindest eine Grundversorgung.
3) Darüber hinaus brauche ich vergleichsweise häufig neue Hardware für SAT-Empfang, weil die alte techn überholt oder defekt ist.
4) ständige Frequenzwechsel (ja die gibt es auch im Kabel - nur eben seltener) machen den Konsum auch nicht angenehmer.
5) das Breitbandkabel bietet schon jetzt weit mehr Potential als alle anderen Wege. Und ist durch eben diese unangenehmen Quersubventionen am Ende auch günstiger. www mit Gigabit-Leistung wurde unlängst erfolgreich getestet. Im DSL-Netz wirbt man stolz für "langsames" VDSL.
6) IPTV auf mehreren Geräten gleichzeitig macht das Internet auch nicht lustiger
7) DVB-T hängt der Entwicklung hinterher. Ne Glotze für´n Tausender und dann kein HD - 4 what ?
8) und weitere Kleinigkeiten (schlechten Empfang wegen schlechtem Wetter lass ich mal weg, weils ja der Grund für guten Sex sein kann)
Das die Kabelnetzbetreiber aber noch viel lernen müssen und können will ich jedoch nicht bestreiten. Na ja, irgendeine Gemeinsamkeit haben sie eben doch mit dem GEZ - Fernsehen :-)
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[1.1.1.1] Ole42 antwortet auf myselfme
05.07.2012 10:37
Benutzer myselfme schrieb:
1) die Programmanbieter zahlen auch für die Verbreitung über DVB-T, Astra und IP.

Für Astra müssen sie aber eh zahlen. Irgendwie muss das Programm ja auch zu den Kopfstationen kommen, egal ob zur weiteren Verbreitung teresstrisch (Sat-Empfang am Sendemast, Umsetzung auf terestrisch), über Breitbandkabel (Satempfang durch den Kabelnetzbetreiber, Umsetzung ins Kabel), über IPTV (beim Provider) - oder eben direkt in der Schüssel des Zuschauers.

Eine Zahlung für IP halte ich genauso für bedenklich, wie für Kabel.
Ob die Verbreitung über DVB-T mit dem Versorgungsauftrag zu rechtfertigen ist, ist fraglich. Es handelt sich aber auf jeden Fall um einen für den Zuschauer freien Übertragungsweg, anders als bei Kabel oder Internet, für die der Nutzer ja extra zahlt.


2) Sat muss nicht günstiger sein. Ich brauche für jedes Endgerät einen Receiver (oder TV mit DVB-S2) und für ev Privat-HD noch zusätzliche Smartcards. Mit Kabel habe ich an jeder Dose (oder durch Doppelstecker) zumindest eine Grundversorgung.

Jede Empfangstechnik braucht einen Receiver - selbst das alte analoge Fernsehen. Ob man ein Gerät mit eingebautem Reciver nimmt (bei Analog quasi immer so gewesen) oder extern, ist eine andere Frage.
Smartcard für Privat-HD braucht man bei Kabel und Sat.
Die "Grundversorgung" bei Kabel ist aber auch nicht viel besser als DVB-T. Das kann man auch auf die Sat-Kabel drauf legen.

3) Darüber hinaus brauche ich vergleichsweise häufig neue Hardware für SAT-Empfang, weil die alte techn überholt oder defekt ist.

Naja, bei Kabel nicht anders. Mit (kostenfplichtiger!) HD-Option gabs auch neue Receiver.

4) ständige Frequenzwechsel (ja die gibt es auch im Kabel - nur eben seltener) machen den Konsum auch nicht angenehmer.

Das ist richtig.

5) das Breitbandkabel bietet schon jetzt weit mehr Potential als alle anderen Wege...

Wenn man ein Breitbandkabel je Nutzer hätte, würde das stimmen. Hat man aber nicht. In der Straße liegt ein Breitbandkabel, von dem Stichleitungen zu den einzelnen Häusern gehen. Alle Nutzer eines Breitbandkabelabschnittes müssen sich die Gesamtkapazität teilen - und in Mehrparteienhäusern die Nutzer dann auch noch. Es funktioniert in einigen Gebieten in den Spitzenstunden schon heute nur leidlich.
Die alten Kupferadern des Telefonnetzes sind zwar von der Bandbreite schlechter - aber in Summe leistungsfähiger, weil jeder Nutzer seine eigene Doppelader bis zum DSLAM hat.
Die Kabelnetze müssten erheblich ausgebaut werden, um eine auch nur annähernde Gesamtkapazität zu erreichen. Nur macht das angesichts der besseren Alternativen (Fibre to the Home) kaum Sinn.
Internet über Kabelfernsehn macht nur Sinn, weil es so wenige nutzen.

6) IPTV auf mehreren Geräten gleichzeitig macht das Internet auch nicht lustiger

IPTV ist auch ziemlicher Unsinn - Jeder Nutzer eine eigene Datenverbindung, obwohl alle das gleiche bekommen. Nicht umsonst funktioniert das überhaupt nur vernünftig, wenn der Provider eine eigene Infrastruktur für die Einspeisung betreibt, die erst im örtlichen Netz IPTV einspeist und nicht das normale Internet damit belastet.


7) DVB-T hängt der Entwicklung hinterher. Ne Glotze für´n Tausender und dann kein HD - 4 what ?

Jein. Terestischer Funk ist schlicht nicht für die Versorgung mit HD geeignet. Da kann keine technische Entwicklung was machen. Es ist ein Zusatz, um unterwegs auch mal was zu schauen. HD auf einem Mini-Bildschirm wäre auch überflüssig.
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[1.1.1.1.1] getodavid antwortet auf Ole42
05.07.2012 10:51
Benutzer Ole42 schrieb:

7) DVB-T hängt der Entwicklung hinterher. Ne Glotze für´n Tausender und dann kein HD - 4 what ?

Jein. Terestischer Funk ist schlicht nicht für die Versorgung mit HD geeignet. Da kann keine technische Entwicklung was machen. Es ist ein Zusatz, um unterwegs auch mal was zu schauen. HD auf einem Mini-Bildschirm wäre auch überflüssig.

Wie kommst du bitte darauf? Selbstverständlich kann man auch terrestrisch HD-Signale übertragen wenn man möchte. Im heute in Deutschland genutzte DVB-T ist das nur einfach nicht vorgesehen weil die Kapazitäten zu begrenzt sind. Möglich wäre es theoretisch, allerdings könnten dann weitaus weniger Sender als bislang übertragen werden. Der Nachfolgestandard DVB-T2 (Funktionierende Testsender gibt es aktuell im Raum Hamburg und München, deutschlandweite Einführung ist aktuell noch ungewiss) löst dieses Problem und ist deswegen explizit für HD vorgesehen. Zumindest das ZDF hat bereits ausdrücklich angekündigt künftig HD auch terrestrisch verbreiten zu wollen sobald ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stehen.
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[1.1.1.1.1.1] Ole42 antwortet auf getodavid
05.07.2012 11:14
Benutzer getodavid schrieb:

...sobald ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stehen...

und genau das tun sie nicht und können es wegen der Vielzahl von Nutzungen der terestischen Frequenzen auch nicht.
Das Problem wird durch DVB-T2 auch nicht gelöst. Der Bedarf von Frequenzen für alle möglichen Anwendungen ist groß. Der Nutzen von DVB-T in HD steht dazu in keinem Verhältnis.
DVB-T ist kein vollwertiger Ersatz für SAT oder Kabel, so lange nicht alle wesentlichen Programme über DVB-T verbreitet werden. Stopft man aber alle wesentlichen Programme in DVB-T, so geht das nur mit Reduktion der Bandbreite je Kanal. DVB-T2 bräuchte man, um die Bandbreite je Programm zu reduzieren um alle unterzubringen (Neutralität des Marktzugangs). Nicht um die vorhandene Bandbreite mit HD zu füllen.

Solange die privaten Sender nicht über DVB-T gehen, kann natürlich darüber nachgedacht werden, HD über T2 zu senden. Nur ohne die großen Privaten ist DVB-T keine ernsthafte Empfangsalternative. Sind sie aber drauf, steigt die Verbreitung von DVB-T - und schwupps entstehen Begehrlichkeiten aller Sender, auch über DVB-T erreichbar zu sein.

Es ist ein Henne-Ei-Problem bei DVB-T. Zu wenig Programmangebot = zu wenig Nutzer, zu wenig Nutzer = nicht lohnend für Privatsender. Sobald das gelöst wäre (also DVB-T sich massiv verbreitet, was noch fraglich ist), kommt aber auch gleich das Kapazitätsproblem. Das kann dan mit DVB-T2 gelöst werden. Nur ist dann wieder kein (oder kaum) Platz für HD-Angebote.
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[1.1.1.1.1.1.1] getodavid antwortet auf Ole42
05.07.2012 12:21
Benutzer Ole42 schrieb:
Benutzer getodavid schrieb:

...sobald ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stehen...

und genau das tun sie nicht und können es wegen der Vielzahl von Nutzungen der terestischen Frequenzen auch nicht. Das Problem wird durch DVB-T2 auch nicht gelöst. Der Bedarf von Frequenzen für alle möglichen Anwendungen ist groß. Der Nutzen von DVB-T in HD steht dazu in keinem Verhältnis.

HDTV via DVB-T (1) ist längst Realität. In etlichen Ländern, darunter auch bei unseren direkten Nachbarn in Frankreich, in Skandinavien, in Teilen Großbritanniens, Australiens, in Südosteuropa und seit neuestem auch in Italien läuft das schon längst. Codiert wird dort über MPEG-4 AVC. Da gibts kein Kapazitätsproblem, durch die bessere Codierung lassen sich selbst in HD 1080p auf derselben Bandbreite in etwa gleich viele Sender ausstrahlen wie bei uns mit aktuell MPEG-2 auf DVB-T ohne HD. Etliche neue Fernseher die man aktuell kaufen kann haben bereits einen DVB-T HD-Tuner eingebaut. Technisch UND in der Bandbreite also überhaupt kein Problem, denn z.B. in Frankreich ist das Frequenzsprektrum ähnlich eng belegt wie bei uns. Da gehts aber offenbar. Es scheitert also nur an mangelndem Willen bzw. an der Bereitschaft das ganze zu bezahlen.

Und dem Argument mit der mangelnden Akzeptanz kann ich auch nicht ganz folgen. In Deutschland nutzen weitaus mehr Haushalte DVB-T als digitales Kabelfernsehen. Und da scheuen die Sender ja auch die Kosten für die Einspeisung nicht.