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EU-Roaming wird noch besser: Das ändert sich zum 1. Juli

Zum 1. Juli tritt die neue EU-Roaming­ver­ord­nung in Kraft. Diese bringt auch einige Verän­derungen mit sich. Wir fassen die Neue­rungen für das "Roam like at home" zusammen.
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Mobil­funk­kunden sollen Notrufe einfa­cher und effek­tiver absetzen können - inklu­sive der Über­mitt­lung des Anrufer-Stand­orts. Neben der euro­paweit einheit­lichen Rufnummer 112 sind dafür auch alter­native Zugangs­mög­lich­keiten wie Echt­zeit-SMS und Apps für Kunden mit Behin­derungen denkbar. Die Netz­betreiber müssen Kunden spätes­tens ab Juni 2023 über diese alter­nativen Notruf-Zugangs­mög­lich­keiten infor­mieren.

Gesenkt werden die maxi­malen Vorleis­tungs­preise, die die Provider unter­ein­ander für Roaming­dienste berechnen können. Damit soll sicher­gestellt werden, dass "Roam like at home" nicht nur für die Kunden attraktiv, sondern auch für die Netz­betreiber bezahlbar bleibt. Für den Daten­ver­kehr sinkt der Groß­han­dels­preis bis 2027 sukzes­sive auf 1 Euro pro Giga­byte. In unserem Ratgeber zur Fair use Policy lesen Sie, wie sich diese Gebühren unmit­telbar auf die Tarife der Kunden auswirken.

Für Roaming-Anrufe können die Provider unter­ein­ander bis 2024 einen Betrag von 2,2 Cent pro Minute berechnen. Ab 2025 sinkt der Minu­ten­preis auf 1,9 Cent. Für SMS liegt der Groß­han­dels­preis derzeit bei 4 Cent. 2025 werden die Kosten auf 3 Cent je über­mit­telter Kurz­nach­richt redu­ziert.

"Lücken" beim EU-Roaming

In der Schweiz gilt der EU-Tarif weiterhin nicht In der Schweiz gilt der EU-Tarif weiterhin nicht

Bild: dpa
Das kosten­lose Roaming inner­halb der Euro­päi­schen Union wurde 2017 einge­führt. Die Kondi­tionen gelten auch in den zum Euro­päi­schen Wirt­schafts­raum zählenden Ländern Island, Liech­ten­stein und Norwegen. Die Schweiz ist aber weiterhin außen vor und auch in Groß­bri­tan­nien, das die Euro­päi­sche Union verlassen hat, müssen die Netz­betreiber und Discounter nicht zwin­gend die glei­chen Kondi­tionen wie inner­halb der EU- und EWR-Länder berechnen.

Während die deut­schen Mobil­funk-Provider das Verei­nigte König­reich "bis auf weiteres" tarif­lich wie ein EU-Land behan­deln, ist das für die Schweiz nicht der Fall. Im Gegen­teil: Je nach Provider fallen für die Mobil­funk­nut­zung in der Eidge­nos­sen­schaft zum Teil empfind­liche Zusatz­kosten an. Eine Über­sicht zum Roaming in der Schweiz haben wir in einem eigenen Ratgeber zusam­men­gestellt.

Beson­der­heiten gibt es auch noch in Ländern wie San Marino, Vati­kan­stadt, Andorra und Monaco, die von EU-Ländern umgeben sind, selbst aber nicht zur Euro­päi­schen Union gehören. San Marino und der Vatikan haben keine eigenen Mobil­funk­netze. Anders sieht es in Monaco aus. In einem eigenen Bericht lesen Sie, wie teuer das Roaming im Fürs­tentum werden kann.

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