Test

Windows 7: Der wahre Windows-XP-Nachfolger im Beta-Test

Testversion von Windows 7 sticht Windows Vista aus
Von Jan Rähm

Die Arbeit mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem ließ uns im Test den Status "noch in Entwicklung" nahezu vergessen. Dank der Prefetch-Funktion konnten wir schon kurz nach dem Systemstart arbeiten. Mit Prefetch lädt Microsoft oft genutzte Anwendungen und Daten bereits im Hintergrund vor, so dass sie beim eigentlichen Aufruf schneller verfügbar sind. Auch sonst ließ sich mit Windows 7 Beta sehr flüssig arbeiten. Nur wenn wir ein Programm luden, dass hohe Leistungsanforderungen hatte, stockte das neue Windows merklich. Zum angenehmen Eindruck perfomanten Arbeitens trugen auch die neuen Visualierungsfunktionen bei.

Neue Startleiste

Microsoft hat erneut die Benutzeroberfläche aufgeräumt und die neue Fensterverwaltung "Aero Snap" hinzugefügt. Dem Frühjahrsputz fielen die Seitenleiste und Teile der Startleiste zum Opfer. Die kleinen Info-Fensterchen (Widgets), die sonst in der Sidebar Platz fanden, können nun auf dem ganzen Arbeitsplatz verteilt werden. Sind sie durch Programmfenster verdeckt, braucht der Benutzer lediglich mit dem Mauszeiger über das rechte Ende der Startleiste fahren, und schon werden alle geöffneten Fenster voll transparent und der Inhalt der Widgets wird sichtbar.

System-Voraussetzungen Windows 7 Beta
  • 32- oder 64-bit-Prozessor mit 1 GHZ
  • 1 GB RAM
  • 16 GB verfügbarer Speicherplatz auf Festplatte
  • DirectX-9-fähige Grafikkarte mit 128 MB Speicher
  • DVD-R/W Laufwerk

Dies ist nicht die einzige Neuerung der neuen Startleiste, die in ihrer Gesamtheit überarbeitet wurde. Zum Beispiel wurde bei Windows 7 der Schnellstart-Bereich besser integriert als bisher. So zeigen von dort gestartete Programme auch genau dort ihre Aktivität an, ein neues Symbol erscheint nicht, so wie es früher der Fall war. Dafür bekommt das Programmsymbol einen farbigen Rahmen. Verlaufsbalken wie ein aktiver Download oder Dateioperationen sind ebenfalls als farbige Überlagerung des Icons sichtbar. Fährt der Anwender mit der Maus über die Symbole, wird eine recht große Voransicht der geöffneten Fenster, im Internet Explorer gar die einzelnen Tabs angezeigt. Diese Voransicht ist derzeit jedoch noch ausschließlich den Microsoft-eigenen Programmen vorenthalten. Die Tabs des Firefox können noch nicht vorangeschaut werden. Weniger Sicherheitsabfragen
Screenshots: teltarif.de

Ebenfalls überarbeitet hat Microsoft den Statusbereich an der rechten Seite der Startleiste. Sammelten sich dort in jüngster Vergangenheit dutzende einzelner Icons, sind jetzt maximal vier zu sehen. Wer dauerhaft mehr sehen möchte, kann die Anzahl in den Einstellungen festlegen. Dort lässt sich auch festlegen, wer überhaupt oder nur bei einer Meldung sichtbar ist.

Die neue Fensterverwaltung "Aero Snap"

Nun zur neuen Fensterverwaltung "Aero Snap": Hier hat Microsoft seit langem etwas neues zu bieten, das nicht nur als optisches Beiwerk zu werten ist. So gibt es jetzt eine Funktion, die das Arbeitsleben einfacher macht. Nimmt ein Anwender ein Fenster und zieht es an den linken Bildschirmrand, wird dieses Fenster auf genau die Hälfte des Monitors vergrößert. Das gleiche passiert an der rechten Seite. Damit lassen sich zwei Fenster sehr einfach so anordnen, dass in zwei Fenstern ohne Überlappung gleichzeitig gearbeitet werden kann. Zieht der Benutzer das Fenster an den oberen Bildschirmrand, wird das Programm auf Vollbild vergrößert.

Eine weitere Verbesserung betrifft die Rechteverteilung und die damit zusammenhängenden Sicherheitsabfragen. Das System wurde stark verbessert und der Nutzer der Windows 7 Beta muss jetzt nur noch in halbwegs verständlichen Situationen seine Zustimmung geben. Im Test betraf dies in der überwiegenden Mehrheit der Fälle die Installation von Programmen. Auch wenn Zugriffsrechte einzelner Dateien geändert oder nicht eigene Daten gelöscht werden sollten, erschien das von Windows Vista bekannte Verhalten: Der Bildschirm wurde abgedunkelt und eine entsprechende Abfrage erschien. Durch das neue Frageverhalten ist Windows 7 schon jetzt in der Testversion deutlich komfortabler zu bedienen, als es Windows Vista je war - und das, ohne die Sicherheitsfunktionen zu beschränken.

Fazit: Schon die Beta-Version von Windows 7 gefällt

Windows 7 macht einen sehr guten Eindruck und kann schon in der Testversion Windows Vista in die Schranken weisen. Das Microsoft-Betriebssystem ist kleiner, arbeitet gefühlt schneller und ist besser nutzbar. Statt Eye-Candy bringen neue optische Funktionen auch mehr Nutzen für den Anwender. Die Installation und die Hardwareerkennung waren im Test von Windows 7 Beta erstaunlich gut und schnell. Der Test auf dem Sony Vaio P11 zeigte zudem, dass sich das System auch auf einem Netbook wohl fühlen kann. Wenn Microsofts Programmierer Windows 7 im gleichen Maße weiter entwickeln, wie es in der Beta sichtbar ist, können Windows-XP-Liebhaber bei Bedarf ohne Bedenken zu Windows 7 wechseln. Die Aussichten sind vielversprechend.

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