Funkanalyse Bayern: DAB+ gewinnt, UKW verliert
DAB+ ist in Bayern bei den digitalen Radio-Empfangswegen führend
Foto: Albrecht Audio
Als das digital-terrestrische Radio im Jahr 2011 neu gestartet ist, gab es große Zweifel, doch jetzt ist endgültig klar: DAB+ hat sich im Markt gut etabliert und verdrängt die alte, analoge UKW-Technologie zunehmend, auch wenn UKW immer noch insgesamt deutlich führend ist.
Bald die Hälfte aller Bayern hat Zugang zu DAB+
DAB+ ist in Bayern bei den digitalen Radio-Empfangswegen führend
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Mittlerweile haben 44 Prozent der Bevölkerung in Bayern Zugang zu DAB+. Und: Jeder Dritte, die von Montag bis Freitag im Durchschnitt täglich das Radio einschalten, hören auch terrestrisch Digitalradio. Das sind täglich gut drei Millionen DAB+-Hörer, also rund 150.000 mehr als im Vorjahr. Nach dem Digitalisierungsschub durch Corona im vergangenen Jahr bestätige DAB+ seine Führungsrolle als digitaler Ausspielweg deutlich vor Webradio mit täglich etwa 1,9 Millionen Hörer in Bayern, teilt die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) mit und präsentiert einige Vorabergebnisse aus der Funkanalyse Bayern Hörfunk 2022, die am morgigen Dienstag, 5. Juli auf den Lokalrundfunktagen präsentiert werden.
Rund 15 Prozent aller, die von montags bis freitags im Durchschnitt Radio hören, hören ausschließlich über DAB+. Insgesamt ist das digital-terrestrsiche Radio damit der wichtigste digitale Verbreitungsweg für den Hörfunk und hat das Internetradio übertrumpft.
Mehr Mobiltät, weniger ausschließlich digitale Hörer
Zusammen mit denjenigen, die digital über Satellit, Kabel oder Internet Radio hören, liegt der Anteil der ausschließlich digitalen Hörerschaft bei rund 27 Prozent. Das sind etwa drei Prozentpunkte weniger als im Frühjahr 2021 während des Lockdowns ermittelt wurden. Diese Veränderung hängt allerdings mit der wieder gestiegenen Mobilität beziehungsweise mit mehr Radiohören außer Haus (auch) über UKW zusammen. Während zu Hause der Radioempfang inzwischen oft bereits ausschließlich digital erfolgt, steht am Arbeitsplatz, der während der Lockdowns weniger besucht wurde, oft noch ein altes UKW-Radio. Auch viele ältere Fahrzeuge sind noch nicht mit DAB+ ausgestattet.
Gleichzeitig hören aber immer weniger Menschen in Bayern ausschließlich über UKW. Erstmals sinkt der Anteil der Tagesreichweite, die ausschließlich über UKW generiert wird, deutlich unter die 50-Prozent-Marke. Die genauen Prozentzahlen werden jedoch erst morgen mit Bekanntgabe der Funkanalyse Bayern bekannt gegeben.
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), sagt: "Die Zukunft gehört DAB+. Bayern ist Motor und Taktgeber dieser Entwicklung – das machen die neuen Zahlen mehr als deutlich: DAB+ konnte im Freistaat auch 2022 weiter zulegen – selbst nach dem enormen, auch pandemiebedingten Anstieg der DAB-Zahlen im vergangenen Jahr". Wer den Zug in die Zukunft nicht verpassen möchte, müsse laut Schmiege spätestens jetzt die Weichen richtig stellen. "Noch wird der größere Umsatzanteil zwar mit UKW gemacht. Aber das wird sich ändern."
In einem anderen Beitrag haben wir die aktuellen DAB+-Ausbaupläne der ARD beleuchtet.