Security

Sorglose Surfer machen es Cyberkriminellen leicht

G-DATA-Umfrage zur Internetsicherheit mit alarmierenden Ergebnissen
Von Christian Horn

Die Bedrohung des Internet hat ihren Höhepunkt keineswegs schon erreicht, glaubt Mikko Hypönnen, Chief Research Officer bei F-Secure. Die Zahl der Internet-Nutzer soll von gegenwärtig etwa 1,3 Milliarden bis zum Jahr 2015 auf 3 Milliarden Nutzer ansteigen, und mit einer steigenden Zahl von Internet-Nutzern, vor allem im asiatischen Bereich, werde auch die Bedrohung zunehmen, ist sich Hypönnen sicher. "Das Problem ist weit davon entfernt, gelöst zu werden", sagte Eugene Kaspersky, Gründer und CEO von Kaspersky Lab, auf der CeBIT.

Die Antiviren-Hersteller sind dabei mit einer wahren Flut neuer Schädlinge konfrontiert. Die Wachstumsrate bei Viren, Würmern und Trojanern ist niederschmetternd: Im Jahr 2004 überschritt die Schädlingszahl die magische Grenze von 100 000. Im Jahr 2007 wurden eine halbe Million Schädlinge gezählt und die Milliardengrenze wird bei den gegenwärtigen Wachstumsraten wohl schon bald erreicht sein. Die professionellen Virenschreiber produzieren neue Schädlinge im Massenbetrieb - bei F-Secure gehen täglich etwa 25 000 neue Malware-Samples ein und die F-Secure-Virendatenbank hat eine Größe von 15 Terabyte erreicht.

Der professionelle Handel mit Schadsoftware blüht

Eugene Kaspersky zeichnete auf der CeBIT das Bild einer umtriebigen Malware-Industrie, die im Netz einen blühenden Handel mit Schadsoftware treibt. Dort werden Trojaner, DoS- und DDoS-Angriffe, auf Wunsch auch maßgeschneidert oder im Kombi-Paket, angeboten, es wird mit Sicherheitslücken, Source Code und Exploits gehandelt, es werden Baukasten für den Spam-Versand oder für Phishing-Angriffe angeboten und Botnetze können stundenweise angemietet werden. Es gibt Preislisten, bei der Abnahme mehrerer Trojaner werden Rabatte gewährt und zum Austesten, ob die DoS-Attacken des Anbieters auch effektiv sind, werden Freiminuten gewährt. Thorsten Urbanski von G DATA erklärt, er gäbe schon einen regelrechten Preisverfall bei den Malware-Anbieteren - 20 Minuten DDoS wären schon für 20 US-Dollar zu haben.

In der cyberkriminelle Szene gibt es mittlerweile eine regelrechte Arbeitsteilung von den Informatikern und Hackern, die die Schadsoftware bereitstellen, über die Mittelsmänner, die die Produkte und Dienste anbieten, bis hin zu den Käufern und Nutzern, die damit ihre kriminellen Geschäfte betreiben, und Strohmännern für die Geldwäsche.

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