Test

HTC One XL zeigt im Langzeit-Test deutliche Schwächen

Misslungene Handover und Empfangsprobleme im Standby-Modus
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Bei Tempo 120 auf der Autobahn oder gar bei noch höheren Geschwindigkeiten im ICE zeigte das Smartphone deutliche Schwächen. So dauerte es nach dem Verlust des UMTS-Signals immer ein, zwei Sekunden, bis sich das Handy ins GSM-Netz einbuchte. Während dieser Zeit waren wir telefonisch nicht erreichbar und es konnten auch keine Datendienste genutzt werden. Dieses mangelhafte Verhalten beim Wechsel der Netzstandards trat auch während eines laufenden Gesprächs auf. Das heißt, immer dann, wenn wir den UMTS-Versorgungsbereich verlassen hatten, brach die gerade laufende Verbindung ab. Das Handy buchte sich nach etwa zwei Sekunden neu ins Netz ein und die Verbindung musste neu aufgebaut werden.

Einbuchprobleme bei einem der Testgeräte

HTC One XL

Vodafone-Logo während des Boot-Vorgangs Vodafone-Logo während des Boot-Vorgangs
Foto: teltarif
Bei einem unserer Testgeräte hatten wir Empfangsprobleme ganz anderer Art zu verzeichnen. Dieses Testgerät hatte beispielsweise ein Problem damit, sich nach dem "Aufwachen" aus dem Standby-Modus wieder ins Mobilfunknetz einzubuchen. In rund 80 Prozent aller Fälle hatte das Telefon nach dem Drücken der Power-Taste und anschließendem Wischen über den Bildschirm zur Entsperrung kein Netz. Manchmal hat das Telefon nach acht bis zehn Sekunden selbständig das Netz gefunden, in anderen Fällen mussten wir kurz den Flugmodus aktivieren und gleich wieder deaktivieren, damit sich das Smartphone ins Netz einbuchen konnte.

Auch diese Probleme waren unabhängig vom verwendeten Netz. Die Empfangsprobleme traten sowohl mit einer Vodafone-Vertragskarte auf als auch mit der aus dem Telekom Speedstick LTE entnommenen Karte für das Telekom-Mobilfunknetz. Zudem machte es keinen Unterschied, welcher Netzstandard am Aufenthaltsort zur Verfügung stand.

Hat Schweigen der Telekom zum HTC One XL tiefere Bedeutung?

Vodafone und o2 haben das HTC One XL längst im Shop, doch die Telekom hält sich beim Thema LTE-Smartphones bislang zurück. Geeignete Geräte würden momentan "ausgiebigen Tests unterzogen und bis zum Abschluss dieser Phase werde man keine Aussagen machen. LTE werde bis zu diesem Zeitpunkt als Datenprodukt mit den entsprechenden Endgeräten, also Surfsticks und Tablets, vermarktet.

Insbesondere bei einem Firmware-Problem sind deutsche Netzbetreiber relativ machtlos, da sie auf ein entsprechendes Update des Smartphone-Herstellers warten müssen. So steht beispielsweise für das seit März von Vodafone verkaufte HTC Velocity 4G noch heute kein Update auf Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) zur Verfügung. Hier fehlen "lediglich" neue Features, während das HTC One XL handfeste Mängel aufweist, wie sich in unserem Test gezeigt hat. Klagt ein Smartphone-Kunde über Empfangsprobleme, schiebt er diese allerdings nicht nur dem Smartphone-Hersteller in die Schuhe, sondern oft auch dem Netzbetreiber - egal ob dies nun berechtigt ist oder nicht.

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