Tablets und Laptops verändern Fernseh-Gewohnheiten
Mobile Geräte wie Tablets und Smartphones verändern die Fernseh-Gewohnheiten.
Grafik: interone.de
Das Fernsehen muss sich einer aktuellen Studie
zufolge die Aufmerksamkeit seiner Zuschauer immer mehr mit anderen
Medien teilen. Die Dauer der TV-Nutzung steige zwar weiterhin an,
sagte Franziska von Lewinski von der Agentur Interone der
Nachrichtenagentur dpa. "Aber rund 50 Prozent der Zuschauer nutzen
vor dem Fernseher bereits parallel andere Geräte." Die Veränderung
der Nutzungsgewohnheiten werde stark getrieben durch neue Geräte wie
Tablets und Smartphones. Der Fernseher entwickle sich dabei immer
mehr vom Leitmedium zu einem Medium unter vielen.
Mobile Geräte wie Tablets und Smartphones verändern die Fernseh-Gewohnheiten.
Grafik: interone.de
"Früher hat das TV-Programm den Tag gestaltet, heute läuft das
Programm nebenbei, angereichert mit Online-Abrufen über Tablets,
Smartphones und Laptops", sagte Lewinski. Bereits 50 Prozent der in
der Studie Befragten nutzten etwa die Mediatheken im Internet -
häufig auch, um Werbung zu umgehen. Den Laptop sähen bereits 87 Prozent als wichtiges Medium für Bewegtbilder an. Jede Sekunde
würden rund 60 Stunden an Bewegtbildern allein bei Youtube
eingestellt. Unter dieser Entwicklung leide die Aufmerksamkeit auf
den klassischen Fernseher. "Sendezeiten und Inhalte haben sich
deutlich vom Fernseher emanzipiert", sagte Lewinski.
Beim Fernsehen surfen
Aktuell liegt der durchschnittliche Fernsehkonsum pro Tag bei 223 Minuten. Laut Studie lassen aber bereits 67 Prozent der Zuschauer den Fernseher gelegentlich nebenbei laufen. 44 Prozent der Befragten seien gleichzeitig häufig im Netz unterwegs oder nutzen Apps. Filme werden immer häufiger auch gezielt in Online-Mediatheken auf Abruf (on demand) gesehen. Inhalte und Werbung erreichen ihre Zuschauer dadurch immer punktueller, so das Fazit.
Nicht nur die Programmgestalter, vor allem auch die Werbetreibenden seien daher gefragt, sich auf die Veränderungen einzustellen. Die Entwicklung sei "Fluch und Segen" für die Markenkommunikation, sagte Lewinski. Durch die neuen Möglichkeiten des Überspringens und Bewertens von Werbung durch die Zuschauer werde die Werbung aber auch "demokratischer". Markenwerbung werde mehr zu einem Inhalt, der unterhalten muss. Es könnten weiter Geschichten erzählt werden, halt aber über mehrere Plattformen hinweg.
Für die Studienergebnisse und Ausarbeitung der Entwicklungstrends hat Interone neben einer repräsentativen Befragung im März dieses Jahres unter anderem auch zahlreiche Inhalte aus Experten-Gesprächen sowie Interviews mit repräsentativen Nutzern im Alter von 25 bis 63 Jahren ausgewertet.