Prognosen

Schon in naher Zukunft: LTE Advanced mit 1 GBit/s im Downstream

Ericsson präsentiert Mobilfunk-Trends und zeigt LTE mit 160 MBit/s
Von Ralf Trautmann

Doch auch der LTE-Nachfolger ist bereits geplant, und das nicht nur auf dem Papier, sondern in der konkreten Entwicklung: Schon 2014 soll LTE Advanced (so die vorläufige Bezeichnung) Downstream-Raten von bis zu 1 GB/s im Downstream ermöglichen.

Natürlich gilt es zu beachten, dass dies (wie bei UMTS, HSDPA, und "normalen" LTE auch) theoretisch mögliche Werte sind. Zum einen handelt es sich in der Praxis bei der Mobilfunk-Datenübertragung um ein "shared medium", sprich, die Nutzer teilen sich eine bestimmte Kapazität der Basisstation, und der Netzbetreiber legt zudem eine Obergrenze fest, mit der die Internet-Nutzung möglich ist. Zum anderen ergibt sich für Netzbetreiber und Netzausrüster ein neues "Flaschenhals"-Problem: Nicht mehr die Anbindung zwischen Endgerät und Basisstation ist langsam, sondern zum einen die Anbindung der Mobilfunkstation ans Netz (ein Problem, das die Netzausrüster selbst lösen können), zum anderen die mögliche Datenrate von Servern, die die Inhalte bereitstellen (auf die der Einfluss je nach Quelle gering ist).

Hohe Datenraten: Die kurze, intensive Netz-Nutzung

Doch wofür könnten derartige Datenraten sinnvoll sein? Anwendungen, die dauerhaft einen derartigen Datendurchsatz benötigen, sind nicht in Sicht. Allerdings könnte eben zum Beispiel bei Downloads dann eine kurzzeitige, intensive Netz-Belastung die kontinuierliche ablösen: CD oder Filme würden nicht über Minuten oder Stunden mit einigen wenigen MBit/s heruntergeladen, sondern mit einer sehr viel höheren Datenrate in einem bedeutend kürzeren Zeitraum.

Abseits dessen dürfte aber genau hier noch ein zu lösendes Problem liegen: Neue Technologien lassen sich nur dann zu einem sinnvollen Preis für Endkunden anbieten, wenn sie Massenmarkt-tauglich werden. Dies werden sie aber eben auch nur, wenn der durchschnittliche Nutzer einen erheblichen Nutzen erkennen kann. Welche Anwendungen dies sein könnten, ist Zukunftsmusik. Im Zweifel kann aber natürlich auch eine gute Marketing-Abteilung versuchen, einen gefühlten Mehrwert zu schaffen.

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