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NGMN: Die Kosten pro Bit müssen drastisch runter

Verhundertfachung der Datenmenge in den nächsten Jahren erwartet
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Zu den Rednern gehörten neben zwei Sprechern der Initiative Hartmut Kremling, CTO von Vodafone, Matthias Reiß von Nokia Siemens Networks, Dr. Jinsung Choi von LG Electronics und Bill Krenik, CTO von Texas Instruments. Konsens unter den Rednern war, dass der Schritt von 3G auf 4G kleiner ausfällt als derjenige von 2G auf 3G. So hätten sich damals die maximalen Bitraten auf einen Schlag ververzigfacht (von 9,6 kBit/s auf 384 kBit/s), während es jetzt "nur" um einen Faktor zehn ginge. HSDPA ist ja bereits bis 14,4 MBit/s spezifiziert, zudem steht HSPA+ mit 21,6 MBit/s oder gar 42 MBit/s unmittelbar bevor. Entsprechend fällt der Schritt auf 4G mit über 100 MBit/s entsprechend kleiner aus.

Herr Kremling von Vodafone schaute verständlicherweise vor allem auf die Kostenseite. Ein 4G-Netz müsse auf den Knoten des bestehenden 2G/3G-Netzwerkes aufbaubar sein, ohne dass mit hohen Kosten neue Standorte für neue Basisstationen erschlossen werden müssen. Zudem müsse die Komplexität reduziert und der Energieverbrauch gesenkt werden. Bezüglich der NGMN-Technologie gab sich Herr Kremling offen, sowohl WiMAX als auch LTE würden in vielerlei Hinsicht den Anforderungen genügen. Insbesondere bei den VoIP-Kapazitäten seien beide aber noch verbesserungsbedürftig.

Herr Reiß von Nokia Siemens Networks wurde nicht müde zu erwähnen, dass die heute ausgelieferten Basisstationen per einfachem Software-Upgrade auf LTE aufgerüstet werden könnten. Der Stromverbrauch sei bereits rückläufig, mit aktuell ca. 430 Watt für eine 2G/3G/4G-Basisstation mit drei Sektoren. Bis 2010 würde dieser Wert für dann neue Basisstationen auf ca. 300 Watt sinken. Ebenso hob Herr Reiß umfangreiche Kompatibilitätstests mit anderen Anbietern hervor, die bereits im Gange seien.

Dr. Jinsung Choi von LG erklärte, dass der Nutzer nur an Anwendungen und Applikationen interessiert sei. Die zugrundeliegende Technologie sei ihm egal. Drastische Verbesserungen bei der Leistung der Endgeräte würden es bald ermöglichen, das "echte Internet" auf diese zu bringen. Zudem sei eine starke Konvergenz der Endgeräte zu erwarten: "Alle Kommunikationsendgeräte werden auch 'computern', und alle Computer werden auch kommunizieren". Kritisch sei aber, den Stromverbrauch der immer schnelleren Applikationsprozessoren im Zaum zu halten. Positiv erwähnt wurde von Herrn Choi auch Googles Android-Plattform.

Bill Krenik von Texas Instruments lehnte sich hingegen weit aus dem Fenster, indem er vorhersagte, dass wir in absehbarer Zeit Digitalkameras mit 16 Megapixel und Videokameras in HD-Auflösung, über 100 Stunden Laufzeit als Musikabspieler, über 10 Stunden Telefoniezeit, über 8 Stunden Laufzeit bei Videowiedergabe, 256 Gigabyte Speicher, Bewegungssensoren, 3D-Spiele, Netzwerke der nächsten Generation und viele weitere Technologien im Handy sehen werden.

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