Handy-Klau: So vermeiden Sie Ärger und hohe Kosten im Urlaub
Wenn im Urlaub das Handy abhanden kommt, ist die Katastrophe oft perfekt. Auf Smartphones lagern eine Menge persönlicher Daten, und unehrliche Finder schlagen gnadenlos Kapital daraus, wenn sie Anrufe tätigen können. Welche Gefahren lauern und wie Sie effektive Gegenmaßnahmen ergreifen, haben wir für Sie zusammengestellt.
Die wichtigste Sicherheitsregel lautet: Erschweren Sie den Zugang zum Handy und zur SIM-Karte soweit wie möglich - unsere Tipps zeigen, wie das geht.
Auf dem Handy: Unbedingt einen Sperrcode einrichten
Handy-Sperren sorgen für Sicherheit.
Bild: teltarif.de
Auch wenn der Komfort leidet: Jedes Smartphone gehört mit einem Sperrcode abgesichert. Zu viele persönliche Daten finden sich auf den Alleskönnern - vom Adressbuch bis hin zum Surf-Verlauf. In Messaging-Apps lagern persönliche Gespräche oft vergleichsweise ungeschützt. Ein Sperrcode hilft, den Zugriff auf das Smartphone zu erschweren. Der Code wird stets dann abgefragt, wenn das Smartphone aus dem Standby-Modus geweckt wird - also meist, wenn der Nutzer das Display anschaltet.
Je nach Smartphone gibt es neben einer einfachen PIN-Sperre weitere Möglichkeiten, das Smartphone abzusichern. Face Unlock für Android verspricht, den Nutzer anhand eines Bildes zu erkennen - für hohe Sicherheitsansprüche eher ungeeignet. Apple und einige andere Hersteller haben einen Fingerabdrucksensor eingebaut und LG setzt auf Knock Code, mit dem ein Klopfmuster auf dem Bildschirm zur Autorisierung zum Einsatz kommt. Wischgesten zum Entsperren wirken zwar sehr intuitiv, können aber Spuren auf den Display hinterlassen - mit etwas Glück lässt sich so der Wischpfad rekonstruieren.
Ein Windows Phone lässt sich mit einem Sperrcode absichern.
Screenshot: teltarif.de
Android-Nutzer richten die Bildschirmsperre in den Sicherheits- oder Bildschirm-Einstellungen ein. Dies unterscheidet sich von Smartphone zu Smartphone. Beim iPhone finden sich diese Optionen als Extra-Punkt mit dem Namen "Touch ID und Kennwort" in den Einstellungen. iOS7-Nutzer sollten auch das Kontrollzentrum vom Sperrbildschirm verbannen.
Und Windows-Phone-Nutzer erreichen die nötigen Optionen im Unterpunkt Sperrbildschirm der Einstellungen.
SIM-PIN-Abfrage überprüfen
Wir staunten nicht schlecht, als wir eine Test-SIM-Karte in ein Smartphone legten und das Mobilfunknetz sofort funktionierte. Und das, obwohl wir im Begleitschreiben eine PIN angegeben fanden. Nach einiger Suche war der Schuldige gefunden: Im Smartphone konnten wir einstellen, ob es die PIN abfragen soll. Diese Einstellung stand auf "Nein". Unser Rat: Schalten Sie unbedingt die Abfrage der PIN ein. Denn diese Option wird auf der SIM-Karte gespeichert. Sie lässt sich also ohne eine solche Abfrage in einem anderen Smartphone oder Handy ganz ohne PIN verwenden - offenbar hatte in unserem Fall ein (vorheriger) Tester diese Abfrage ausgestellt. Die Missbrauchsgefahr ist extrem hoch. Gerade im Ausland können hohe Roaming-Kosten entstehen. Zuweilen gibt es Banden, die Touristen Handys stehlen und dann kostenpflichtige Premium-Nummern anrufen. Binnen weniger Stunden können nach einem Raub viele Tausend Euro Schaden entstehen.
Rufnummer der Sperr-Hotline des Anbieter notieren
Damit Sie Ihre SIM-Karte schnell sperren können, wenn Sie feststellen, dass sie abhanden gekommen ist, sollten Sie vor einer Reise die Rufnummer der Sperr-Hotline Ihres Anbieters in Erfahrung bringen. Falls Sie diese bereits kennen und notiert haben, sollten Sie dennoch überprüfen, ob die Nummer noch stimmt. Immer wieder ändern die Anbieter Telefonnummern - gerade im Zuge der Umstellung auf die kostenlose Warteschleife ist dies vorgekommen.
An der Hotline benötigen Sie mindestens Ihre Kundennummer, Rufnummer und SIM-Kartennummer. In einigen Ländern gelten andere internationale Vorwahlen - ein Reiseführer kann hier wertvolle Informationen enthalten. Innerhalb Deutschlands gibt es die Sperr-Hotline 116 116, die Ihr Sperr-Anliegen vermittelt. Aus dem Ausland erreichen Sie diesen Dienst entweder über +49 116 116 oder +49 30 4050 4050.
Warum Sie bei der Sperr-Hotline zu zweit telefonieren sollten und welche Apps ein echtes Sicherheitsplus bringen, erfahren Sie auf der nächsten Seite.