Wachstumsphase

Vodafone will Funkturm-Tochter an Börse bringen

Manche Dinge sind nur schwer zu verstehen. Man verkauft sein Haus, um es anschlie­ßend wieder zu mieten. Unterm Strich soll dabei Geld frei werden, was in den Netz­ausbau gesteckt werden muss, um wett­bewerbs­fähig zu bleiben.
Von mit Material von dpa

Vodafone will seine Turmgesellschaft Vantage Towers an die Börse bringen Vodafone will seine Turmgesellschaft Vantage Towers an die Börse bringen
Foto: Vantage Towers / Screenshot: teltarif.de
Der briti­sche Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zern Voda­fone will sein euro­päi­sches Funk­turm­geschäft bis Ende März an die Börse bringen. An der Frank­furter Börse soll "ein bedeu­tender Minder­heits­anteil" plat­ziert werden, teilte das Unter­nehmen gestern in London dazu mit.

Börsen­gang als Meilen­stein

Vodafone will seine Turmgesellschaft Vantage Towers an die Börse bringen Vodafone will seine Turmgesellschaft Vantage Towers an die Börse bringen
Foto: Vantage Towers / Screenshot: teltarif.de
Dieser Börsen­gang sei "ein wich­tiger Meilen­stein, mit dem die Basis für die nächste Wachs­tums­phase unseres Unter­neh­mens in der dyna­mischen Funk­turm­branche geschaffen wird", erklärte der Chef der bishe­rigen Voda­fone-Toch­ter­firma Vantage Towers, Vivek Badri­nath.

Im Detail geht es um 82.000 Funk­türme und Dach­stand­orte in zehn euro­päi­schen Staaten, darunter in Deutsch­land. Für ihre Nutzung zahlen die Netz­betreiber - auch Voda­fone - Miete an Vantage Towers. Die montierten Sende­anlagen und Antennen kommen aber von den Netz­betrei­bern selbst. Vantage Towers stellt nur die Turm­fläche und den Zugang bereit.

Verkaufen und zurück­mieten

Die Idee der ausge­lagerten Sende­turm-Gesell­schaften ist keine Erfin­dung von Voda­fone. Auch die Mitbe­werber gehen ähnliche Wege. So verkaufte Telefónica Deutsch­land im vergan­genen Jahr seine Mobil­funk-Stand­orte an ihre Funk­turm-Tochter Telxius.

Das zunächst einge­nom­mene Geld kann Telefónica für den teuren Ausbau ihres Mobil­funk­netzes gut gebrau­chen. Bei Voda­fone ist es ähnlich - das Netz für den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G erfor­dert hohe Inves­titionen und es müssen noch einige weiße Flecken (wo noch gar nichts geht) gestopft werden oder die 2G-Versor­gung auf 4G ausge­weitet werden.

Die Funk­turm-Tochter "DFMG" der Deut­schen Telekom gehört derzeit noch der Telekom selbst, aber schon seit einiger Zeit wird über Verkauf oder der Einstieg von anderen Turm­gesell­schaften oder Finanz­inves­toren disku­tiert.

Pläne schon lange vorbe­reitet

Recht früh hatte Voda­fone seine Börsen­pläne für die euro­päi­sche Funk­turm­sparte bereits 2019 öffent­lich gemacht und im vergan­genen Sommer konkre­tisiert. Funk­türme und Mobil­funk­stand­orte gelten ange­sichts der Nied­rig­zinsen als attrak­tives Invest­ment für profes­sio­nelle Anleger wie Versi­cherer und Finanz­inves­toren, die an einer stabilen Rendite aus den Stand­ort­mieten inter­essiert sind.

Die Idee ist, dass eine Turm­gesell­schaft ihre Flächen und Stand­orte auch an Mitbe­werber oder andere Nutzer vermieten könnte, während einer direkten Miete beim Netz­betreiber bestimmte Vorbe­halte bestehen könnten.

Voda­fone muss sparen und wirft 20 TV-Programme aus einem Kabel-TV-Angebot. Die Kunden sind nicht begeis­tert.

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