Flutgebiete

Telekom-Infrastruktur in Flutgebieten fast wiederhergestellt

Fast 97 Prozent der zerstörten Tele­kom­muni­kati­ons­anschlüsse im Ahrtal hat die Telekom wieder­her­gestellt. Der Fokus in den nächsten Monaten liegt auf dem Glas­faser-Ausbau bis in 40.000 Haus­halte.
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Eines der gruse­ligsten Themen des ablau­fenden Jahres war das Jahr­hun­dert­hoch­wasser im Ahrtal (Rhein­land-Pfalz) und Teilen von Nord­rhein-West­falen. Auf rund 100 Kilo­meter langen Strecke wurden Orte über­schwemmt und mit einer unglaub­lichen Wucht fest aufge­baute Tele­fon­ver­mitt­lungs­stellen "leer geblasen" und jegliche Infra­struktur für Strom, Gas, Wasser, Eisen­bahn und Tele­kom­muni­kation weit­gehend zerstört. 134 Menschen kamen alleine im Ahrtal ums Leben.

Zum Jahres­ende werden rund 97 Prozent der ehemals bei der Flut­kata­strophe in Rhein­land-Pfalz und Nord­rhein-West­falen beschä­digten 103.000 Fest­netz­anschlüsse wieder voll funk­tions­fähig sein, teilte die Deut­sche Telekom mit. Von den verblei­benden noch etwa 3000 Anschlüssen sollen ein Drittel im ersten Quartal 2022 instand­gesetzt werden.

2000 Anschlüsse nicht wieder­her­stellbar

Winfried Stolz (Mitte) ist einer der ersten Glasfaser-Kunden in Schleiden-Gemünd. Anja Wilhelm und Gerd Wolter koordinieren für die Telekom den FTTH-Ausbau Winfried Stolz (Mitte) ist einer der ersten Glasfaser-Kunden in Schleiden-Gemünd. Anja Wilhelm und Gerd Wolter koordinieren für die Telekom den FTTH-Ausbau
Foto: Deutsche Telekom
Etwa 2000 Anschlüsse können nicht wieder­her­gestellt werden, weil Infra­struktur wie Straßen, Brücken und/oder Häuser komplett zerstört wurde. Die betrof­fenen Kunden wurden von der Telekom unmit­telbar nach der Flut auf Wunsch mit kosten­losen, mobil­funk­basierten Ersatz­pro­dukten versorgt.

Parallel hat in den beson­ders stark betrof­fenen Flut­gebieten, in denen das Hoch­wasser das vorhan­dene Kupfer­netz nach­haltig beschä­digt hat, der Aufbau eines modernen FTTH (Fiber-To-The-Home)-Netzes begonnen. „In 2022 werden wir dort insge­samt rund 40.000 Haus­halte und Unter­neh­mens­stand­orte direkt mit Glas­faser anschließen“, sagt Walter Golde­nits, Geschäfts­führer Technik der Telekom Deutsch­land. Im Jahr darauf sollen allein in den betrof­fenen NRW-Kommunen weitere 25.000 FTTH-Anschlüsse hinzu­kommen.

Erster Anschluss in Schleiden über­geben

In Schleiden in der Eifel werden die ersten Kunden ihren Glas­faser­anschluss in diesen Weih­nachts­tagen erhalten. Der Ausbau sei in Rekord­zeit erfolgt. Auch in anderen Kommunen ist der Spaten­stich bereits erfolgt. Dabei werden auch inno­vative Lösungen einge­setzt. So wird beispiels­weise in Euskir­chen-Schwein­heim beim Ausbau mit einer neuen, mini­mal­inva­siven Verlege-Methode gear­beitet, die eine deut­liche Zeit­ersparnis mit sich bringt.

In den Flut­gebieten ist die Telekom mit drei festen Service-Punkten in Bad Neuenahr/Ahrweiler, Euskir­chen und Esch­weiler präsent. Weitere betrof­fene Kommunen werden regel­mäßig mit mobilen Service-Einheiten ange­fahren, um dort für alle Bürger als Ansprech­partner für alle Fragen zur Verfü­gung zu stehen, wie man bei der Telekom betont.

Neur­algi­sche Punkte wie zum Beispiel den Sammel­platz des Helfer-Shut­tles im Ahrtal hat die Telekom mit öffent­lichem WLAN versorgt. Die Helfer werden bei Bedarf nach wie vor mit Daten­gut­scheinen für ihre Mobil­tele­fone ausge­stattet. Walter Golde­nits stellt klar: „Wir bleiben so lange hier, wie die Menschen uns brau­chen.“

Um vor ähnli­chen Kata­stro­phen besser warnen zu können, soll es ein Warn- und Infor­mation per SMS-CB (Cell-Broad­cast) geben.

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