Streitthema

Ist der Wechselakku Pflicht oder nicht?

Der Wechselakku wird vielfach angepriesen. Dabei spaltet das Akku-Streitthema die Nutzerschaft wie kaum ein anderes. Doch wer hat recht?
Ein Kommentar von Daniel Rottinger

Highend-Smartphones haben meist einen fest verbauten Akku Highend-Smartphones haben meist einen fest verbauten Akku
Bild: teltarif
Wenn ein neues Smartphone angekündigt wird und dieses über einen fest verbauten Akku verfügt, gibt es immer Nutzer, die in den Kommentar­spalten ihre Meinung deutlich machen: Ein Handy ohne Wechselakku kommt für mich nicht in Frage! Doch braucht es in Zeiten von Powerbanks überhaupt noch Wechselakkus, fragt sich der Autor dieses Artikels. Ein Kommentar.

Samsung Note 7

Highend-Smartphones haben meist einen fest verbauten Akku Highend-Smartphones haben meist einen fest verbauten Akku
Bild: teltarif
Um die Frage zu klären, muss man sich zunächst vor Augen halten, dass es sowohl bei Wechselakkus als auch bei fest verbauten Batterien Unterschiede gibt: Während einige Modelle auch Jahre nach der ersten Inbetriebnahme ein kaum verändertes Leistungsbild aufweisen, nimmt die Laufzeit bei anderen merklich ab.

Bei einem Smartphone mit Wechselakku hat der Nutzer hier den unschlagbaren Vorteil, dass er einfach den altersschwachen Ursprungs­akku gegen einen neuen Akku ersetzen kann. Bei Geräten mit festen Akkus kann der Anwender hingegen sich nur mit einer Powerbank Abhilfe schaffen oder legt das Handy unters "Messer" und entfernt mit mehr oder weniger großem Aufwand den Akku. Häufig gelingt dies nur mit der Unterstützung eines Experten.

Samsungs Note 7 und das Akkudebakel

Unvergessen ist Samsungs Schmach beim Note 7. Dass Phablet hat der Konzern vom Markt genommen, weil er das Akkuproblem auch nach einer großangelegten Austauschaktion nicht in den Griff bekam. Hätte das Galaxy Note 7 einen Wechselakku gehabt, wer weiß ob das Smartphone nicht bei viele Handy-Bestenlisten des Jahres 2016 eine Topplatzierung eingeheimst hätte.

Anderseits gibt es auch Befürworter der fest verbauten Akkus, die darin keinen großen Nachteil sehen, sondern vielmehr Wert auf eine Unibody-Gehäuse ohne jede Spalte legen. Von dieser Fraktion hört man häufig auch das Argument, dass Handys ohnehin nur eine kurze Halbwertszeit hätten und Heavy-User ihr Gerät spätestens nach ein bis zwei Jahren gegen ein neues tauschen. Diese Nutzerschaft erlebt daher kaum bis gar nicht, dass es überhaupt Einbußen beim Akku gibt. Sie sind die Lieblingskonsumenten der Industrie und spielen in die Karten der Smartphone-Hersteller, die bei ihren Flaggschiffen immer häufiger auf einen Wechselakku verzichten.

Achja, da sind ja noch die Powerbanks, die transportablen Energielieferanten mit Lifestylefaktor. Sind sie nicht das Pro-Argument schlechthin für den fest verbauten Akku? Ob ich als Nutzer nun einen Zweitakku mitnehmen oder eine Powerbank verwende, um etwa längere Zeit ohne Stromversorgung zu überbrücken, macht im Alltag kaum einen Unterschied - das Einlegen des Ersatzakkus ist sogar wesentlich umständlicher als die Powerbank ans Handy anzustöpseln. Alles klar also? Nein! So einfach ist es dann doch nicht: Allein über die Powerbank-These lässt sich die Eingangsfrage nicht beantworten.

Es gibt nach wie vor gute Gründe für beide Seiten. Leider sind die Wahlmöglichkeiten für Nutzer mit Wechselakku-Vorliebe stark eingeschränkt, gerade wenn sie sich für aktuelle Top-Smartphones interessieren.

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