TV-Netzwerk

Astra will Sat-Fernsehen auf Tablet & Smartphone bringen

Hersteller können eigene Hardware mit offenem Protokoll anbieten
Von der Anga Cable in Köln berichtet Thorsten Neuhetzki

Astra will TV-Inhalte auf alle Geräte im Heimnetzwerk bringen. Astra will TV-Inhalte auf alle Geräte im Heimnetzwerk bringen.
Bild: teltarif.de
Auf der Anga Cable in Köln hat der Satelliten-Anbieter Astra ein neues Protokoll vorgestellt, das es den Fernsehzuschauern ermöglichen soll, in der eigenen Wohnung bzw. dem eigenen Haus Fernsehen auf alle Endgeräte zu bekommen, die sich im Heimnetzwerk befinden. Bis zu 8 HD-Kanäle sollen sich so gleichzeitig im einem 100-MBit/s-Netzwerk übertragen lassen.

Astra will TV-Inhalte auf alle Geräte im Heimnetzwerk bringen. Astra will TV-Inhalte auf alle Geräte im Heimnetzwerk bringen.
Bild: teltarif.de
Der Nutzer führt dazu seine Kabel von der Satelliten-Anlage nicht mehr zum klassischen Receiver, sondern zu einer neuen Box. Diese übersetzt das DVB-S-Signal in ein IP-Signal. Dabei werden alle übertragenen Daten eins zu eins umgesetzt, also auch Informationen des EPG, HbbTV, Verschlüsselungen und mehr. Von dieser Box führt dann ein Netzwerkkabel zum Router, der bei jedem Heimnetzwerk als Zentrale fungiert.

In der Folge lassen sich von jedem Endgerät im Heimnetzwerk über eine App die Satellitensignale abrufen. So kann dann auch auf dem iPad in der Küche oder dem Smartphone im Schlafzimmer geschaut werden, während auch der Fernseher im Wohnzimmer über das Heimnetzwerk auf die Box zugreift und das TV-Signal über IP bekommt. "Für den Hersteller von Fernsehern macht das eigentlich keinen Unterschied", hieß es heute in Köln von Astra. Dieser müsse in seinem Fernseher, der heute ohnehin schon verschiedene Apps unterstützt, nur eine entsprechende Implementierung vornehmen.

Interesse von Herstellern sei vorhanden, ließ uns Astra auf Nachfrage wissen. Mit ersten Produkten, die auf diesem neuen Standard basiert, der den Herstellern kostenlos angeboten wird, ist vermutlich im kommenden Jahr zu rechnen.

Auch Eriscsson demonstriert auf dem Kölner Messegelände wie zukünftige Multi-Screen-Lösungen beim Fernsehen aussehen können. Die Vision ist, das die Inhalte auf jedem Endgerät und an jedem Ort zu sehen sind. So können Verbraucher unter anderem die gewohnten Aufnahme- und Timeshift-Funktionen des Videorekorders sowie Video-On-Demand Angebote überall nutzen. Angesprochen werden damit zunächst jedoch die Kabelnetzbetreiber, die entsprechende Implementierungen in ihren Netzen vornehmen können.

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