Blackberry

Blackberry-Hersteller RIM umwirbt Entwickler für neue Plattform

Blackberry 10 sei ein völlig neues Erlebnis
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Ein Bild aus besseren Zeiten: Die große Krise des Jahres 2012 war zur CeBIT 2011 noch nicht in dem Maße absehbar. Ein Bild aus besseren Zeiten: Die große Krise des Jahres 2012 war zur CeBIT 2011 noch nicht in dem Maße absehbar.
Bild: teltarif.de
Im harten Wettbewerb der Smartphone-Anbieter setzt Blackberry-Hersteller RIM auf einen Neustart: Mit dem System Blackberry 10 will das kanadische Unternehmen die mobile Computernutzung produktiver und die Benutzeroberfläche einfacher gestalten. Eine weltweite Tournee von mehr als 20 Entwicklerkonferenzen mit der Bezeichnung Blackberry Jam [Link entfernt] will Programmierer bis August mit den Möglichkeiten des neuen Systems vertraut machen. Beim Blackberry Jam in Berlin sagte RIM-Manager Martin Thyssen heute: "Wir wollen alle von euch dabei haben, wenn wir später in diesem Jahr starten werden."

Ein Bild aus besseren Zeiten: Die große Krise des Jahres 2012 war zur CeBIT 2011 noch nicht in dem Maße absehbar. Ein Bild aus besseren Zeiten: Die große Krise des Jahres 2012 war zur CeBIT 2011 noch nicht in dem Maße absehbar.
Bild: teltarif.de
"In den nächsten Monaten werden wir mit Sicherheit den Launch eines ersten Geräts mit BB10 sehen, noch in diesem Jahr", sagte Thyssen der Nachrichtenagentur dpa. "Wir werden mit BB10 eine komplett neue Plattform zur Verfügung stellen, die sich völlig von der alten Java-Plattform unterscheidet." Bisher laufen die Blackberry-Geräte mit einem eigenen Betriebssystem auf der Grundlage der Java-Technik. BB10 basiert auf dem besonders schlanken Betriebssystem QNX, dessen Entwickler 2010 von RIM übernommen wurde.

Entwickler erhalten Blackberry-10-Prototyp

Die Teilnehmer der Entwicklerkonferenzen erhalten von Blackberry ein als Prototyp hergestelltes Gerät mit dem neuen System, um ihre Anwendungen direkt auf der neuen Plattform testen zu können. Dieses verzichtet auf die für den Blackberry typische physische Tastatur und wird allein über den berührungsempfindlichen Bildschirm gesteuert. Das Unternehmen will aber auch künftig weiterhin Smartphones mit fester Tastatur anbieten.

Der Anteil der Blackberry-Modelle am gesamten Smartphone-Markt ist nach Angaben der Marktforscher von Gartner im ersten Quartal auf 6,9 Prozent zurückgegangen; ein Jahr zuvor waren es noch 13 Prozent. Auf die Frage, ob das neue System für RIM eine letzte Chance als Hersteller von Endgeräten sei, antwortete Thyssen: "Natürlich ist da ein harter Wettbewerb. Aber mit BB10 haben wir eine sehr gute Antwort darauf. Jeder bei RIM ist fokussiert auf den Start von Blackberry 10. Das ist ein klarer Meilenstein für uns." Gerade im Sektor für Privatkunden hat RIM mittlerweile massive Probleme, seine Produkte zu verkaufen.

Zwischenzeitlich kamen sogar Gerüchte auf, RIM könnte in eine Hardware- und eine Netzwerksparte geteilt werden. Zumindest ein umfassender Stellenabbau ist bestätigt. Vor dem Hintergrund des Börsenkurses dürften die nächsten Monate für den Blackberry-Hersteller kritisch sein.

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