Erfahrungsbericht: Telefonieren mit Alexa und Echo Connect
Um ein Telefongespräch zu starten genügt es, „Alexa, wähle 123456“ zu sagen. Der Ring des Echo Lautsprechers wird grün und kurz darauf erklingt der Freizeichenton. Wer die Alexa App auf seinem Smartphone nutzt, kann sämtliche dort gespeicherten Kontakte auch über die Nennung des Namens anrufen. Also zum Beispiel „Alexa, rufe Mama an“.
Wenn die Gegenstelle ebenfalls über einen Echo Lautsprecher verfügt, entscheidet sich Alexa zunächst immer für eine direkte Verbindung von Echo Lautsprecher zu Echo Lautsprecher. Dabei wird der Connect dann gar nicht verwendet. Das Gespräch findet direkt über die Onlineverbindung statt. Die Sprachqualität bei einer Direktverbindung war im Test dabei auch stets besser.
Soll aber explizit eine Festnetz- oder Mobilnummer gewählt werden, sollte man beispielsweise „Alexa, rufe Mama mobil an“ sagen. Ist sich Alexa bei mehreren Rufnummern nicht sicher, welche sie anrufen soll, wird sie nachfragen. Mehrere Rufnummern bei einem Kontakt sollten also klar im Adressbuch des Smartphones nach „Privat“, „Geschäftlich“, „Mobil“, etc. sortiert sein.
Ankommende Anrufe kündigt Alexa über die Echo Lautsprecher mit Namen an, sofern die Rufnummer in den gespeicherten Kontakten vorhanden ist. Über den Befehl „Alexa, nimm ab“ oder „Alexa, ignorieren“ wird das Gespräch dann entweder gestartet oder nicht weiter beachtet.
Echo-Lautsprecher richtig konfigurieren
Mit "Bitte nicht stören" nur zu bestimmten Zeiten Anrufe entgegen nehmen.
Screenshot
Stehen im Haus mehrere Echo Lautsprecher, klingeln bei ankommenden Anrufen alle Geräte. Wer das nicht möchte, der muss einzelne Geräte stumm schalten. Gerade im Schlaf- oder Kinderzimmer kann das schließlich stören. Über die Alexa App kann in den Geräteeinstellungen jeder Lautsprecher über die Option „Bitte nicht stören“ für Anrufe ausgeschlossen werden. Entweder komplett oder zu vorgegebenen Ruhezeiten.
Ein Drop-In, also das direkte Verbinden zu einem Lautsprecher, ohne dass das Gespräch aktiv angenommen werden muss, ist mit dem Echo Connect aktuell nicht möglich. So wird aber auch verhindert, dass eingehende Telefongespräche automatisch angenommen werden.
Über die FritzBox können eingehende Anrufe auf dem Echo Connect ebenfalls gesteuert werden.
Screenshot
Wer Echo Connect nur für ausgehende Gespräche nutzen möchte, sollte auf allen Lautsprechern die „Bitte nicht stören“ Funktion aktivieren. Ist das Gerät über die FritzBox angeschlossen, kann man sich diese Einstellung auch sparen und die „Klingelsperre“ für das Gerät über den Menüpunkt „Telefoniegeräte“ in der FritzBox Administration einschalten. Dann werden eingehende Anrufe erst gar nicht vom Echo Connect entgegengenommen.
Telefonieren über den Echo Show
Wer einen Echo Show mit Bildschirm besitzt, kann Gespräche vom Echo Connect auch über den Bildschirm beenden. Dazu blendet der Show während des Gesprächs einen roten Telefonhörer auf dem Bildschirm ein. Zusätzlich steht dann auch eine Telefontastatur zur Verfügung. Das ist praktisch, wenn man sich beispielsweise durch das Menü einer Hotline bewegen muss und dazu Nummerneingaben notwendig sind. Diese sind bei einem Gespräch mit einem klassischen Echo Lautsprecher nicht möglich. Daher eignen sich bildschirmlose Echos auch nicht, um an einer Telefonkonferenz teilzunehmen, bei der man sich über eine PIN identifizieren muss. Die Tastatur auf dem Echo Show lässt sich allerdings nicht einblenden, um manuell eine Telefonnummer über den Bildschirm zu wählen.
Echo Connect Sprachqualität
Wer den Echo Connect nutzt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Sprachqualität in etwa die einer klassischen Freisprechfunktion eines herkömmlichen Telefons entspricht und nicht etwa wie bei einer professionellen Konferenzspinne. In unserem Test war die Gegenseite stets klar und deutlich zu hören. Allerdings klingt man für die Gegenseite offenbar immer etwas blechern. Die Tonqualität variierte hier je nach Raum, in dem mit dem Echo telefoniert wurde. Im Wohn- oder Arbeitszimmer in Echo-Nähe noch ganz gut. Im Badezimmer erwartungsgemäß mit starkem Hall-Effekt. Zu weit sollte man sich vom Lautsprecher bei einem Gespräch nicht entfernen.
Gute WLAN-Verbindung aller Geräte wichtig
Auf einem der im Test verwendeten Echo Dots stellten sich nach einiger Zeit während des Telefonats deutliche Tonprobleme ein. Der Echo Dot war vom WLAN-Router am weitesten entfernt und auch nur mittelmäßig angebunden. Was bei der normalen Nutzung von Alexa keine Probleme macht, wird bei einem Telefongespräch, bei dem Echtzeitübertragung eine wichtige Rolle spielt, schnell zum Störfaktor. Das Gespräch wurde entweder komplett unterbrochen oder die Sprache war nur noch „gluckernd“ oder abgehackt zu verstehen. Ein eindeutiges Zeichen verlorener Datenpakete bei der Sprachübertragung. Nach Verbesserung der WLAN-Verbindung durch einen zwischengeschalteten Repeater blieben die Gespräche stabil und auch Unterbrechungen waren kein Thema mehr. Allerdings entspricht die Tonqualität eher der einer Mobilfunk-Verbindung. Sätze wie „Wo bist Du denn gerade?“ war eine oft gehörte erste Reaktion bei den Testgesprächen.
Einmal beendete Alexa das Gespräch nach dem Befehl „Alexa, Gespräch beenden“ nicht zuverlässig. Der grüne Ring, der eine aktive Sprachverbindung signalisiert, leuchtete weiterhin. Alexa beteuerte dennoch, es bestünde keine aktive Verbindung mehr und klang plötzlich ebenso fern, wie der gerade noch Angerufene. Erst nach ein paar Sekunden bestätigte der Echo Dot das Ende der offenen Verbindung mit einem Signalton, der grüne Ring erlosch und auch Alexa erklang wieder aus nächster Nähe.
Fazit
Der Echo Connect in Verbindung mit einem Echo Lautsprecher ist kein vollwertiger Ersatz für ein Telefon. Als Freisprecheinrichtung, etwa in der Küche oder am Schreibtisch aber durchaus zu gebrauchen. Für ein reibungsloses Gespräch ist eine gute WLAN-Verbindung aller Geräte zwingend Voraussetzung.
Ein schwach versorgter Echo Lautsprecher mag zwar für das Abspielen von Musik oder Konversationen mit Alexa ausreichen, ein Telefongespräch über den Echo connect kommt hier aber schnell an seine Grenzen. Bei Bedarf also unbedingt das WLAN beispielsweise durch Repeater erweitern. Auch darauf achten, dass sowohl der Echo Connect als auch die verwendeten Echo Lautsprecher stehts die beste Verbindung zum WLAN haben.
Nach der Einführung des Echo Connect im Herbst 2018 hatten sich Benutzer über schlechte Sprachqualität beschwert. Gut möglich, dass Amazon daher die offensive Bewerbung eingestellt hat und an einer verbesserten Version arbeitet. Ganz leicht dürfte das nicht werden, sind für die Sprachqualität schließlich auch die Mikrofone der verwendeten Echo Lautsprecher verantwortlich.