Internet-Kriminalität: LKA stockt auf
LKA will schlagkräftiger gegen Internetbetrüger vorgehen
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Das Landeskriminalamt (LKA) Thüringen rüstet sich für den
Kampf gegen Internetkriminalität. Die Zahl der Spezialisten sei auf
14 aufgestockt worden, sagte LKA-Präsident Frank-Michael Schwarz der
Deutschen Presse-Agentur. "Mit den 14 Mitarbeitern lässt sich
zunächst arbeiten." Das Dezernat Cybercrime war vor gut zwei Jahren
als Reaktion auf die gestiegene Zahl von Betrugsfällen eingerichtet
worden. "Nach und nach wurde zusätzliches Personal eingestellt",
erklärte Schwarz. Nach seiner Einschätzung haben moderne
Kommunikationstechniken dazu geführt, dass viele Straftaten mit und
im Internet begangen werden. "Insoweit hat es auch eine Verlagerung
von Straftaten gegeben."
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Delikte rund ums Internet leicht zurückgegangen. Die Polizei nahm 1957 Fälle auf, 310 weniger als im Jahr zuvor. 577 Tatverdächtige wurden geschnappt, aber lediglich 36 Prozent der Fälle aufgeklärt. Einen leichten Zuwachs gab es beim Betrug mit PIN-Nummern und Lastschriftverfahren. 226 Anzeigen wurden gestellt. Die Polizei klärte jeden zweiten Fall auf.
Mit den Betrügern Schritt halten
LKA will schlagkräftiger gegen Internetbetrüger vorgehen
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Herausforderung für die Ermittler sei es, mit den Betrügern Schritt
zu halten, erklärte der LKA-Präsident. "Diejenigen, die sich im
Internet bewegen, haben sehr viel Zeit, sich mit Dingen zu
beschäftigen. Sie müssen sich nicht an bestimmte Regeln halten." Die
Spezialisten des LKA seien dagegen an Gesetze gebunden und hätten nur
ein gewisses Spektrum, um solche Straftaten zu verfolgen, erläuterte
Schwarz. "Das ist letztlich nicht immer einfach mit den uns gegebenen
Mitteln, weil sich Täter und Technik schnell weiterentwickeln."
Schwarz hält die Vorratsdatenspeicherung für ein geeignetes Mittel für Ermittlungserfolge. "In bestimmten Bereichen ist es bedeutsam zu wissen, welche Telekommunikationsanschlüsse zu welcher Zeit miteinander kommuniziert haben und an welchem Standort sich wer befunden hat." Dies könne für Ermittlungen außerordentlich wichtig sein. Allerdings sei dies kein Allheilmittel, aber für bestimmte Ermittlungen eine gute Lösung. Gegen die Vorratsdatenspeicherung wurden in der Vergangenheit mehrere Klagen eingereicht.
Bei dieser Methode geht es nicht um die Inhalte von Telefongesprächen oder Internetkommunikation, sondern um die Verbindungsdaten - das heißt um den Nachweis, wer wann mit wem telefoniert oder per Internet in Verbindung stand. Telefon- und Internetfirmen müssen diese Daten zehn Wochen aufheben. Schwarz plädierte für eine "bewusste und verantwortungsvolle Verwendung". "Ich bin dafür, Straftaten konsequent zu verfolgen, aber auf der anderen Seite die Rechte der Bürger zu wahren."
Nach Angaben des LKA-Präsidenten sind noch nicht alle frisch eingestellten Ermittler vollständig ausgebildet. So können die Beamten neben speziellen Schulungen parallel an einer Hochschule studieren, um sich entsprechend weiterzubilden. Außerdem strebe das LKA Kooperationen an, zum Beispiel mit der Hochschule Mittweida in Sachsen. Für Schwarz steht fest: "Wir brauchen Spezialisten, die sich nicht nur in polizeilichen Ermittlungen auskennen, sondern auch die technischen Kenntnisse haben.