Dienstmerkmale

CLIP, CLIR & Co.: Dienstmerkmale im Überblick

CLIP, CLIR & Co.: In unserem Ratgeber stellen wir zusammen, welche Leis­tungs­merk­male im Fest­netz im Alltag eine Rolle spielen und wie sie funk­tio­nieren, etwa die Anzeige der Rufnummer.
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Das Dienst­merkmal COLP (Connected Line Iden­tifi­cation Presen­tation) fordert die Rufnummer des Ange­rufenen an. Das auf den ersten Blick unge­wöhn­liche Feature lohnt sich beispiels­weise dann, sobald der Ange­rufene eine Rufum­lei­tung akti­viert hat. Der Anrufer bekommt Dank COLP die Infor­mation, dass er nicht mit dem Anschluss verbunden ist, den er eigent­lich ange­wählt hat. In seinem Display erscheint die Rufnummer, auf die der Anruf weiter­geleitet wurde.

Wer die Ermitt­lung der eigenen Rufnummer durch COLP verhin­dern will, greift auf das Dienst­merkmal COLR (Connected Line Iden­tifi­cation Restric­tion) zurück. Doch vergleichbar mit der Rufnum­mern­unter­drü­ckung CLIR können beispiels­weise Polizei und Feuer­wehr das Dienst­merkmal COLR igno­rieren. Ihnen wird weiterhin die tatsäch­liche Rufnummer ange­zeigt. Mit Telefonen ohne Display sind einige Dienstmerkmale nicht nutzbar. Mit Telefonen ohne Display sind einige Dienstmerkmale nicht nutzbar.
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Ansagen statt Besetzt­zei­chen

Die Liste der mögli­chen Dienst­merk­male ist sehr lang. So bietet seit dem Jahr 2005 eine freund­liche Compu­ter­stimme dem Anrufer an, einen Verbin­dungs­aufbau zu einem zuvor besetzten Ziel­teil­nehmer in der Vermitt­lungs­stelle zu auto­mati­sieren. Dieses Dienst­merkmal namens CCBS (Comple­tion of Calls to Busy Subscriber) wurde auch schon vor 2005 ange­boten. Damals schon konnten Anrufer, die ein Besetzt­zei­chen erhielten, per Tonwahl­ver­fahren, also einfa­chen Tasten­druck, um Rückruf bitten. Die Sprach­steue­rung hingegen führte die Deut­sche Telekom erst später in ihrem Netz ein.

Egal ob Tasten­druck oder münd­liche Rück­ruf­bitte: Beendet der gewünschte Gesprächs­partner sein ursprüng­liches Tele­fonat, erhält das Endgerät des Anru­fers durch die Vermitt­lungs­stelle hier­über eine Infor­mation. Stimmen beide Seiten nun zu, wird per "Wahl­wie­der­holung" eine Verbin­dung aufge­baut.

Das altbe­kannte Tuten des Besetzt­zei­chens kann nicht immer klar erkannt werden. Es kann sein, dass die Gegen­stelle "besetzt" ist oder irgend­etwas nicht stimmt, beson­ders wenn ein sehr schnelles Besetz­zei­chen ertönt.

Das Merkmal CW (Call-Waiting), besser bekannt als Anklopf­funk­tion, gibt dem Ange­rufenen bekannt, dass noch jemand in der Leitung wartet. Befindet sich der Ange­rufene schon in einem Gespräch, so bekommt er einen zweiten ankom­menden Ruf durch einen Anklopfton signa­lisiert. Der Anrufer hört das Frei­zei­chen, der Ange­rufene hat die Wahl: Entweder beendet er die erste Verbin­dung oder er greift auf das Dienst­merkmal Rück­frage zurück. In diesem Fall bringt er die erste Verbin­dung in den Zustand Halten. So schließt sich der Kreis der Dienst­merk­male.

ISDN durch VoIP/NGN ersetzt

ISDN war nach anfäng­licher Skepsis bei den Nutzern sehr beliebt, weil es sich als robust heraus­stellte. Mit der Umstel­lung auf das Next Gene­ration Network nach IP-Proto­koll wurde die ISDN-Technik in Rente geschickt und still gelegt, nicht alle Nutzer waren darüber glück­lich.

An der heimi­schen Tele­fon­dose muss ein Router montiert werden, der die VoIP-Leitungs­signale in passende Signale für Computer oder Tele­fone umsetzt. VoIP steht für Voice over IP. Vom ISDN hat man über­nommen, dass ein Tele­fon­anschluss ab Werk meist drei Rufnum­mern bekommt und bis zu 10 Rufnum­mern möglich sind. Bei SIP-Trunk (für klei­nere oder größere Firmen) gibt es eine "Zentrale", deren Neben­stel­len­nummer meist mit einer Null, aber auch mit 00 oder 01 endet. Wer die Durch­wahlen nicht kennt, wird von der Zentrale bedient und weiter­ver­mit­telt. Wer die Durch­wahl kennt, kann direkt zum gewünschten Teil­nehmer durch­wählen. Beispiel 4711-0 für die Zentrale und 4711-123 für die Neben­stelle 123.

Mit der Einfüh­rung von VoIP und NGN sind manche von ISDN bekannte Funk­tionen wie "Rückruf bei Besetzt" entweder verschwunden oder stehen nicht gene­rell zur Verfü­gung. Da Tele­fon­anschlüsse heute "Massen­ware" sind, werden sie über stark auto­mati­sierte Verfahren vergeben und deren Schal­tung orga­nisiert. Tech­nisch kundige Ansprech­partner, die defi­nitiv wissen, ob es eine Funk­tion gibt oder nicht und wie sie benutzt wird, sind bei den Kunden-Hotlines heute selten geworden.

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