Antenne

AVM zeigt FRITZ!Box mit optimierten WLAN ac Wave 2

Mit WLAN ac Wave 2 steht die nächste Geschwindigkeitsstufe schon in den Startlöchern. AVM zeigt jetzt auf einer Fach-Messe einen FRITZ!Box-Prototypen, der mehr Bandbreite aus der Sende- und Empfangstechnik herausholt. Von der neuen Technologie sollen auch ältere Geräte profitieren.
Von Hans-Georg Kluge

AVM zeigt eine FRITZ!Box mit WLAN ac Wave 2. AVM zeigt eine FRITZ!Box mit WLAN ac Wave 2.
Bild: AVM
Der schnelle WLAN-Standard ac ist noch lange nicht ausgereizt. AVM zeigt auf dem Broadband World Forum eine FRITZ!Box, die die sogenannte MU-MIMO-Technik einsetzt - etwas weniger technisch: WLAN ac Wave 2. Hierbei können mehrere Geräte gleichzeitig mit dem Router Daten austauschen. Das soll die Kapazität des Netzwerks deutlich erhöhen.

MU-MIMO für gleichzeitige Datenströme

AVM zeigt eine FRITZ!Box mit WLAN ac Wave 2. AVM zeigt eine FRITZ!Box mit WLAN ac Wave 2.
Bild: AVM
MIMO (Multiple Input, Multiple Output) bezeichnet prinzipiell die Fähigkeit eines Routers oder anderen WLAN-fähigen Geräts, mit mehreren Antennen Daten gleichzeitig zu senden oder empfangen. Moderne WLAN-Standards setzen dies voraus. Möchten mehrere Geräte mit dem Router Daten austauschen, so ergibt sich bei MIMO allerdings ein Problem: Nur eines davon kann gleichzeitig senden und empfangen, die anderen müssen währenddessen abwarten, bis sie an der Reihe sind. Im schnellen Wechsel lösen sich die einzelnen Geräte also ab.

Multi-User-MIMO setzt an dieser Stelle an: Künftig sollen mehrere Sende- und Empfangseinheiten gleichzeitigen Funkverkehr mehrerer Netzwerkteilnehmer erlauben. So können mehrere WLAN-Geräte je einen WLAN-ac-Datenstrom benutzen. Die Technik sorgt also dafür, das der Datendurchsatz und die Gesamtkapazität des Netzwerks steigt. Nach Angaben von AVM erlaube die Technik eine dreimal höheren Gesamtdurchsatz als herkömmliche WLAN-Standards.

Bei der Demonstration auf dem Broadband World Forum erreicht der Prototyp je WLAN-ac-Datenstrom eine Geschwindigkeit von 433 MBit/s (brutto) in WLAN-Kanälen mit einer Breite von 80 MHz. Im Standard WLAN ac sind aber auch schnellere, 160 MHz breite, Kanäle vorgesehen. Dies werde ein marktreifes Produkt später auch unterstützen, so AVM gegenüber teltarif.de.

Der FRITZ!Box-Prototyp realisiert die MU-MIMO-Technik mit Hilfe eines neuen Chips von Qualcomm-Atheros. Wann der FRITZ!Box-Router marktreif sein wird, dazu macht AVM noch keine Angaben. Qualcomm kündigte an, die MU-MIMO-Technik auch mit dem neuen WLAN-Chipsatz QCA9377 für Tablets, Notebooks und Fernseher zu unterstützen. Dieser werde nach Angaben von Qualcomm noch im Verlauf des Jahres in die Produktion gehen.

Ältere WLAN-Geräte profitieren

Ältere WLAN-Geräte, die diese neue Technik noch nicht unterstützen, profitieren dennoch von ein entsprechend ausgestatteten Routern und Netzwerkteilnehmern. Denn wegen der MU-MIMO-Technik teilen sich dann weniger Geräte die verfügbaren Sendezeiten.

Auch Samsung arbeitet an einer schnelleren WLAN-Technologie. Dabei dreh sich allerdings alles um den zukünftigen Industrie-Standard WLAN 802.11ad. Dieser soll auch ein neues Frequenzband erschließen: Geplant ist, WLAN ad im 60-Gigahertz-Spektrum funken zu lassen. Samsung nennt dabei das Ziel, Netzwerke mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 4,6 GBit/s zu realisieren. Erste Schritte dazu ist Samsung bereits gegangen.

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