Terrestrisch

DVB-T2 im Test: Das terrestrische Full-HD-Fernsehen

Wir haben DVB-T2 mit einem der ersten auch für die privaten Programme geeigneten Receiver getestet und berichten über unsere Erfahrungen mit Inbetriebnahme und Nutzung des Xoro HRT8720.
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Die Installation war in unserem Fall schnell erledigt. Wir haben das Empfangsgerät an eine 24-Elemente-Yagiantenne auf dem Dach angeschlossen, da unser Einsatzort sich schon außerhalb des offiziell als versorgt ausgewiesenen Gebiets im hessischen Spessart befindet. Diese Antennenanlage wurde zum Start von DVB-T (alt) eigens angeschafft. Dabei waren bislang nur wenige Receiver mit hoher Eingangsempfindlichkeit geeignet, wirklich alle Programme ohne Aussetzer zu empfangen.

Guter Empfang auch knapp außerhalb des offiziellen Empfangsgebiets Guter Empfang auch knapp außerhalb des offiziellen Empfangsgebiets
Foto: teltarif.de
Insbesondere beim inzwischen nicht mehr verwendeten, da für Mobilfunk geräumten Kanal 64 gab es je nach Ausbreitungsbedingungen oft Unterbrechungen bei Bild und Ton. Für den Text-Multiplex für DVB-T2 wird im Rhein-Main-Gebiet der Kanal 59 verwendet - ein Kanal mit einer fast ebenso hohen und demnach physikalisch bedingt ungünstigen Sendefrequenz, so dass es vor dem Test nicht sicher war, ob der Empfangsversuch überhaupt von Erfolg gekrönt sein würde.

Im Kernsendegebiet reicht eine Zimmerantenne

Je näher man sich in Richtung des Kernsendegebiets rund um Frankfurt am Main und Offenbach, Wiesbaden und Mainz bewegt, umso höher wird auch der Signalpegel, so dass bestenfalls auch eine Zimmerantenne für den DVB-T2-Empfang eingesetzt werden kann. Der im Test verwendete Xoro HRT8720 bietet die Möglichkeit, eine aktive Antenne mit einer Speisespannung zu versorgen. Dieses Feature, das in unserem Fall auch nicht benötigt wird, ist standardmäßig abgeschaltet.

Die Inbetriebnahme des Empfängers ist denkbar einfach. Zunächst müssen die Verbindungen mit Fernseher, Antenne und Stromnetz hergestellt werden. Nach dem Einschalten des Geräts wird automatisch die Durchführung eines Sendersuchlaufs angeboten. Wird dieser durchgeführt, so zeigt ein Fortschrittsbalken an, wie viele der verfügbaren Kanäle bereits gescannt wurden. Ferner werden die bereits gefundenen Programme aufgelistet.

Auch "alte" DVB-T-Programme empfangbar

Blick in den Elektronischen Programmführer (EPG) Blick in den Elektronischen Programmführer (EPG)
Foto: teltarif.de
Der Xoro HRT8720 empfängt - wie alle DVB-T2-Receiver - auch die Programme im alten DVB-T-Standard. Dabei werden die Sender in der Reihenfolge der eingelesenen Multiplexe aufgelistet. Die DVB-T2-Programme fallen sofort durch den Zusatz "HD" im Programmnamen auf. Zudem werden bei den Sendern der privaten Veranstalter "$-Zeichen" dargestellt, die für die Verschlüsselung stehen.

Trotz unserer vergleichsweise ungünstigen Empfangslage sind die sechs Programme des Testpakets ohne jede Störung zu empfangen. Über das Menü des Empfängers lässt sich anzeigen, dass der Signalpegel zwar nur bei knapp über 50 Prozent liegt. Die für die Wiedergabe der empfangenen Programme entscheidende Signalqualität liegt dagegen bei 98 Prozent. Das überrascht, denn die im alten DVB-T-Standard von den gleichen Standorten verbreiteten Programme kommen zwar mit etwas höherem Pegel, dafür aber schlechterer Signalqualität an. Es reicht dennoch auch bei diesen Sendern für aussetzerfreien Empfang.

Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie, warum der Xoro HRT8720 nur bedingt empfohlen werden kann und welchen Ersteindruck wir von DVB-T2 gewonnen haben.

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