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Kindle 3G & Co.: Fünf aktuelle E-Book-Reader kurz vorgestellt

Leipziger Buchmesse: Buchhändler hoffen auf Durchbruch der E-Books
Von Mirko Schubert

Das Besondere an Pocketbook ist die Linux-basierte Open-Source-Software, die eine Vielzahl an Funktionen liefert. Entwickler können diese um eigene Anwendungen erweitern. Jedoch sind viele Punkte des Betriebssystems noch nicht ausgereift. Die gängigsten Formate werden unterstützt, auch ePub und PDF mit und ohne DRM-Schutz sind im Paket. Für den deutschen Markt gibt es über die eBookS-App eine direkte Shop-Anbindung zu Libri.de. Die beiden Geräte sind ab sofort für Preise ab 199 Euro beziehungsweise 269 Euro erhältlich.

Amazon Kindle 3G

Der Kindle 3G von Amazon kam bereits im August 2010 auf den Markt und ist insbesondere in den USA gefragt. Das E-Ink-Display ist ebenfalls 6 Zoll groß und stellt 600 mal 800 Bildpunkte bei 16 Graustufen dar. Die Bedienung erfolgt komplett über eine vollwertige Tastatur und einigen zusätzlichen Tasten zum Blättern. Der Speicher beträgt satte 4 GB, kann jedoch nicht erweitert werden. Sowohl WLAN als auch UMTS sind eingebaut, der mobile Internetzugang zur Nutzung des eigenen Online-Shops ist kostenfrei. Fünf ausgewählte E-Book-Reader kurz vorgestellt Amazon Kindle 3G
Bild: Amazon

Amazon verfügt zwar derzeit über das wohl größte Angebot an digitalen Büchern, ist jedoch mit deutschen Büchern noch hinten an. Einige wenige aktuelle Bestseller sowie etliche deutsche Klassiker sind aber bereits erhältlich. Problematisch sind auch die unterstützten Datei-Formate, die das gängige ePub-Format vollkommen ignorieren. PDF-Dateien werden außerdem nur mangelhaft angezeigt. Der Kindle 3G kostet 189 US-Dollar (umgerechnet rund 134 Euro), kann aber auch von Deutschland aus bestellt werden. In diesem Fall kommen zum regulären Verkaufspreis noch Zollgebühren hinzu.

Sony Reader PRS-650 Touch Edition

Auch Sony hatte kürzlich sein E-Reader-Sortiment mit dem Sony Reader PRS-350 und PRS-650 aktualisiert. Der PRS-650 behebt dabei ein Problem des Vorgängers, bei dem der resistive Touchscreen stark spiegelte. Nun sollen Infrarot-Sensoren die Berührungen des Fingers oder Stifts aufnehmen. Der 6 Zoll große optische Touchscreen ist dank neuester E-Ink-Technik besonders schnell und stellt die üblichen 600 mal 800 Pixel dar. Der interne Speicher beläuft sich auf 2 GB und kann durch einen Sony Memory Stick und einer SD-Karte erweitert werden.

Die Software ist ausgereift, verfügt jedoch nicht über einen direkten Zugang zu einem Buch-Shop. Jedoch erfolgt die Synchronisation mit dem PC oder MAC ausschließlich über USB 2.0 und einer eigenen Software. Adobe Digital Editions wird aber ebenfalls unterstützt. WLAN oder gar UMTS sind nicht integriert. Wer ältere Datei-Formate wie PRC oder mobiPocket lesen möchte, sucht bei Sony leider vergebens. Der PRS-650 kommt voraussichtlich Ende April dieses Jahres in den drei Farben schwarz, silber und rot in den Handel und kostet laut derzeitiger Aussagen 229 Euro.

iRiver Cover Story

Fünf ausgewählte E-Book-Reader kurz vorgestellt iRiver Cover Story
Bild: iRiver
iRiver kann mit dem E-Book-Reader Cover Story ebenfalls mit einem 6 Zoll großen Touchscreen-Gerät aufwarten. Bei diesem E-Book-Reader verzichtet der Hersteller auf Hardware-Tasten - abgesehen von einer Wippe zum Blättern. Der interne Speicher beläuft sich auf 2 GB und kann mittels SD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden. USB 2.0 und WLAN sing ebenfalls an Bord. Mit etwa 11 000 Seiten soll der Akku laut Hersteller länger als bei anderen Geräten aushalten, die üblicherweise bei 8 000 angezeigten Seiten liegen.

Die installierte Software unterstützt eine Vielzahl von Buch- und Office-Formaten. Als Besonderheit kann der Anwender auch Comics im ZIP-Format betrachten und Sprache als MP3 aufnehmen. Jedoch ist das Betriebssystem in einigen Fällen noch nicht ausgereift. Außerdem ist die deutsche Übersetzung der Bedienoberfläche mangelhaft. Der iRiver Cover Story ist derzeit für Preise ab etwa 200 Euro erhältlich. Ein Nachfolgemodell mit einer besonders hohen Display-Auflösung hat iRiver bereits für das zweite Quartal dieses Jahres angekündigt.

Hanvon WISEreader N516

Wer einen besonders günstigen E-Book-Reader kaufen möchte, sollte sich den WISEreader N516 von Hanvon [Link entfernt] ansehen. Mit einem Display von 5 Zoll mit 600 mal 800 Pixel und fünf Graustufen passt das Gerät in fast jede Jackentasche. Die Bedienung erfolgt über ein Steuerkreuz und elf Tasten an der linken Seite des Displays. Der interne Speicher beläuft sich lediglich auf 512 MB, eine 2 GB große SD-Karte liegt jedoch bei. Gespart hat der Hersteller insbesondere an der Prozessorleistung und dem Arbeitsspeicher, der gerade einmal 64 MB beträgt. Das Linux-basierte Betriebssystem umfasst nur die wichtigsten Funktionen und verzichtet auf etliche Dateiformate - ePub und PDFmit und ohne DRM sind jedoch dabei. Mit einem Kaufpreis von unter 100 Euro ist der E-Book-Reader jedoch ein absolutes Schnäppchen, das sich auch für Leser eignet, die eigentlich das gedruckte Buch dem E-Book vorziehen, das digitale Lesegerät aber dennoch ausprobieren wollen.

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