Honor 6X: Update auf Android 7 Nougat & Emui 5.0 im März
Huawei bestätigt Update-Fahrplan
Von Rita Deutschbein
In unserem Test erwies sich das 249 Euro teure
Honor 6X als echter Preis-Leistungs-Kracher. Ein Wermutstropfen
ist bislang allerdings, dass das im Januar auf den Markt gekommene Dual-SIM-Smartphone noch mit
Android 6.0 Marshmallow und Emui 4.1 läuft. Doch das ändert sich demnächst. Honors
Mutterkonzern Huawei hat gegenüber Android Police
[Link entfernt]
bestätigt, dass das Honor 6X im März das versprochene Update auf
Android 7.0 Nougat erhalten wird. Und mit dem Update wird auch die neueste Version der Oberfläche
Emotion UI ausgeliefert - Emui 5.0.
Mit dem Update wird Honor diverse neue Funktionen auf das Smartphone bringen, die entsprechend dem
Kundenfeedback ausgewählt wurden. Es kann daher durchaus sein, dass Emui 5.0 beim Honor 6X
etwas anders aussieht als beim kürzlich auf Nougat aktualisiertem Huawei P9. Letzteres hat neben
einem App-Drawer auch VoLTE und WiFi Calling bekommen und erlaubt es Nutzern nun, einen zweiten
WhatsApp- oder Facebook-Account auf dem Smartphone anzulegen.
Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone
Für 249 Euro bietet das Honor 6X eine verlockend umfangreiche Ausstattung. Doch kann sie im Alltag überzeugen? Wir haben das Dual-SIM-Smartphone mit Dual-Kamera und Fingerabdrucksensor getestet.
Von Rita Deutschbein
AAA
Das Honor 6X ist das neueste Smartphone aus dem Hause
Honor und mit einem Preis von 249 Euro auch recht günstig. Vorgestellt
wurde das Gerät bereits im vergangenen Herbst in China, erst zur CES Anfang Januar feierte es aber
seinen globalen Marktstart. Das Besondere am Honor 6X ist das Preis-Leistungs-Verhältnis, denn
für knapp 250 Euro erhalten Nutzer nicht nur ein Dual-SIM-Smartphone mit Fingerabdrucksensor
und Metall-Gehäuse, auch eine Dual-Kamera bringt das Gerät mit. Im Test haben wir geprüft, ob die
Specs im Alltag überzeugen können, ob es weitere Highlights gibt und wo sich eventuelle Schwachstellen verstecken.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Honor 6X im Test Weitere Bilder mit Klick Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die erste Hürde, die ein Smartphone nehmen muss, ist der erste Eindruck. Wie ein Gerät aussieht und wie es in
der Hand liegt, trägt nicht unwesentlich zur Kaufentscheidung bei. Die Metallrückseite des Honor 6X wird
am oberen und unteren Rand durch Einsätze aus Kunststoff unterbrochen, die Funksignale wesentlich besser
durchlassen als das Metall. Die Seiten sind abgerundet, wodurch das Honor 6X trotzt seiner Größe von
72,6 mal 150,9 Millimeter gut in der Hand liegt. Mit 8,2 Millimeter ist das Smartphone allerdings
recht dick.
Das Honor 6X wirkt stabil und ist gut verarbeitet. Größere Spalten zwischen den verschiedenen Bauteilen
konnten wir nicht finden und auch knirscht oder knackt das Smartphone nirgends. Links am Gehäuserand findet
sich der Einschub für die SIM- und Speicherkarte. Der Schlitten bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten
oder eine Nano-SIM und eine microSD-Karte. Von den Nutzern ist somit wieder ein Kompromiss gefragt:
Speichererweiterung oder Dual-SIM? Beides auf einmal geht nicht. Am rechten Rand wurden die
Lautstärkewippe und der Power-Button angebracht. Die Tasten sind aus Kunststoff gefertigt, gut erreichbar
und haben einen angenehmen Druckpunkt.
Smartphone besitzt eine Dual-Kamera und einen Fingerabdrucksensor Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Rückseitig findet sich die Dual-Kamera mit zwei untereinanderliegenden Sensoren und einem runden
LED-Blitz auf Höhe des oberen Objektives. Der Fingerabdrucksensor ist unmittelbar unter der Dual-Kamera angebracht
- unserer Meinung nach zu dicht. Denn legen Nutzer den Zeige- oder Mittelfinger zum Entsperren des Gerätes auf
den Sensor, wird beinahe automatisch die untere Linse berührt. Unschön ist das besonders dann, wenn das
Auslösen mittels Fingerabdrucksensor aktiviert wurde, da man in diesem Fall nicht selten einen
halben Finger über dem Objektiv hat.
Und noch ein Punkt sorgt für Kopfschütteln. Die beiden in den Kunststoff gefrästen Gitter rechts und links
vom microUSB-Anschluss am unteren Rand erwecken den Eindruck, als käme das Honor 6X mit zwei Lautsprechern.
Tatsächlich verbirgt sich aber nur unter dem rechten Gitter ein Lautsprecher, das linke ist Zierde.
Kontrastreiches Full-HD-Display
Honor verwendet beim Honor 6X ein 5,5 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 1080 mal
1920 Pixel (Full-HD). Somit ergibt sich eine Pixeldichte von 401 ppi, was sich auch in der scharfen
Darstellung bemerkbar macht. Einzelne Bildpunkte konnten wir auch bei genauem Hinsehen nicht feststellen.
Die Blickwinkel bleiben auch bei zunehmend schräger Sicht stabil.
Honor 6X mit stabilen Blickwinkeln Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Farben gibt das Honor 6X naturgetreu und strahlend wieder. Dank IPS-Technologie sind sie nicht so
übersteuert wie beispielsweise bei OLED-Displays. Das zeigt das CIE-Diagramm, bei dem die Farben Rot,
Grün und Blau sehr nah am Ideal liegen. Auch der solide Delta-E-Messwert von 4,78 weist auf eine hohe
Farbechtheit hin. Auf Wunsch kann die Farbwiedergabe in den Einstellungen stufenlos angepasst oder voreingestellt
hin zu einem kälteren bzw. wärmeren Gesamtergebnis geregelt werden. Die maximale Helligkeit des Bildschirms
liegt mit 488 cd/m² ebenso im oberen Bereich wie der Kontrast von 1053:1.
Das CIE-Diagramm zeigt, dass die Farbwiedergabe sehr nah am Ideal liegt. Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
System: Warum nicht gleich Android Nougat?
Das Honor 6X wird mit Android 6.0 Marshmallow sowie Emui 4.1 geliefert. Warum der Hersteller bei
einem Marktstart im Januar 2017 nicht bereits die aktuelle Version Android 7 Nougat inklusive der
Oberfläche Emui 5.0 installiert hat, gibt Rätsel auf. Ein Update ist zwar angekündigt, soll aber erst
im Laufe des zweiten Quartals zur Verfügung stehen - das wäre frühestens ab April.
Bis das Update mit Emui 5.0 für das Honor 6X ausgeliefert wird, müssen Nutzer auf einen zentralen
App Drawer verzichten. Stattdessen werden alle Anwendungen wie bei Apples iOS direkt auf dem Homescreen
abgelegt. Erst mit Emui 5.0 können Nutzer optional auch einen App Drawer verwenden - ein Feature,
dass wir uns in der Meldung zum Nougat-Update für das Huawei P9 näher
angesehen haben.
Leider hat Honor auch bei seinem aktuellen Smartphone wieder mehr Apps ab Werk aufgespielt als man es von
früheren Geräten kennt und als eigentlich notwendig wäre. Genauer gesagt handelt es sich um die Apps Facebook,
Instagram, Trip Advisor und Booking.com. Auch Spiele wie Asphalt Nitro und Dragon Mania sind installiert. Zwar
lassen sich die genannten Anwendungen vollständig vom Gerät entfernen, doch wäre es schöner gewesen, wenn sie nicht
bereits vorab auf dem Smartphone zu finden gewesen wären.
Das System und die installierten Anwendungen belegen über 10 GB Speicher. Somit sind von 32 GB
verfügbarem Speicherplatz zum Start nur etwa 21 GB frei. Mehr Speicherkapazität kann mittels microSD-Karte
(max. 128 GB) nachgerüstet werden, allerdings nur dann, wenn der Slot nicht für eine zweite Nano-SIM genutzt wird.
Der Abstand von Kamera und Fingerabdrucksensor ist etwas knapp Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Zur Sicherung bringt das Honor 6X einen Fingerabdrucksensor auf
der Rückseite mit. Abgesehen davon, dass der Sensor unserer Meinung nach zu nah bei der Dual-Kamera liegt,
arbeitet er einwandfrei und zügig. Aufgrund der 360-Grad-Sensorfläche kann der gescannte Finger aus
verschiedenen Winkeln auf den Sensor gelegt werden. Mit dem Fingerabdrucksensor lassen sich
auch bestimmte Funktionen starten. Im Menü kann beispielsweise eingestellt werden, dass mittels Auflegen
des Fingers die Kamera ausgelöst wird oder Telefonate angenommen werden. Mit dem Sensor lässt sich über eine
Wischgeste auch durch die Galerie scrollen und die Benachrichtigungsleiste kann nach unten
geklappt werden.