Googles Werbetestballon Ingress auch auf iOS verfügbar
Googles VR-Spiel Ingress
Screenshot: teltarif.de
Google will sein Smartphone-Spiel Ingress auf
breitere Füße stellen und hat es nun auch für Apples
iOS-Betriebssystem herausgebracht (Appstore). Bislang war das von der
Google-Tochter Niantic Labs entwickelte Abenteuerspiel nur für mobile
Geräte mit Googles Android erhältlich. Mit Ingress betritt Google
Neuland. Zwei Gruppen von Nutzern treten dabei in der realen Welt
gegeneinander an. Mehr als vier Millionen Spieler sollen seit dem
Start 2012 das Spiel bereits heruntergeladen haben. "Uns geht es
darum, das Computerspiel-Business zu erneuern", sagte Erfinder John
Hanke in einem Interview mit der Fachzeitschrift "c't".
Googles VR-Spiel Ingress
Screenshot: teltarif.de
In der Rahmenhandlung geht es um neuartige Energieformen. In die
Umgebung jedes Spielers, dessen Smartphone mit Hilfe von
Geo-Lokalisierungstechnologie geortet wird, werden virtuelle
Bestandteile integriert. So werden zum Beispiel Parks, Plätze oder
historische Bauwerke zu "Portalen", die eingenommen und verteidigt
werden sollen. Die Portale werden mit Links verbunden, die dadurch entstehenden Felder gelten als erobertes Gebiet und bringen der besitzenden Fraktion Punkte. Die verlinkten Portale sind dementsprechend umkämpft.
Testballon für standortgebundene Werbung
Für Google ist das Spiel vor allem ein Testballon, um neue Geschäftsmodelle für standortgebundene Werbung zu erkunden, erklärte Ingress-Erfinder und Ex-Google-Mitarbeiter Hanke in dem Interview. Für die Finanzierung habe Niantic Labs in Europa zum Beispiel mit Vodafone zusammengearbeitet, um Alternativen zu dem Geschäftsmodell "Free-to-Play" zu entwickeln. Denn die Entwicklung von Dingen, für die die Spieler dann Geld bezahlen müssen, mache "in puncto Spieldesign große Probleme", sagte Hanke.
Für Entwickler wollen die Ingress-Macher auch eine Schnittstelle (API) veröffentlichen, mit deren Hilfe andere Designer zusätzliche Dinge und Funktionen für das Spiel programmieren können. In den USA ist schon zu beobachten, wie sich die Monetarisierung entwickelt: Hier gibt es bereits Unternehmen, die Ingress-bezogene Produkte verkaufen.
Über den Erfolg des Spiels zeigte sich Hanke im Gespräch mit der "c't" selbst überrascht. "Fernab von Ingress-Hochzeiten - die es auch schon gab - habe ich mich darüber gewundert, wie wichtig das Spiel für viele Menschen ist", sagte Hanke. Momentan finden häufiger sogenannte Anomalien statt, also Events, für die die Spieler tatsächlich in andere Länder reisen.