".berlin": Großes Interesse an neuen Internetadressen
Neue Top-Level-Domains sind begehrt
Bild: Daniel Fuhr - Fotolia.com
Das Interesse an den neuen
Internetadressen mit der Endung ".berlin" ist groß. Gut vier Monate nach der
Freigabe der neuen Top-Level-Domains gebe es schon mehr als 23 700 Vorbestellungen für die Hauptstadt-Endung, sagte Thomas Neumann von
der United Domains, einer der größten Registrierungsfirmen für
Internetadressen.
Voraussichtlich ab 2013 könnten die neuen Internetadressen vergeben
werden. Wer sie verwaltet, steht allerdings noch nicht fest.
Neue Top-Level-Domains sind begehrt
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Experten rechnen vor allem mit einer hohen Nachfrage nach
Internetadressen mit der Endung .berlin. "Es gibt bereits etwa
150 000 Domains, die das Wort Berlin enthalten", erklärte der
Geschäftsführer der auf Internetadressen spezialisierten Firma Minds + Machines, Caspar von Veltheim. Deshalb seien die bisherigen
Vorbestellungen ausbaufähig. In einigen Jahren könnten nach seinen
Schätzungen bis zu 300 000 Registrierungen im Zusammenhang mit der
Hauptstadt im Internet zu finden sein.
Der Städtevergleich zeigt, dass unter den Adressen mit regionalem Bezug die Nachfrage nach .berlin am größten ist. Unternehmer und Privatpersonen in Hamburg haben nach Angaben von United Domains bislang mehr als 6 000 Adressen mit der entsprechenden Endung .hamburg reserviert. Für Köln seien es fast 6 000 und für das Bundesland Bayern 18 400. Die Endung .berlin sei nicht zuletzt deshalb interessant, weil "sie auch auf Englisch funktioniert und das Wort Berlin nicht erst übersetzt werden muss", erklärte von Veltheim.
ICANN will neue Domainendungen
Mitte Juni hatte sich die ICANN (Internet Corporation for Assigned Namens und Numbers) auf die Vergabe neuer Domainendungen verständigt. Nach Angaben der Organisation, die das Adressensystem im Internet verwaltet, sollen bis Ende nächsten Jahres Hunderte neuer Endungen geschaffen werden. Viele werden geografische Namen wie die von Städten und Regionen tragen.
Für von Veltheim ist dieser Schritt längst überfällig. Die meisten Wunschadressen bei .de oder .com seien mittlerweile vergriffen. "Es gibt bislang zwei Möglichkeiten: Entweder man verzichtet auf eine sinnvolle Internetadresse oder ersteigert sich eine für viel Geld", erläuterte Veltheim. Aktuell gebe es mehr als 14 Millionen .de-Adressen.
Land Berlin reserviert sich offizielle Seiten
Mit der möglichen Einführung der Hauptstadt-Adresse wird sich nach Experten-Einschätzung das Land Berlin Adressen wie buergermeister.berlin oder senat.berlin vorbehalten. Unternehmen, Vereine oder Organisationen können sich ebenfalls bewerben und sich Domains wie hotel.berlin oder fussball.berlin sichern.