Behördennummer

Behördennummer 115 künftig auch in Flatrates enthalten

Zentrale Rufnummer der Behörden ist nun nicht mehr im Pilotbetrieb
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dapd

Die 115 geht in den Regelbetrieb Die 115 geht in den Regelbetrieb
Foto: dpa
Die Behördennummer 115 hat den Status eines Pilotbetriebes verlassen. Wie das zuständige Bundesinnenministerium heute bekannt gegeben hat, wird der Dienst nun regulär angeboten. Allerdings ist er noch nicht bundesweit nutzbar - und derzeit auch noch kostenpflichtig. Das aber könnte sich noch dieses Jahr ändern.

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Das vordringliche Ziel des Regelbetriebs ist es nach Angaben des Bundesinnenministeriums, weitere Kommunen und Länder für eine Teilnahme am D115-Verbund zu gewinnen. Der Pilotbetrieb wurde mit 13 kreisfreien Städten und Landkreisen mit insgesamt etwa 10 Millionen Einwohnern, 4 Bundesländern und 14 Bundesbehörden gestartet. Inzwischen haben rund 15,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger in sieben Bundesländern mit der 115 einen direkten telefonischen Draht in die Verwaltung. Weitere Länder sollen bald folgen, etwa Bayern und Schleswig-Holstein. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nannte als Ziel, den neuen Bürgerservice so rasch wie möglich bundesweit anzubieten. Zudem müsse die Bekanntheit der 115 in der Bevölkerung gesteigert werden.

Von der Beantragung des Reisepasses, über Informationen rund um die Eheschließung bis hin zur Gewerbeanmeldung sollen unter der 115 künftig alle Fragen unkompliziert beantwortet werden. Den Bürgern soll damit ein Irrweg durch die Behörden erspart werden. Der kurze Draht soll Zeit und Nerven sparen. Die Regierung erhofft sich von der einheitlichen Nummer mehr Bürgernähe.

115 soll bis Jahresende in Flatrates integriert werden

Gratis ist der Service allerdings nicht. Derzeit kostet ein Anruf aus dem Festnetz der Telekom noch 7 Cent pro Minute, vom Handy aus können es sogar bis zu 29 Cent pro Minutewerden. Einige Festnetzanbieter berechnen auch einen höheren Minutenpreis. Ziel sei es, die Tarife bis zum Jahresende zu senken und sie in Flatrates zu integrieren, sagte Schröder. Er versicherte aber, dreiviertel der Anrufe würden innerhalb von 30 Sekunden entgegengenommen. Könne eine Frage nicht beantwortet werden, erhalte der Anrufer innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung.

Dass im praktischen Betrieb durchaus auch Verwirrungen bei der 115 aufkamen, zeigt ein Blick in den Abschlussbericht zum 115-Pilotbetrieb. So fiel auf, dass vor allem Kunden im E-Plus-Netz die 115 erreichten, im Glauben, sie rufen ihren Kundenservice an. Das geht auf die nur aus dem E-Plus-Netz erreichbaren Nummern 1155 und 1157 zurück, für die es einen Bestandsschutz gibt. Kunden, die diese beiden Rufnummern aus dem Festnetz oder anderen Mobilfunknetzen angerufen haben, landeten aufgrund der Ziffernfolge 115 bei der Behördennummer. Seit November sind hier allerdings entsprechende Filter geschaltet, so dass die Behörden nicht mehr durch die Fremdanrufe gestört werden. Notrufe, die aufgrund der vergleichbaren Nummern 110 und 112 nicht unwahrscheinlich schienen, gab es indes nur wenige. In Notfällen könnten die Mitarbeiter die Anrufe zu den Polizei- und Rettungsleitstellen weiterleiten, hieß es.

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