Handy-TV

Vodafone macht DVB-H-Fernsehen öffentlich

Fußball-Lounge in Berlin gibt Einblick ins DMB-Konkurrenzsystem
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Wie bereits berichtet haben die vier deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber gemeinsam mit anderen Marktpartnern einen Feldversuch für Handy-TV im DVB-H-Standard gestartet. Das Pilotprojekt wird in Berlin, Hamburg, Hannover und München durchgeführt und ab sofort haben in Berlin auch interessierte Endkunden die Möglichkeit, erste Eindrücke von diesem neuen Angebot zu gewinnen.

Zu diesem Zweck eröffnete Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen im Herzen der Bundeshauptstadt - in der Nähe von Brandenburger Tor und Reichstag - die Vodafone-DVB-H-Fußball-Lounge. Hier besteht die Möglichkeit, das derzeitige Programmangebot auf Endgeräten von Nokia, BenQ Mobile und Sagem zu erleben.

Die hier gezeigten Geräte sind nicht neu. Von Nokia ist das bekannte N92 zu sehen, das nach Vodafone-Angaben schon sehr seriennah ist. Das Sagem myMobileTV ist nach Vodafone-Angaben bereits ein Seriengerät, während es sich beim Concept Device von BenQ Mobile nach wie vor um einen Prototypen handelt. Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen eröffnete die DVB-H-Fußball-Lounge in Berlin

Kompatibilitätsprobleme ausgeräumt

Gab es noch zur CeBIT Kompatibilitätsprobleme zwischen den Geräten verschiedener Hersteller, so wurden diese Schwierigkeiten inzwischen gelöst. Die vier deutschen Mobilfunknetzbetreiber haben sich auf gemeinsame technische Standards geeinigt, die in Kooperation mit den Geräteherstellern umgesetzt wurden. Europaweite Standards und auch europaweit einheitliche Frequenzen für das Handy-TV seien wünschenswert. Ob es dazu komme, sei jedoch derzeit noch nicht absehbar.

Im Fernsehbereich sind derzeit die Programme von ARD und ZDF, die dritten Programme von NDR, BR und RBB sowie die privaten Sender RTL, Sat.1, ProSieben, n-tv, N24, VOX, MTV Music und Eurosport zu empfangen. Regional senden zusätzlich TV Berlin, Hamburg 1, München TV und MonA TV. Hörfunksendungen kommen von NDR Info und der RBB-Jugendwelle Fritz. Regional sind r.s.2 und RTL in Berlin, Radio Digital 1 in Hamburg, Radio ffn und Hit-Radio Antenne in Hannover sowie die Rock-Antenne und Radio Galaxy in München zu empfangen. Zum kommerziellen Marktstart im kommenden Jahr soll die Zahl der Fernsehprogramme auf etwa 25 steigern.

Indoor-Versorgung noch nicht überall ausreichend

In Berlin wird derzeit mit einer Strahlungsleistung von 50 kW im UHF-Frequenzbereich gesendet. Damit ist der Empfang auch noch in Randlagen der Stadt - beispielsweise am Flughafen Schönefeld - möglich. Eine Versorgung in den Häusern ist nach Vodafone-Angaben in etwa 50 Prozent der Stadt gegeben. Hamburg sei diesbezüglich schon jetzt voll versorgt. Angestrebt werde aber eine gute Indoor-Versorgung im gesamten Verbreitungsgebiet.

Technisch ist DVB-H nach Vodafone-Angaben schon jetzt marktreif. Nun warten die Anbieter auf die Zuteilung entsprechender Frequenzen in allen Bundesländern. Zuvor ist für das vierte Quartal 2006 in Berlin und Hamburg ein weiterer Pilotversuch geplant, um weitere technische Abstimmungen vorzunehmen.

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