Smart Home: Logitech Harmony Companion im Test
Wenn bei Ihnen zu Hause Fernbedienung-Chaos herrscht, könnte eine universelle Lösung von Logitech Harmonie bringen. Die Harmony Companion ist ein besonders flexibles und mittlerweile auch erschwingliches Komplettpaket, welches sich nicht nur zur Steuerung des Heimkinos eignet, sondern sich auch mit diversen Smart-Home-Produkten versteht.
Ob Fernseher, Blu-ray-Player oder vernetzte Lampen und Steckdosen, alles kann mit dieser Fernbedienung verwaltet werden. Zumindest verspricht das der Hersteller. Wie sich die Logitech Harmony Companion im Alltag schlägt, verraten wir in den folgenden Zeilen.
Eine Remote sie alle zu knechten
Logitech Harmony Companion im Test
André Reinhardt
Vor rund einem Jahrzehnt sah die Heimkino-Landschaft recht simpel aus. Die Produkte wurden über Infrarot gesteuert, WLAN oder Bluetooth hatten sich noch nicht etabliert. Mit der gestiegenen Vielzahl an Konnektivität und dem immer populärer gewordenen Smart Home wuchs das Arsenal an Fernbedienungen. Universelle Lösungen mit schlichtem Infrarot sind heutzutage nur noch bedingt tauglich, Multitalente wie die Harmony Companion haben mehr Zukunftssicherheit.
Anstatt Fernbedienung-Chaos lieber eine Universalfernbedienung
André Reinhardt
Sie erhalten ein Komplettpaket bestehend aus der Companion-Fernbedienung, dem Harmony-Hub und einem Mini-IR-Sender. Die direkte Steuerung Ihrer Hi-Fi- und TV-Geräte sowie kompatiblen Smart-Home-Modellen übernimmt hierbei der Hub. Er ist mit WLAN, Bluetooth und Infrarot ausgestattet und sendet die von der Companion-Fernbedienung oder einem gekoppelten Smartphone erhaltenen Befehle an die jeweiligen Gerätschaften. Es lassen sich bis zu acht Apparate zur einheitlichen Bedienung mit Harmony Companion einrichten.
Inbetriebnahme der Harmony Companion
Der Harmony Hub
André Reinhardt
Zunächst einmal müssen Sie die kostenlose App für iOS und Android (alternativ PC und Mac) herunterladen und installieren. In unserem Beispiel beziehen wir uns auf die Anwendung mit einem Android-Smartphone. Achtung: Für die Verwendung des Hubs mit dem Smartphone ist eine aktivierte Bluetooth-Verbindung zwingend erforderlich. Nach dem Starten der App erfolgt die Aufforderung, den Hub an eine Steckdose anzuschließen und 30 Sekunden zu warten. Nun kann das Gerät mit der rückseitigen Taste in den Pairing-Modus wechseln und sich mit dem Handy oder Tablet koppeln.
Harmony Hub (mit Anschlüssen für weitere IR-Sender)
André Reinhardt
Anschließend muss eine Registrierung bei Logitech vollzogen werden, was auch mit einem bestehenden Google-, Facebook-, oder Amazon-Konto möglich ist. Die App sucht nun nach Geräten im Heimnetzwerk. Alle Produkte müssen sich im selben WLAN-Netzwerk befinden. Geräte, welche Harmony Companion nicht erkannt hat, lassen sich manuell einbinden. Hierfür greift die App auf eine riesige Cloud-Datenbank, welche nach eigenen Angaben mehr als 270 000 Einträge enthält, zurück. Ein umständliches Hantieren mit Codes entfällt, Sie müssen nur den Namen des Produkts in der Suche eingeben.
Harmony Companion: Integration in das Smart Home
Die Companion-Fernbedienung in Aktion
André Reinhardt
Am besten versteht sich die Logitech-Lösung mit smarten Glühbirnen, Steckdosen und weiteren Geräten aus dem Hause Philips (Hue) und Google (Nest). Modelle kleinerer Hersteller haben das Nachsehen, sofern sie nicht über einen kompatiblen Hub verbunden sind. Verfügen Sie über entsprechende Smart-Home-Produkte, können Sie diese über die dedizierten orangefarbenen Tasten der Companion-Fernbedienung oder über ein mit dem Harmony Hub verbundenes Smartphone/Tablet steuern.
Die Companion-Fernbedienung
André Reinhardt
Auch mit Echo-Lautsprechern versteht sich Harmony Companion, wodurch eine Sprachsteuerung möglich ist. Nach dem Aktivieren des dazugehörigen Skills in der Alexa-App und dem Einrichtungsprozess funktionierte diese Art der Bedienung tadellos. So lässt sich etwa das Smart-TV mit dem simplen Kommando „Alexa, Fernsehen“ samt AV-Receiver und Kabel- beziehungsweise Satelliten-Receiver ein- und ausschalten. Auch Geräte-spezifische Kommandos lassen sich festlegen.
Was uns an der Harmony Companion gefallen hat
Die Harmony-Android-App
André Reinhardt
Wer kennt es nicht, das Jonglieren mit den Fernbedienungen, wenn man einen Blu-ray-Film schauen möchte. Besonders wenn ein AV-Receiver dazwischen geschaltet ist, kann eine solch simple Aktion aufwendig sein. Fernseher einschalten, auf den richtigen HDMI-Eingang wechseln, Blu-ray-Player einschalten, AV-Receiver einschalten und auch dort den korrekten Port wählen. So sieht es wahrscheinlich bei so manchem User im Alltag aus. Mit der Harmony Companion reicht für die zuvor geschilderte und ähnliche Situationen ein einziger Tastendruck.
Mit den „Aktionen“ getauften Befehlsketten lassen sich nicht nur mehrere Geräte, sondern auch gezielte Kommandos eben jener festlegen. So richten Sie beispielsweise eine Aktion namens „Blu-ray-Player“ ein, drücken auf eine der drei Schnellzugriffstasten der Companion-Fernbedienung und schon werden alle notwendigen Anweisungen ausgeführt. Die drei Schnellzugriffstaten lassen sich doppelt (kurzer oder langer Druck) belegen, wodurch sechs Szenarien möglich sind. Mehr (bis zu acht) gibt es via App. Die Steuerung mittels Smartphone funktioniert recht intuitiv, inklusive kleinem Bedien-Panel in der Benachrichtigungsleiste.
Was uns an der Harmony Companion nicht gefallen hat
Bedienung über das Smartphone
André Reinhardt
Zumindest in unserem Fall verlief die Ersteinrichtung nicht reibungslos. Einige Male weigerte sich der Hub Verbindung mit unserem WLAN-Netzwerk herzustellen. Die Smartphone-App namens "Harmony" ist hinsichtlich der eigentlichen Bedienung der verknüpften Geräte übersichtlich gestaltet – was man von den Optionen nicht unbedingt behaupten kann.
Ein Dschungel von Konfigurationsmenüs offenbart sich dem User, wodurch es eine Weile dauert, bis er sich zurechtfindet. Die Anleitungen zum Koppeln mancher Produkte, etwa zur Integration des Kabel-Receivers Vodafone Giga TV 4K, sind zudem etwas umständlich formuliert. Eine Tastenbeleuchtung für die ansonsten gut verarbeitete Companion-Fernbedienung gibt es leider nicht.
Fazit zur Logitech Harmony Companion
Fernbedienungen haben die seltsame Eigenheit, öfters in uneinsehbaren Winkeln der Behausung zu verschwinden. Wenn man nur eine Remote für alle Geräte nutzt, verringert sich diese Problematik, zumal im Fall der Harmony Companion zur Not das Smartphone als Steuergerät herhält. Ob mit der Companion-Fernbedienung oder mit dem Mobilgerät – die Bedienung ist eingängig und leicht verständlich.
Nicht so leicht verständlich ist hingegen das Menü-Chaos der Handy-Software und manche Smart-Home-Produkte werden nicht unterstützt. Davon – und von der fehlenden Beleuchtung abgesehen – ist die Harmony Companion eine gute Wahl. Mittlerweile fällt der Marktpreis mit circa 80 Euro entgegen der damaligen UVP von 149 Euro auch recht human aus.