Internet-Initiative

Weltweit wachsen: Google mit Online-Portal beim Exportieren helfen

Google hat in Berlin zusammen mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft eine Initiative vorgestellt, die deutschen Unternehmen den Online-Vertrieb in andere Länder schmackhaft machen soll. Neben Marketing-Tools vereint ein geplantes Portal auch Beratungs- und Vertriebs-Angebote.
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Die Initiative Weltweit Wachsen soll Unternehmen helfen, neue Märkte mit Hilfe des Internets zu erschließen. Die Initiative Weltweit Wachsen soll Unternehmen helfen, neue Märkte mit Hilfe des Internets zu erschließen.
Bild: teltarif.de
"Weltweit Wachsen", so lautet der Name einer Initiative, mit der Google und einige weitere Unternehmen die deutsche Wirtschaft ermuntern möchten, das Internet für mehr Exporte nutzbar zu machen. Auf einer Veranstaltung in Berlin stellte Google zusammen mit Partnern aus Forschung und Industrie ein Projekt vor, das mittelständischen Unternehmen den Einstieg in den internationalen Export von Waren erleichtern soll.

Ziel des Projektes sei es, Unternehmen in Deutschland dabei zu unterstützen, neue Märkte über das Internet zu erschließen. An der Initiative beteiligen sich der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh), die Universitäten Leipzig und Reutlingen, die Unternehmen Deutsche Post DHL, PayPal und BDO sowie der Sprachen-Dienstleister Kern AG. Die Beteiligten wollen dabei ihre Kompetenzen in exportrelevanten Feldern rund um Online-Vertrieb und -Marketing, Logistik, Zahlungsabwicklung und Website-Übersetzung bündeln und sie mit Beratungs- und Fortbildungsangeboten zusammenführen.

Thomas Ogilvie von DHL sprach von einem Online-Vertriebssystem. Philipp Justus, Managing Director von Google Deutschland forderte einen neuen Online-Export-Gründergeist in Deutschland.

Weltweit Wachsen: Online-Portal soll Unternehmen helfen

Die Initiative Weltweit Wachsen soll Unternehmen helfen, neue Märkte mit Hilfe des Internets zu erschließen. Die Initiative Weltweit Wachsen soll Unternehmen helfen, neue Märkte mit Hilfe des Internets zu erschließen.
Bild: teltarif.de
Auf dem Portal Weltweit Wachsen wollen die beteiligten Unternehmen eine Dienstleistungsplattform schaffen. Im Juni soll es dort losgehen. Auf der Webseite können interessierte Unternehmen internationale Marktinformationen für ihre Produkte recherchieren. Dabei kombiniert Google Daten aus Suchanfragen, aber auch die Preise, die bei der Werbeplattform AdWords anfallen, werden hier zu sehen sein. So können Unternehmen ihre Marktchancen in anderen Ländern abschätzen. Über einzelne Länder und Regionen sind weitere Details wie rechtliche oder steuerliche Rahmenbedingungen verfügbar.

Beratungs- und Ausbildungsangebote

Auf der Plattform werde sich auch Lehrmaterial für Online-Marketing befinden, hieß es auf der Veranstaltung. Weiterhin seien Seminare und Beratungsangebote in Planung. Bis Ende 2015 wolle man 250 000 Personen mit den Veranstaltungen erreichen, so Philipp Justus.

Die Nutzung der Informationsangebote werde kostenlos sein. Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, mit Hilfe der Initiative Waren zu exportieren, so stellen die Partner diverse Vergünstigungen bereit. Für AdWords wird es nach Angaben von Google 150 Euro Startguthaben geben, so dass die ersten Schritte in das Online-Marketing gelingen. Matthias Setzer von Paypal stellte 25 Prozent Rabatt auf sonst anfallende Transaktions-Gebühren in Aussicht. Auch die anderen Partner wollen über die Plattform Rabatte gewähren.

Studie: Deutsche Unternehmen unterschätzen das Potenzial neuer Märkte

Die Unternehmen in Deutschland nutzen das Potenzial neuer Märkte über das Internet nach einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln nur unzureichend aus. In einer Rangliste von 39 Industrie- und Schwellenländern landete Deutschland nur auf Rang 28. "Führend sind China und andere asiatische Nationen sowie Indien, Russland und Brasilien", sagte Roman Berthenrath, Leiter Forschung und Analyse, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, in Berlin. Als eine der Ursachen machte das Forschungsinstitut fehlendes Online-Know-how in den Unternehmen aus.

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