Netzstart

1&1 startet 5G-Netz: Diese Tarife sind jetzt verfügbar

1&1 bietet in Frank­furt am Main und Karls­ruhe erste Tarife in seinem eigenen 5G-Mobil­funk­netz an. Weitere Regionen sollen in den kommenden Wochen folgen.
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Wie geplant, hat 1&1 den kommer­ziellen Betrieb seines Mobil­funk­netzes heute gestartet. Im ersten Schritt bietet das Unter­nehmen den 5G-basierten Internet-Zugang als Fest­netz-Ersatz an. Klas­sische Mobil­funk-Dienste für Smart­phone-Nutzer sollen erst im kommenden Sommer einge­führt werden. Punkten will der Neuein­steiger unter den deut­schen Mobil­funk-Netz­betrei­bern damit, die Kunden vergleichs­weise schnell ans Internet anzu­schließen. Dafür bringen die Tarife einen gravie­renden Nach­teil mit sich, und die Verfüg­bar­keit ist sehr begrenzt.

Nach Angaben von 1&1 erfolgte heute der Netz­start in Frank­furt am Main und Karls­ruhe. In diesen Städten habe das Unter­nehmen erste Antennen in Betrieb genommen. Wo genau in den genannten Städten das neue Mobil­funk­netz ab sofort zur Verfü­gung steht, ist nicht bekannt. Eine Netz­abde­ckungs­karte hat 1&1 nicht veröf­fent­licht, und um die Stand­orte seiner Basis­sta­tionen macht der neue Netz­betreiber bislang ein großes Geheimnis. 1&1 startet eigenes Netz 1&1 startet eigenes Netz
Bild: 1&1
In den kommenden Wochen soll das Netz in weiteren Regionen zur Verfü­gung stehen. Dabei macht 1&1 bisher keine Angaben dazu, welche Gegenden im nächsten Schritt versorgt werden. Beim Friendly User Test im Sommer waren Test­anschlüsse neben Frank­furt am Main und Karls­ruhe auch in Mainz verfügbar.

Bran­chen­kenner vermuten, dass 1&1 aktuell nur eine kleine zwei­stel­lige Anzahl an Basis­sta­tionen ans Netz gebracht hat. Schon im September räumte der Konzern ein, die im Rahmen der Frequenz­auk­tion gefor­derte Auflage von 1000 aktiven Antennen bis Ende 2022 nicht erfüllen zu können.

Fest­netz-Ersatz ohne Flat­rate

Zum Start stehen drei Tarife zur Auswahl, die als Ersatz für einen kabel­gebun­denen Internet-Zugang über DSL, Kabel oder Glas­faser dienen sollen. Wirk­lich konkur­renz­fähig sind die Tarife aller­dings nicht, denn 1&1 bietet keine Flat­rates, sondern nur Volu­men­tarife an. Monat­lich 19,99 Euro für den güns­tigsten Vertrag mögen günstig erscheinen. Es sind aber auch nur 50 GB Daten­volumen inklu­sive. Für 29,99 Euro im Monat steigt das Inklu­siv­volumen auf 100 GB, und zum Monats­preis von 39,99 Euro bekommen Kunden 250 GB Surf­volumen.

In allen Tarifen stehen bis zu 500 MBit/s im Down­stream und bis zu 40 MBit/s im Upstream zur Verfü­gung. Wenn der Kunde sein Inklu­siv­volumen verbraucht hat, stehen bis zum jewei­ligen Monats­ende nur noch maximal 384 kBit/s zur Verfü­gung. Es erfolgt also keine harte Daten-Drossel. Für Video-Strea­ming und Video-Konfe­renzen in höherer Qualität ist die begrenzte Leitung aber nicht geeignet. Drei Tarife zur Auswahl Drei Tarife zur Auswahl
Quelle: 1und1.de

Zwei Router zur Auswahl

Zu den Kosten für den Tarif kommt noch der Miet­preis für den 5G-Router. 1&1 bietet zwei Vari­anten an. Der HomeServer 5G mit einge­bauter 5G-Antenne kostet inklu­sive 100 GB Cloud-Spei­cher monat­lich 6,99 Euro. Zum Monats­preis von 9,99 Euro ist der HomeServer+ mit 5G-Außen­antenne erhält­lich. Die Antenne ist laut 1&1 sehr kompakt und wird auf die Außen­fläche eines Fens­ters geklebt. Ein dünnes Flach­band­kabel verbindet die Antenne mit dem Router. Das Fenster kann dabei geschlossen bleiben.

1&1 verspricht, dass die Router am Tag nach der Bestel­lung per Over­night Express gelie­fert werden. Es entfällt somit die oft mehr­wöchige Warte­zeit auf einen "klas­sischen" Fest­netz­anschluss. Die Verträge haben eine zwei­jäh­rige Mindest­lauf­zeit, und bei Vertrags­abschluss werden Bereit­stel­lungs­gebühren in Höhe von 39,95 Euro berechnet.

Zum Auftakt gewinnt man den Eindruck, dass 1&1 sein Mobil­funk­netz noch gar nicht ernst­haft vermarkten will. Die Tarife sind auf der Webseite nur als Rubrik unter "DSL & Glas­faser" zu finden. Die Verfüg­bar­keit ist auf kleine Bereiche von ledig­lich zwei Städten beschränkt, und die Tarife sind gegen­über klas­sischen Fest­netz-Verträgen aufgrund der in Zeiten von Strea­ming, Gaming und Home­office benö­tigten Daten­volu­mina kaum konkur­renz­fähig.

Immerhin soll nun der Netz­ausbau forciert werden. Wie berichtet, soll eine neue Koope­ration für bis zu 7500 weitere Anten­nen­stand­orte für das 1&1-Netz sorgen.

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