Trotz Spotify: Zahl der Internetradios in Deutschland steigt
Die Zahl der Internetradios in Deutschland steigt
Foto: Michael Fuhr
Trotz Streaming-Angeboten wie Spotify und Co. haben die Deutschen noch Lust, sich einfach nur von Musik berieseln zu lassen, ohne dabei selbst Playlists erstellen zu müssen. Dafür spricht: Die deutschen Radiosender haben im Jahr 2018 die Zahl ihrer "Online-Submarken" im Internet erneut ausgebaut. Laut einer exklusiven Zählung durch das Portal "Radioszene" Anfang Dezember 2018 waren es bereits 682 Internetradio-Programme. Im Vergleich zum November 2017 sei das ein Plus von rund 16 Prozent (586 Angebote).
Es sind nur Angebote der deutschen Programme erfasst, die über UKW oder DAB+ verbreitet werden, also keine reinen Internetradios. Deren Zahl liegt noch weit höher und steigt massiv dank Nutzer generierter Portale wie laut.fm.
Zu den besonders aktiven Verbreitern von Subchannels zählen laut der Umfrage Radio ENERGY, RPR1., Radio BOB!, ANTENNE BAYERN, HITRADIO RT.1, Radio Regenbogen, Sunshine Live oder FluxFM. Wie berichtet, hat auch RTL Radio Deutschland die Zahl seiner Webradios massiv um 45 Streams erhöht.
Hohe "Lean-Back"-Nutzung
Die Zahl der Internetradios in Deutschland steigt
Foto: Michael Fuhr
Worin dieser außergewöhnlich hohe Zuwachs an neuen Streams begründet sei, beschreibt Bernhard Bahners, Geschäftsführer beim Hamburger Webradio-Aggregator radio.de: "Auch wenn Musikstreaming den Nutzern den Zugriff auf einen scheinbar unendlichen Musikkatalog an Einzeltiteln bietet, ist das beliebteste Nutzungsszenario weiterhin eine 'Lean-Back'-Nutzung".
Die Playlisten seien die wichtigste Anlaufstelle für die meisten Dienste. Die Menschen wollten die passende Musik zu ihrer Stimmung genießen und nicht nach jedem Song entscheiden müssen, was als Nächstes laufen soll. "Und Radiomacher sind Profis im Erstellen von Playlisten. Daher ist es nur logisch, dass die Sender ihre Kernkompetenzen auch jenseits der UKW-Wellen in Szene setzen und mit Subchannels das Angebot der Sendermarken im Netz weiter ausbauen", so Bahners.