Funk

CB-Funk, PMR446 & Co. Handy-Alternativen beim Blackout

Bevor das Handy in Mode kam und erschwing­lich wurde, haben viele inter­essierte Menschen mit CB-Funk von unter­wegs kommu­niziert. Das geht auch heute noch.
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Einen anderen Frequenz­bereich nutzen die PMR-Funk­geräte. Dafür sind Frequenzen bei 446 MHz zuge­lassen. Leider gibt es auch Geräte aus den USA im Versand­handel (Stich­wort FRS Radio Service), welche optisch und funk­tional von den PMR446 Geräten kaum zu unter­scheiden sind. Sie funken aber auf anderen Frequenzen, die hier­zulande nicht zuge­lassen sind. Sollte man dort trotzdem funken, könnten sich die dafür zuge­las­senen Nutzer beschweren und wenn der Funk­mess­dienst der Bundes­netz­agentur auftaucht, ist das zwar "nur" eine Ordnungs­wid­rig­keit, kann aber je nach Schwere des Falles schnell ziem­lich teuer werden. PMR-Handfunkgeräte können unscheinbar sein. Für den Einsteiger ist das von Vorteil, die Gefahr der Fehlbedienung ist geringer. PMR-Handfunkgeräte können unscheinbar sein. Für den Einsteiger ist das von Vorteil, die Gefahr der Fehlbedienung ist geringer.
Foto: Maas Elektronik
PMR446-Geräte haben eine fest einge­baute Antenne - externe Antennen sind nicht zulässig - und eine einge­baute Strom­ver­sor­gung. Im Rahmen einer "Duldung" gibt es wie schon bei Freenet auch Mobil­geräte mit fest­ange­schlos­senem Kabel und einer Magnetfuß-Antenne (wiederum von Team Elec­tronic und ALAN-Midland), was auch nur in Deutsch­land legal nutzbar ist.

Die Frequenzen und die Nutzung PMR446 ist ansonsten euro­päisch genormt. Sie können also auch ins EU-Ausland und einige weitere Länder (soge­nannte CEPT-Länder) mitge­nommen und verwendet werden.

Funk­geräte bei Auslands­reisen

Gene­rell gilt: Bei Reisen ins außer­euro­päi­sche Ausland oder in "Krisen­gebiete" sollten auf gar keinen Fall Funk­geräte mitge­nommen werden, das kann zu Ärger beim Zoll bis hin zur Beschlag­nah­mung führen. Theo­retisch können Sonder­geneh­migungen über die Botschaft des besuchten Landes bean­tragt werden, das ist aber alles andere als trivial. Auch nicht nutzbar sind CB, PMR- und Freenet-Geräte z.B. an Bord von Kreuz­fahrt­schiffen, weil das Risiko besteht, dass die Bord­kom­muni­kation gestört werden könnte.

PMR446 analog und digital

PMR446-Funk­geräte können in der Regel analog (FM-Frequenz­modu­lation) über­tragen. Bessere Geräte haben zusätz­lich eine einstell­bare Tonsperre (CTCSS oder DCS). Sie über­tragen unhör­bare Zusatz­töne, die mitge­sendet werden, um den Empfänger einzu­schalten aber Störungen zu vermeiden. Damit das klappt, müssen alle Betei­ligten die glei­chen Töne ausstrahlen. Diese Frequenzen findet man in der Bedie­nungs­anlei­tung, schon die Nummern der Frequenzen sind je nach Gerät und Hersteller unter­schied­lich. Anfänger sollten diese Funk­tionen erst einmal ausschalten.

Digital ist nicht digital

Neuere und hoch­wer­tigere Freenet- und PMR-446-Funk­geräte könnten auch "digi­tale Sprache". Doch digital und digital sind oft nicht mitein­ander kompa­tibel. Der Hinter­grund: Für gängige genormte digi­talen Codecs wären Lizenzen notwendig, die den Preis der Geräte in höhere Gefilde kata­pul­tieren würden. Also macht jeder Hersteller sein eigenes Ding und selbst Geräte vom "glei­chen Hersteller" (glei­cher Marke) müssen nicht zuein­ander kompa­tibel sein.

Das bedeutet: Vor dem Kauf genau über­legen, was man braucht und statt einem besser zwei oder drei Geräte der glei­chen Marke und des glei­chen Modells erwerben. Beim Nach­kauf nicht zu lange warten, popu­läre Modelle sind schnell ausver­kauft und kommen oft nicht mehr nach.

CB-Funk auf 27 MHz - die Antenne

Bei CB-Funk auf 27 MHz ist die Antenne der entschei­dende Faktor. Hier können Heim­sta­tionen (zu Hause, mit Antenne idea­ler­weise auf dem Haus­dach) verwendet werden, deren Reich­weite etwa 10 bis 50 km betragen kann, je nach Funk­wet­ter­lage können es auch 1000 bis 3000 km sein, dann aber oft nur für wenige Minuten.

Antennen für CB-Funk auf 27 MHz sind groß. Gute Auto­antennen haben eine Länge von 1 bis 2,75 Meter, Heim-Antennen meist um 5,50 bis 7 Meter plus der Montage-Mast.

Bei Hand­funk­geräten sind kurze Wendel­antennen dabei, deren Reich­weite teil­weise nur wenige 100 Meter beträgt. Die Enttäu­schung kann hier groß sein, wenn es nicht so wie gewünscht klappt. Da 27 MHz zur Kurz­welle gehört, ist je nach Wetter­lage und Jahres­zeit mit starken Störungen aus weit entfernten Ländern oder ein wüstes Rauschen oder Zischen, das nicht erkenn­bare Signale enthält, zu rechnen. Auch Computer, Internet über Strom­lei­tungen (PLC), Plasma-Fern­seher und andere Technik können den CB-Funk-Empfang gewaltig stören.

Der Einstieg kann verwir­rend sein. Fach­leute können helfen, mehr dazu auf Seite 3.

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