Messe-Pläne

ARD startet IFA-Radio: Verbreitung über DAB+-Technik

Zur Messe planen mehrere Digitalradio-Sender Neustarts
Von

ARD startet IFA-Radio auf DAB+ ARD startet IFA-Radio auf DAB+
Bild: ARD
Die IFA, die vom 6. bis 11. September in Berlin stattfindet, soll dem nach anfänglich schwachem Start nun langsam ins Rollen kommendem Digitalradio im Modus DAB+ weiteren Schub geben. Bereits jetzt haben zahlreiche Hersteller neue Radio­modelle zur Messe angekündigt, die wir nach und nach vorstellen. Doch auch auf programm­licher Ebene soll sich einiges zum Thema Digitalradio auf der Messe tun.

ARD startet IFA-Radio auf DAB+ ARD startet IFA-Radio auf DAB+
Bild: ARD
So bietet die ARD auf der IFA 2013 in Halle 2.2 ein eigenes IFA-Radio aus einem gläsernen Digitalradio-Studio, das im Großraum Berlin über die DAB+-Technik verbreitet werden soll. An allen Messetagen sendet das Messeradio live von 10 bis 18 Uhr. In Kooperation mit Radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) entsteht ein Unter­haltungs­programm mit Musik und Wort, präsentiert von bekannten Radioeins-Stimmen wie Anja Goerz und Jörg Wagner sowie ausgewählten Experten. Die ARD bietet hier Interviews, Informationen zum Digital­radio und Neuigkeiten rund um die IFA. Das Angebot ist ab 5. September im DAB-Ensemble des rbb auf Kanal 7D zu hören. Um es zu empfangen müssen interessierte Hörer einen Suchlauf durchführen.

Bei der Produktion des IFA-Radios sei auch das Messe­publikum eingeladen mitzumachen: So können Messe­besucher Grüße als Text oder Foto erstellen, die anschließend in der Slideshow des Digital­radio­programms ausgestrahlt werden. Experten, etwa bekannte Fach­journalisten und Blogger, geben darüber hinaus einen umfassenden Überblick über das Digital­radio.

"Digitalradio Demonstrator" zur IFA

Das Projektbüro Digital­radio will ferner pünktlich zur IFA einen "Digital­radio Demonstrator" im Internet starten. Eine Website simuliere hierbei, wie die Angebote der Sender auf verschiedenen DAB+-Empfangs­geräten aussehen würden. Dabei geht es vor allem um Bildinhalte (Slide Shows) und programm­begleitende und -unabhängige Text­infor­mationen, die zusätzlich zum Audio­programm übertragen werden. Ab der IFA wird der Digitalradio Demonstrator auch für Internet­nutzer zuhause online verfügbar sein, heißt es in einem Bericht des Branchen­magazins "Radioszene". So könnten beispiels­weise die Digital­radiosender den Demonstrator auf ihren eigenen Seiten im Internet einbauen.

Veränderungen bei der Schlagerhölle und Absolut Radio

Das Messeradio und der Demonstrator bleiben nicht die einzigen Neuheiten rund um das Digital­radio. Pünktlich zur IFA startet auch die Welle Schlager­hölle einen Relaunch und nennt sich fortan "Schlager­paradies". Die Umbenennung erfolge aus marketing­technischen Gründen, wie teltarif.de von einem Sender­mitarbeiter erfuhr. Außerdem werde der Schlager­sender am 1. September nach Berlin, dem Rhein-Main-Gebiet und den Großräumen Leipzig/Halle und Magdeburg auch landesweit in Bayern im Digitalradio starten.

Veränderungen zur IFA wird es auch beim bundesweiten Sender Absolut Radio geben. Wie aus dem Senderumfeld zu hören ist, plane man einen Neustart bei den bisherigen Sendern, dem Haupt­programm und dem Soft-Hit-Ableger Absolut relax. Gleich­zeitig will man ein drittes Programm starten. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) nannte bereits in einer Presse­mitteilung den Namen "Absolut HOT". In der Szene wird spekuliert, dass sich das neue Format, das über Internet sowie über Digitalradio in Bayern und Hessen verbreitet werden soll, an jüngere Hörer richten soll. Konkrete Einzel­heiten zu den neuen Formaten und künftigen Verbreitungs­wegen der einzelnen Sender will Absolut Radio spätestens Ende August bekannt geben.

Offen ist noch, ob auch der Hörfunk­anbieter Regiocast Digital auf dem bisherigen Sendeplatz des Fußball­radios 90elf im bundes­weiten Multiplex das angekündigte Nach­folge­programm zur IFA starten könnte. Sendersprecher Nico Nickel sagte, man befände sich immer noch in intensiven Gesprächen über das künftige Format. Die Spekulationen in der Szene reichen von der Aufschaltung eines bestehenden Programms mit gesell­schafts­rechtlicher Beteiligung der Regiocast, etwa der Hamburger Welle Oldie 95, bis zu einem neuen Sender, etwa einem interaktiven Talk- und Mitmachradio.

Mehr zum Thema Radio