E-Book-Preise: Digitale Bücher könnten günstiger werden
E-Books könnten günstiger werden
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E-Books könnten in Europa vielerorts billiger
werden: Die EU-Kommission hat bei Apple und vier großen Verlagen eine
Lockerung der Preise für digitale Bücher
durchgesetzt.
Die Unternehmen verpflichteten sich, aktuelle Verträge, bei denen die
Verlage den Preis für E-Books bei Apple bestimmten, aufzulösen und
Händlern für mindestens zwei Jahre mehr Spielraum für Rabatte zu
geben. Diesen Kompromissvorschlag zur Beendigung des Streits zwischen
Amazon und einer Gruppe von Buchverlagen in Allianz mit Apple hatte
Apple entsprechenden Meldungen zufolge bereits im September der Kommission
vorgelegt. Allerdings hat die Entscheidung keinen Einfluss auf nationale
Regelungen wie die deutsche Buchpreisbindung, bei der die Verlage
grundsätzlich den Preis von Büchern im Handel festlegen.
Die EU-Kommission gab im Gegenzug die Einstellung ihrer Wettbewerbsuntersuchung bekannt. Die Einigung mit der Kommission ist ein Triumph für den Online-Händler Amazon, der die E-Book-Preise in seinem Shop nach Belieben variiert und somit immer wieder günstige Angebote bereitstellen kann. Apple hatte mit den Verlagen hingegen zum Start der E-Book-Plattform für sein iPad vor zweieinhalb Jahren ein der deutschen Buchpreisbindung ähnliches Modell ausgehandelt. Dabei bestimmten allein die Verlage den Preis - und zahlten dem US-Konzern die auf seiner iTunes-Plattform übliche Gebühr von 30 Prozent des Verkaufspreises.
Zugleich bekam Apple die Zusicherung, immer den günstigsten Preis anbieten zu können. Angesichts der 30-Prozent-Gebühr wäre es für die Verlage damit extrem ungünstig geworden, niedrigere Preise bei anderen Händler zuzulassen, erläuterte Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. Nach dem Start des iPad-Buchshops setzte die Buchbranche das Preismodell auch bei anderen Anbietern durch. Das rief die Wettbewerbshüter in Europa und den USA auf den Plan. Das Vorgehen lasse ein gemeinsames Ziel von Apple und den Verlagen vermuten, den Preiswettbewerb einzuschränken. Jetzt soll es fünf Jahre lang keine Verträge mit solchen Niedrigpreis-Garantien mehr geben.
Hohe E-Book-Rabatte bei Amazon besorgten die Buchbranche
E-Books könnten günstiger werden
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Die Buchbranche machte keinen Hehl daraus, dass sie besorgt über
die hohen E-Book-Rabatte bei Amazon gewesen sei, die in das Geschäft
mit gedruckten Büchern schnitten. In den USA wurde dem Online-Händler
daher in einem Verfahren untersagt, E-Books unter dem unter dem
Einkaufspreis anzubieten. Zugleich wiesen die Unternehmen den
Vorwurf illegaler Preisabsprachen zurück. Almunia betonte, die
Einigung mit einer sofortigen Änderung des Geschäftsgebarens sei in
dem dynamischen E-Book-Markt aus Sicht der Kommission vorteilhafter
gewesen als ein langwieriges Verfahren mit möglichen Strafzahlungen
am Ende.
Die vier Verlagsgruppen in dem Verfahren sind Simon & Schuster, Harper Collins, Hachette und die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Der britische Penguin-Verlag, der ebenfalls ins Visier der Wettbewerbshüter geriet, beteiligte sich nicht an der Einigung in Brüssel. Mit ihm liefen noch Gespräche, sagte Almunia. Penguin bekräftigt, nichts falsch gemacht zu haben. In den USA gingen drei Verlage eine Einigung mit dem ermittelnden Justizministerium ein.
E-Book-Preise in Deutschland erzürnen die Leser
In Deutschland werden die Preise für geschriebene Werke von den Verlagen diktiert und mit einer Buchpreisbindung versehen. Dabei ist es egal, ob es sich um aufwendig gedruckte, gebundene und im Handel verkaufte Bücher oder elektronisch angebotene E-Books handelt. Hinzu kommt der Ärger, dass viele Shops es den Lesern untersagen, die E-Books weiter zu verkaufen oder zu verschenken, da sie lediglich das Recht auf das Lesen erwerben.
Um den Kontrast von "echten" Büchern und digitalen Ausgaben künftig zu vergrößern, fordern einige Unternehmen wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels im Rahmen einer EU-weiten Petition, für E-Books den ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent zu erheben. Eine solche Regelung konnte in Spanien bereits erfolgreich durchgesetzt werden.