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VDSL: In diesen 44 Städten baut die Telekom aus

Bis Ende des Jahres schnelles DSL in zahlreichen weiteren Städten
Von Thorsten Neuhetzki

Telekom: Diese 44 Städte bekommen VDSL Telekom: Diese 44 Städte bekommen VDSL
Foto: dpa
Die Deutsche Telekom baut ihr VDSL-Netz weiter aus und will damit auf der einen Seite die Kabelnetzbetreiber angreifen, auf der anderen Seite aber gegenüber ihren klassischen Telefon-Mitbewerbern auch im Kampf um VDSL Vectoring ein Zeichen setzen. 44 Städte sollen bis Ende des Jahres mit VDSL versorgt werden. teltarif.de liegt die komplette Liste jener Orte vor, in denen das Netz im ersten Schritt mit 50 MBit/s ausgebaut werden soll. Telekom: Diese 44 Städte bekommen VDSL Telekom: Diese 44 Städte bekommen VDSL
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Unter den Städten befinden sich kleinere Orte wie Kleinmachnow, aber auch Landeshauptstädte wie Kiel. In Kiel hatte die Telekom jedoch auch schon VDSL und sogar ein Glasfasernetz aufgebaut. Warum Kiel nun noch einmal auf der Ausbauliste steht, konnte uns die Telekom zunächst nicht beantworten. Mit dem angekündigten Ausbau setzt die Deutsche Telekom jedoch ihre Mitbewerber unter Druck. Denn aktuell geht es beim VDSL-Ausbau darum, wer in welcher Hinsicht und welcher Konstellation Bestandsschutz genießt. Hintergrund ist der geplante Einsatz von VDSL Vectoring, das Geschwindigkeiten von 100 MBit/s ermöglichen soll.

In diesen 44 Städten soll VDSL ausgebaut werden

Geplanter VDSL-Ausbau
Aalen, Aichach, Albstadt-Ebingen, Aschaffenburg, Bad Nenndorf, Bad Salzschlirf, Baden-Baden, Beilstein (Württemberg), Bühl (Baden), Emmerich am Rhein, Fulda Gifhorn, Hann. Münden, Hennigsdorf, Herrenberg, Hilden, Hildesheim, Hofheim am Taunus, Hofheim-Wallau, Ingolstadt (Donau), Kalbach (Rhön), Kevelaer Kiel, Kleinmachnow, Kleve (Niederrhein), Limburg a. d. Lahn, Löhne, Lübbecke, Miltenberg, Neuhof (Kreis Fulda), Obernburg am Main, Offenburg Prenzlau, Rastatt, Rendsburg, Roth (Mittelfranken), Siegburg, Starnberg, Torgau, Tübingen, Velten, Waldenbuch, Zittau, Zweibrücken

Mitbewerber künftig weiter als Telekom-Nachfrager

Der aktuelle Entwurf für die Regulierung sieht vor, dass ein Anbieter, der bereits VDSL anbietet, Bestandsschutz gegenüber seinen Mitbewerbern genießt, wenn er Vectoring auf Verlangen einführt und seinen Mitbewerbern ein Vorleistungsprodukt anbietet. Das hat die Deutsche Telekom vor. Wenn sie nun weitere 44 Orte mit VDSL versorgt, bleibt sie in der Rolle des Anbieters gegenüber den Mitbewerbern, die die Leistungen bei der Telekom einkaufen müssen. Allerdings muss der Bonner Anbieter auch investieren, um Technik aufzubauen und Glasfasern bis zu den Kabelverweigern zu legen.

In Kiel, aber möglicherweise auch in anderen Städten, könnten auch Wettbewerber von den Ausbauplänen betroffen sein, die bereits ein eigenes Netz gebaut haben. Gibt es in diesen Orten Kabel-Internet, das mindestens 75 Prozent der Gebäude erreicht, so kann die Telekom ihren Mitbewerbern den Zugang zum Kabelverzweiger für deren Technik kündigen. Diese können das nur abwenden, indem sie selbst VDSL Vectoring einsetzen und der Telekom und anderen ein Vorleistungsprodukt anbieten. Das muss aber erst ab 2017 erfolgen.

Telekom will Diskrepanz zwischen DSL und Kabel aufheben

Mit dem Ausbau setzt sie auch ein Zeichen in Richtung der Kabelanbieter, die schon heute 100 MBit/s und mehr anbieten können. Die Telekom hingegen kann in den meisten genannten Städten - abgesehen von Indoor-VDSL-Ports in der Nähe der Vermittlungsstellen und kleinen Glasfaserregionen etwa in Kiel - jedoch nur 16 MBit/s anbieten. Im ersten Schritt versetzt sie sich so nun in die Lage, 50 MBit/s anzubieten. Im zweiten Schritt werden dann auch 100 MBit/s möglich. Es ist davon auszugehen, dass es dafür nur einen Knopfdruck braucht, da die notwendige Technik vermutlich beim jetzigen Ausbau schon implementiert wird. So sind dann 100 MBit/s möglich, sobald dieses regulatorisch erlaubt ist.

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