Intel will Fernseh-Zuschauer filmen
Intel will TV-Zuschauer filmen
Foto: dpa
Der weltgrößte Chiphersteller Intel will in den USA in
den heiß umkämpften Fernsehmarkt einsteigen. In diesem Jahr soll
eine Set-Top-Box für den TV-Empfang über das Internet in den Handel
kommen, kündigte der zuständige Intel-Manager Erik Huggers heute
bei einem Auftritt auf einer Technologie-Konferenz an. Intel
setze dabei unter anderem auf eine intelligentere Bedienung als bei
aktuellen Kabel-TV-Boxen.
Über die TV-Pläne von Intel wird bereits seit fast einem Jahr spekuliert. Als besondere Schwierigkeit in dem Geschäft gelten die Rechte-Deals mit den Produzenten von TV-Inhalten und großen amerikanischen Fernsehsendern. So soll Apple bei der Industrie mit seinen TV-Plänen schon seit Jahren auf Granit beißen. Um die Pläne zu realisieren, habe Intel eine eigene Sparte namens Intel Media gegründet und viele ehemalige Mitarbeiter von Apple, Netflix und Google ins Boot geholt.
Kamera soll Zuschauer beim Fernsehen filmen
Intel will TV-Zuschauer filmen
Foto: dpa
Ein ungewöhnliches Detail ist eine auf die
Zuschauer gerichtete Kamera, mit der die Personalisierung des
Fernsehkonsums auf die Spitze getrieben werden soll.
Sie soll genutzt werden, um dem Zuschauer auf ihn zugeschnittene
Werbung zeigen zu können. Außerdem soll die Attraktivität des
Programms so besser überprüft werden können.
Fraglich ist, ob Datenschützer das Projekt in Europa abnicken würden.
Auch die Frage nach der Akzeptanz der Kunden bleibt offen.
Für Intel wäre dieser Schritt einer eigenen Set-Top-Box unüblich. Normalerweise liefert der Chiphersteller zwar Ideen und Konzepte, lässt dann aber andere Hersteller die Produkte bauen und liefert selbst nur die Chips. Zu beobachten war das zuletzt bei den Ultrabooks, die von verschiedenen Herstellern auf den Markt kamen und immer wieder mit dem Sloagen "Eine Idee von Intel" beworben wurden. Die Online-TV-Box will Intel jedoch offenbar selbst auf den Markt bringen.