Hallo zusammen,
Benutzer PeterR schrieb:
Ich hab mehrere Fragen an Henning oder sonstige Experten:
1. Seit Umstellung Analog auf All-IP kann ich nicht mehr "Ankolopfen"; angeblich gibt es das nicht mehr in der Form, dass der Anrufer mitgeteilt bekommt "es wird angeklopft, bitte warten sie" - und der angerufene alle 5 Sekunden ein "anklopfen" hört und weiß, dass da im hintergrund jemand anruft.
Entweder kann ich an der FB einstellen, dass der Anrufer ein Freizeichen hört - oder aber ein Besetzt. "Anklopfen" geht nicht mehr;
Wenn es Dir um den Signalton während eines bestehenden Gesprächs geht: Für analoge oder DECT-Endgeräte kann man in der Fritzbox doch unter Telefonie > Telefonieendgeräte > [Gerät auswählen und auf Stiftsymbol klicken] > Merkmale des Telefoniegerätes einiges auswählen. Dort müßte man meines Erachtens einfach "Besetzt bei Besetzt" abschalten und "Anklopfen" aktivieren. Funktioniert das nicht?
Ob man als Anrufer dann eine spezielle "Sie klopfen an"-Ansage bekommt, weiß ich nicht. Evtl. kommt dann einfach nur das normale Freizeichen. Aber der Signalton für den Angerufenen müßte damit möglich sein?
Bei MSAN-POTS-Anschlüssen nehme ich an, daß es die von klassischen Telefonanschluß gewohnte Möglichkeit der Konfiguration mit *#-Befehlen auch in der IP-Welt gibt, ich bin mir da aber nicht sicher.
2. Funktioniert die Modemeinwahl problemlos bei den POTS anschlüssen ?
Wie verhält es sich mit FAX ?
Hui... da schneidest Du ein kniffliges Thema mal eben im Vorübergehen an... ;-)
Zu Fax über VoIP bzw. Modem über VoIP gab es im Internet schon viele Diskusionen. Vereinfacht gesagt: Faxgeräte bzw. Modems reagieren empfindlich auf Übertragungsstörungen (z.B. Paketverluste, Schwankungen der Signallaufzeit / JItter), die bei VoIP leichter auftreten können, als im alten ISDN-Telefonnetz. Je schneller und anspruchsvoller das Modulationsverfahren, um so höher das Risiko.
Zudem kommen bei VoIP manchmal komprimierende Codecs oder irgendwelche Verfahren, die ins Signal eingreifen (z.B. Echo Cancellation oder Comfort Noise) zum Einsatz, die sich mit Fax/Modem auch nicht gut vertragen. Gerade bei Billig-Anbietern mit exotischen Routings zum Ziel kann das ein Problem sein.
Fax mit 9.600 oder 14.400 bps dürfte oftmals funktionieren, V.34 mit 33.600 bps (für Datenübertragungen oder Super-G3-Fax) kann kniffliger werden. V.90/V.92 ist nochmal anspruchsvoller. Ich habe über VoIP schon erfolgreiche V.90/V.92-Connects hinbekommen, es kann aber auch sein, daß zu manchen Zielen gar keine Verbindung möglich ist. Zudem darf man nicht vergessen, daß die theoretisch möglichen 56.000 bps auch im klassischen Telefonnetz in der Praxis unerreichbar waren. Wenn funktionierende Fax-/Modemverbindungen zu Stande kommen, ist die Latenz gegenüber dem klassischen ISDN auch in der Regel deutlich erhöht (was auch wiederum Probleme verursachen kann).
Für Fax gibt es dann noch den speziellen Standard T.38, mit dem ein Fax nicht als Tonsignal, sondern als IP-Pakete übertragen wird und entsprechend hinundher gewandelt werden muß. Das ist zwar ein Ausweg für manche Übertragungsprobleme, bringt aber wiederum andere Risiken mit sich (z.B. bei der Umwandlung vom herkömmlichen G.711-Telefonsignal zu T.38 und wieder zurück oder wenn T.38 auf beiden Seiten unterschiedlich implementiert ist).
3. B-Netz Es gab laut der B-Netz Senderkarte auf OEBL in "Volkach" bei Würzburg (Bayern) anscheinend einen B-Netz Sender; zumindest war dort die -05 nach der Vorwahl erreichbar. [...]
Wie weit durfte sich der Sender von der Vermittlungsstelle entfernt befinden ? Gibts da "Anhaltswerte" ?
B-Netz war vor meiner aktiven Zeit. Wikipedia schreibt unter https://de.wikipedia.org/wiki/B-Netz unter anderem:
"Die Bundesrepublik Deutschland war in 150 Zonen mit einem Durchmesser von bis zu 150 km aufgeteilt. Wusste man beispielsweise, dass sich der Teilnehmer im Raum München bewegt, so wählte man zunächst die Vorwahl von München (089), dann die Ziffernfolge 05, anschließend die Nummer des Teilnehmers. Beim Verlassen des Bereiches der zugehörigen Funkfeststation dieser war mit einem Radius von ca. 27 km relativ klein wurde das Gespräch unterbrochen und musste neu aufgebaut werden."
Die Frage ist, wieso einerseits von Zonen mit 150 km Durchmesser (also 75 km Radius) und andererseits von Stationen mit ca. 27 km Reichweite die Rede ist. Ich hätte eigentlich vermutet, daß jede Station eine eigene Zone war, denn das war ja gerade das "Problem" im B-Netz, daß das Netz den Empfänger nicht selbst suchen konnte, sondern man wissen mußte, wo der Nutzer unterwegs war.
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