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Kauf-Ratgeber: Das taugen Billig-Smartphones

Smartphones unter 100 Euro müssen nicht immer schlecht sein. So hat jedes Modell seine eigenen Stärken und Schwächen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Billig-Smartphones achten müssen.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Wer sich ein Billig-Smartphone zulegen möchte, sollte einige Dinge vor der Kauf­ent­scheidung beachten. So sollte man sich das gewünschte Billig-Smartphone vor dem Kauf genau anschauen (gerne auch direkt in einem Laden mit vergleichbaren Smartphones). Je nach Modell kann die Verarbeitung der günstigen Smartphones stark variieren, wie das nachfolgende Beispiel zeigt: So hatten wir für Testzwecke ein Wiko-Smartphone in der Redaktion, dessen Kunststoff-Gehäuse stark geknarzt hat und wir mussten auch teilweise scharfe Kanten an den Rändern feststellen. Zum Vergleich: Ein günstigeres Smartphone von Samsung war deutlich besser verarbeitet, allerdings war die Ausstattung dafür schlechter als bei dem Wiko-Modell. Außerdem wird man beim Gehäuse eines günstigen Smartphones hochwertige Materialen wie Metall oder speziell gehärtetes Glas nicht vorfinden - hier setzen die Hersteller überwiegend auf Kunststoff.

Doch worauf muss der Interessent noch vor dem Kauf achten? Wer mit dem Billig-Smartphone mobil im Internet surfen möchte, muss auf die Unterstützung einer schnellen Internetverbindung achten. Dabei sollte das Gerät zumindest WLAN-n-fähig sein und bei den Mobilfunk-Standards idealerweise HSPA-Unterstützung mitbringen. Natürlich wäre der Support von LTE noch besser, allerdings muss man dafür tiefer ins Portemonnaie greifen: Etwa 50 Euro bis 100 Euro mehr sind dabei realistisch. Die günstigen mobilen Endgeräte bieten zum Teil auch Dual-SIM-Fähigkeiten. Dies ist gerade dann praktisch, wenn der Nutzer private und geschäftliche Kontakte bzw. Anrufe voneinander trennen möchte. In dieser Preisklasse muss man aber davon ausgehen, dass nur der Dual-Standby-Modus zur Verfügung steht. Weiterhin sollte das mobile Betriebssystem relativ aktuell sein. Problem-Hinweis: Gerade günstigere ältere Android-Smartphones bekommen kein Update mehr oder die Aktualisierung lässt sehr lange auf sich warten.

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Handys unter

Speicherplatz, Akkulaufzeit und GPS im Blick behalten

Möchte der Besitzer unterwegs auch mit dem Gerät navigieren, dann muss das Smartphone natürlich GPS bieten - mittlerweile ist diese Funktion auch bei fast allen Günstig-Smartphones vorhanden. Dabei sind die passenden Apps meist schon auf dem Smartphones installiert: Während bei Windows-Phone-Modellen Kartenmaterial von Nokia Here Maps zum Einsatz kommt, kann der Nutzer mit den Androiden auf Google Maps zugreifen.

Aber auch bei der Speicherkapazität sparen die Hersteller bei den Billig-Smartphones. Oft bieten die Modelle nur einen Speicher mit 4 GB oder gar 8 GB. Dabei muss der Interessent beachten, dass von den genannten Werten noch fast die Hälfte vom vorinstallierten System eingenommen wird. Abhilfe kann hier ein zusätzlicher microSD-Slot schaffen, in den eine Speicherkarte einsteckbar ist. Der Nutzer hat dann die Möglichkeit, beispielsweise seine Bilder und Videos auf der Speicherkarte auszulagern.

Der Akku sollte im Idealfall wechselbar sein, aber auch die angegeben Laufzeiten für den Akku bei dauerhaften Gesprächen und im Standby sind wichtig, denn: Im Vergleich mit Handys verbrauchen Smartphones durch diverse Prozesse im Hintergrund, Apps, den Internet-Zugriff und den Touchscreen mehr Strom. Daher darf sich der Nutzer nicht wundern, wenn der Akku nach dem Telefonieren, dem Spielen oder dem Anschauen von YouTube-Videos sehr schnell runter ist. Für diejenigen, die allerdings hauptsächlich das Billig-Smartphone für den Abruf von sozialen Netzwerken, für die Telefonie und für das Verschicken von Nachrichten benötigt, dürfte mit einer Akkuladung gut über einen Tag kommen.

Günstige Smartphones aus China

Hersteller wie Xiaomi, Oppo, Meizu oder OnePlus bringen gerade in China äußerst attraktive Smartphones auf den Markt. Davon sind manche Geräte als Importware schon für unter 100 Euro zu haben. Die Ausstattung kann sich im Vergleich mit den hierzulande angeboten Billig-Smartphones sehen lassen. In der Regel sind die Modelle über eine englischsprachige Webseite bestellbar - hierbei sollte der potenzielle Käufer natürlich auch die Versandkosten im Blick behalten.

Dennoch muss dem Interessent bewusst sein, dass derartige Smartphones oft für den chinesischen Markt konzipiert wurden. So kann es sein, dass bestimmte Frequenzbänder nicht unterstützt werden. Außerdem kann es zu Problemen kommen, wenn man das Smartphone auf Grund eines Defekts reklamieren möchte. Das Gerät muss dann per Rücksendung (meistens auf eigene Kosten) wieder nach China - ein weiter Weg. Aber auch Einfuhrgebühren oder Zollabgaben können anfallen, dabei gehen Smartphones ohne CE-Kennzeichnung nicht durch den Zoll. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass man von möglichen offensichtlichen Plagiaten, wie zum Beispiel iPhone- oder Samsung-Galaxy-Fälschungen, die Finger lassen sollte.

Auf unserer Ratgeberseite erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Preisklassen bei Smartphones.

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