Wiko View5: Hands-on und 48-MP-Quadkamera im Test
Vergangene Woche zur IFA vorgestellt, heute offiziell verfügbar und bereits in der Redaktion angekommen. Wir haben uns das neueste Modell, View5, des französischen Smartphone-Herstellers Wiko in einem Hands-on angeschaut. In diesem Rahmen haben wir uns auch gleich die Zeit genommen und geschaut, was eine 48-Megapixel-Quadkamera in einem Smartphone für 170 Euro leistet.
Wiko View5 im Hands-on
Das Display misst 6,55 Zoll
Bild: teltarif.de
Das Wiko View5 macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck. Hier gibt es für ein Modell, das sich
in der Preisklasse unter 200 Euro bewegt, nicht viel auszusetzen. Die Displayränder sind zwar nicht die schmalsten,
damit muss sich der Käufer arrangieren. Insgesamt gehen sie aber in Ordnung. Eine Notch gibt es nicht, die Frontkamera ist als Punch-Hole-Design angelegt.
Um das Loch herum gibt es ein schönes Designfeature. Ein Lichtkreis ist je nach Akkustand offener oder geschlossen.
Das Smartphone liegt gut in der Hand, die Funktionstasten lassen sich gut mit der rechten Hand erreichen, der Powerbutton auch, ohne dass die Hand versetzt werden muss. Zwischen Lautstärkewippe und Powerbutton befindet sich ein eigener Knopf, um die Sprachunterstützung Google Assistant zu aktivieren. Das ist Geschmackssache.
Insgesamt ist das View5 sehr gut verbaut. Wir hatten nicht das Gefühl, ein billiges Handy in der Hand zu halten. Bereits in früheren
Generationen hatte Wiko schon gezeigt, das ein günstiges Handy auch hochwertig aussehen kann.
Die Rückseite des Wiko View5
Bild: teltarif.de
Im Gegensatz zum Vorgänger hat Wiko nun einen USB-C-Anschluss verbaut, um den üppigen 5000-mAh-Akku wieder aufzuladen.
Klassisch und immer noch brauchbar: Im oberen Gehäuserahmen befindet sich ein 3,5-mm-Klinkenanschluss. Links ist der Kartenslot zu finden,
der entweder Platz für zwei Nano-SIM-Karten bietet oder die Parallel-Nutzung einer Nano-SIM-Karte und einer microSD-Karte
zwecks Erweiterung des internen Speichers von 64 GB um bis zu 256 GB erlaubt.
Die Displayhelligkeit des 6,55 Zoll großen Displays haben wir noch nicht anhand einer Zahl ermittelt, bei direkter
Sonneneinstrahlung konnte das Display aber noch ganz gut abgelesen werden.
Endlich USB-C. Der Vorgänger hatte noch Micro-USB
Bild: teltarif.de
Was die Performance angeht, so gibt es sicherlich flottere Handys, aber darum geht es nicht unbedingt.
Das Wiko meistert Surfen, Messaging und Social Media ohne Probleme. Mit
Call of Duty Mobile
haben wir auch einen rasanten Shooter ausprobiert. Das soll jetzt nicht unbedingt das Steckenpferd des Smartphones sein,
das Spiel-Tutorial sah optisch aber gut aus und lief mit einigen Rucklern weitgehend flüssig. Für gelegentliches Spielen reicht also auch das Wiko View5
in der Regel aus.
Der Monolautsprecher lieferte im kurzen Soundtest kein berauschendes Ergebnis ab. Hier fehlen eindeutig Fülle und Bass,
dafür sind genügend Höhen da. Voll aufdrehen oder ernst zunehmenden Musikgenuss empfehlen wir damit nicht.
Die Selfiekamera als Punch-Hole mit Licht-Ladekreis
Bild: teltarif.de
Wiko View5: Kameras im Test
Die Quadkamera wirbt mit einer 48-Megapixel-Hauptkamera, 8-Megapixel-Weitwinkelkamera, 5-Megapixel-Tiefensensor und 2-Megapixel-Makrokamera. Wir haben das System sowohl unter Laborbedingungen als auch unter spätsommerlichen Bedingungen in Berlin ausprobiert. Unter Laborbedingungen zeigt sich bei gutem Licht ein gutes Bildergebnis mit natürlichen Farben und vielen Details. Diese werden bei schlechtem Licht jedoch stark durch fehlende Helligkeit und Bildrauschen verschluckt, wie am Beispiel der Test-Rose besonders deutlich wird. Positiv fällt aber auf, dass sich die Farbquadrate in ihrer Treue noch gut erkennen lassen. Die Unterscheidung zwischen dem braunen und dem schwarzen Farbquadrat wird zwar schon schwieriger, ist aber noch angemessen möglich.
Der Nachtmodus liefert die nötige Helligkeit und reduziert Bildrauschen. Details sind bei der Test-Rose zwar weiterhin nicht gut zu erkennen,
das Ergebnis kann sich aber insgesamt wirklich sehen lassen. Daumen hoch für ein Handy dieser Preisklasse. Bei weitaus teureren Modellen
gibt es keine Garantie dafür, dass der Nachtmodus ein besseres Ergebnis liefert als beim Wiko View5.
Die Quadkamera des Wiko View5
Bild: teltarif.de
Das Labor-Ergebnis der Selfiekamera bei gutem Licht ist insgesamt jedoch zu dunkel - besonders mit dem Fokus auf dem Hintergrund, um das Porträt deutlicher davon zu trennen.
Die Farben des Halstuchs gehen noch in Ordnung, die Reproduktion des Teints könnte intensiver sein.
Bei schlechtem Licht kann das Objekt zwar noch erkannt werden, wird aber zunehmend vom schwarzen Hintergrund eingesaugt, wodurch Haare und Hintergrund eine zu starke Symbiose eingehen und kaum noch voneinander trennbar erscheinen. Die Aufnahmen, die wir mit der Haupt- und Selfiekamera des Wiko View unter Laborbedingungen gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Wiko View5: Labor-Fotos
- Hauptkamera: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Hauptkamera: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Hauptkamera: Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
- Selfiekamera: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfiekamera: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Die Bildqualität bei gutem Licht ist in allen Fällen grundsätzlich in Ordnung, auch das Bild im Supermakro-Modus kann sich sehen lassen.
Entferntere Bildbereiche lassen sich Nachschärfen und mehr Details entlocken,
in dem der 48-Megapixel-Modus zum Einsatz kommt. So viel zur Theorie. Wir haben die Aufnahme im 12-Megapixel-Modus mit der im 48-Megapixel-Modus
verglichen, in dem wir einen Bildbereich vergrößert haben. Der Mehrwert bei der Beispiel-Aufnahme ist jedoch nicht vorhanden.
Vergleich: Standard- vs. 48-Megapixel-Modus
Bild: teltarif.de
Die Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des Wiko View5 außerhalb des Testlabors gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Wiko View5: Außen-Aufnahmen
- 7-Megapixel-Modus (20:9)
- 12-Megapixel-Modus (4:3)
- 48-Megapixel-Modus (4:3)
- Weitwinkel-Modus
- Supermakro-Modus
- Maximaler Zoom
Ein weiteres, vergleichsweise günstiges Smartphone mit Quadkamera ist das Poco F2 Pro des Herstellers Xiaomi. Details zu dem Modell können Sie in einem ausführlichen Test nachlesen.