Test

Amazon Kindle WiFi + 3G: E-Book-Reader mit Pearl-Display im Test

Kindle 3 mit deutscher Shop-Anbindung nun auch in Deutschland verfügbar
Von Rita Deutschbein

Kurz vor Ostern hat der Online-Händler Amazon die neueste Generation seiner Kindle-Lesegeräte nach Deutschland gebracht. Ab sofort können Kunden den Kindle 3 WiFi für 139 Euro oder den Kindle WiFi+3G für 189 Euro im Shop erwerben. Zeitgleich startete Amazon den deutschen Kindle Store, in dem Leser neben zahlreichen englischen E-Books nun auch rund 25 000 deutschsprachige Exemplare aus allen Kategorien finden.

Amazon Kindle WiFi + 3G: E-Book-Reader mit Pearl-Display im Test Kindle 3 jetzt auch in Deutschland
Foto: teltarif.de
Durch seine deutsche Verfügbarkeit ist Amazons E-Book-Reader hierzulande ein starker Konkurrent zu den anderen Lesegeräten auf dem Markt geworden. Mit einem Verkaufspreis ab 139 Euro befindet sich der Kindle 3 in einer Liga mit dem Oyo von Thalia und gehört zu den günstigeren, derzeit verfügbaren Geräten.

Wir haben uns den Kindle 3 WiFi+3G einmal genauer angesehen und ausprobiert, wie sich das Lesegerät im Gebrauch schlägt. Welche Erfahrungen wir beim Lesen gemacht haben und wie der Kindle 3 schlussendlich abschneiden konnte, lesen Sie im Folgenden.

Kindle 3 WiFi+3G: Flacher Reader mit echter Tastatur

Der Kindle wurde von Amazon gewohnt zügig in einer schlichten braunen Box geliefert. In der Verpackung selbst befand sich neben dem grauen E-Book-Reader lediglich noch ein micro-USB-Kabel sowie eine Kurzanleitung. Auf eine Hülle für das Gerät oder ein externes Ladekabel hat Amazon verzichtet. Beides lässt sich aber im Online-Store separat bestellen.

Der Kindle selbst zeigt sich in schlichtem, doch funktionalem Design und besticht durch seine Flachheit. Zwar ist der E-Book-Reader mit seinen Maßen 190 mal 123 mal 8,5 Millimeter im Vergleich mit dem Oyo von Thalia (Maße: 15,4 mal 12,4 mal 1,1 Zentimeter) etwas größer, verfügt dafür jedoch über eine echte QWERTY-Tastatur. Das 6 Zoll große Display hat eine Bildschirmdiagonale von 15,2 Zentimetern und ist nicht touchfähig. Die Bedienung erfolgt komplett über die Tastatur sowie über die links und rechts am Bildschirmrand befindlichen Tasten.

An der Unterseite des Readers befinden sich ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für den Kopfhörer sowie der micro-USB-Eingang und die Schalter zum Ein- und Ausschalten sowie zum Regeln der Lautstärke. Die Rückseite des Kindles ist leicht gummiert, was den Vorteil hat, dass das Lesegerät selbst bei längerer Nutzung noch sicher in der Hand liegt. Ebenfalls rückseitig wurden die Lautsprecher untergebracht.

Inbetriebnahme und Einrichtung

Amazon Kindle WiFi + 3G: E-Book-Reader mit Pearl-Display im Test Tastatur und Anschlüsse des Kindle
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Foto: teltarif.de
Nach dem Einschalten des Kindles gelangt der Nutzer sofort auf den Homescreen, auf dem er eine Liste aller sich auf dem Reader befindlichen Bücher findet, wobei diese nach dem letzten Zugriff geordnet sind. Auf Wunsch können die E-Books in verschiedene Ordner, sogenannte Collections, sortiert werden. Diese können entweder direkt über den Kindle oder über externe Software-Programme (z.B Calibre) am Computer erstellt werden. Ein Klick auf den Button "Menü" bringt den Nutzer zu weiteren Einstellungsmöglichkeit wie beispielsweise der WLAN-Verbindung, den Ordner-Funktionen und persönlichen Geräte-Einstellungen. Die Eingaben erfolgen vollständig über die QWERTY-Tastatur, wobei lediglich die Buchstaben A bis Z mit realen Tasten versehen worden sind. Sonderzeichen sowie die Zahlen 1 bis 9 erreicht der Nutzer über eine "SYM"-Taste. Über die Taste "aA" lassen sich sowohl innerhalb des Menüs als auch später in den Büchern die Schriftgröße, Font sowie die Ausrichtung und der Zeilenabstand individuell anpassen. Des weiteren finden sich die Tasten "Home" und "Back", die sich selbst erklären, sowie ein 5-Way-Controller für die Steuerung durch das Menü.

Obwohl der Kindle 3 nun auch direkt in Deutschland verfügbar ist und auch der Kindle Store bereits dementsprechend angepasst wurde, ist die Menüführung des E-Book-Readers von Amazon vollständig in Englisch verfasst. Lediglich einige Bücherbeschreibungen im Store selbst erscheinen auf Deutsch. Trotz englischsprachiger Menüführung ist der Kindle 3 relativ leicht und selbsterklärend zu handhaben. Nutzer die der englischen Sprache gar nicht mächtig sind, finden zur Not Hilfe in der deutschen Betriebsanleitung, die Amazon im Kindle Store als kostenlosen Download zur Verfügung stellt.

Shoppen im Kindle Store

Über "Menü" -> "Shop in Kindle Store" gelangt der Nutzer in den gleichnamigen Online-Shop. Um auf diesen zugreifen zu können, muss entweder die WLAN-Verbindung eingeschaltet sein oder der Kindle über 3G verfügen. Letzteres ist auch in Deutschland kostenlos nutzbar, wobei sich der Zugriff jedoch lediglich auf den Store beschränkt.

Die Oberfläche des Kindle Store zeigt sich sehr übersichtlich und aufgeräumt. Zu oberst werden Inhalte nach Sprache (Deutsch/Englisch) bzw. nach Medium (Zeitungen/Magazine) sortiert angezeigt. Zudem zeigt der Startbildschirm des Shops Informationen zu aktuellen Bestsellern oder speziell auf den Nutzer zugeschnittene Empfehlungen an. Neben zahlreichen kostenpflichtigen Büchern, deren Preis sich kaum von denen realer Bücher unterscheidet, finden sich im Store auch eine Vielzahl von kostenlosen Publikationen. Mit einem Klick gelangt das ausgewählte Buch auf den Kindle. Die Bezahlung erfolgt über das Amazon-Konto des Nutzers, wobei der Bestellvorgang nahezu identisch zum "großen" Online-Shop ist.

Die Auswahl an deutschsprachigen Zeitschriften und Magazinen beschränkt sich bisher noch auf FAZ, ZEIT, NZZ und die Wirtschaftswoche. Die Preise beginnen dabei ab 99 Cent für eine einzelne Ausgabe bzw. rund 30 Euro für ein Abo. Nur das Abonnement der ZEIT ist mit 4,99 Euro günstiger. Amazon und die Verlage bieten jedoch die Möglichkeit an, die jeweiligen Zeitungen in einem 14-tägigen Probeabo zu testen.

Lesen sie auf der zweiten Seite, welchen Eindruck der Kindle beim Lesen hinterlassen hat und welche experimentellen Dienste dem Nutzer zur Verfügung stehen.

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