Telekom nennt Voice over LTE als Option im Kundencenter
LTE-Telefonie im Hands-on
Foto: teltarif
Schon Anfang vergangenen Jahres hatte o2 als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber
die Telefonie im LTE-Netz demonstriert. Zur IFA in Berlin konnten Interessenten
Anfang September an den Messeständen der Deutschen Telekom und von Vodafone sogar
über LTE telefonieren - mit speziell hierfür eingerichteten Smartphones und
SIM-Karten. Dabei hatten wir auch die Möglichkeit zu einem kurzen
Test der Voice-over-LTE-Technik genutzt.
Vodafone zog seinerzeit sogar in Erwägung, den Dienst noch "vor Weihnachten" zu starten. Seitdem war es ziemlich ruhig um die VoLTE genannte Technik. Das ist kein Wunder, denn neben den Mobilfunknetzen müssen auch die Endgeräte für den Standard vorbereitet werden, der auch eine bessere Sprachqualität mit sich bringen soll.
LTE-Telefonie im Hands-on
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Auf dem Mobile World Congress (MWC) im Februar erklärte o2, gegen Ende des Jahres
könnte die LTE-Telefonie für Endverbraucher ein Thema
werden, nachdem das Unternehmen Anfang des Jahres weitere Fortschritte bei der
Entwicklung der Technik erzielt hat. Telekom und Vodafone führten die Technik
auf der CeBIT in Hannover erneut vor, nannten aber noch keinen Termin für den
Start.
VoLTE als Option im Telekom-Kundenmenü
Im Hintergrund arbeiten die Mobilfunk-Netzbetreiber aber offenbar intensiv an der Einführung von Voice over LTE (VoLTE). So hat die Deutsche Telekom das Feature bereits als Tarifoption angelegt, die im Kundencenter von Vertragskunden auftaucht. Einen entsprechenden Leserhinweis konnten wir bei einem in der Redaktion genutzten Vertrag nachvollziehen.
Unter den gebuchten Optionen ist nun unter anderem "kein VoLTE" als kostenloses Leistungsmerkmal aufgeführt. Vergleichbare Details konnten wir in den passwortgeschützten Kundenmenüs bei Vodafone, o2 und E-Plus noch nicht finden, wobei E-Plus ohnehin erst seit Anfang März Datendienste über LTE anbietet.
Diese Vorteile bietet Voice over LTE
VoLTE-Option im Telekom-Kundencenter
Foto: teltarif
Die Möglichkeit der Telefonie über LTE hat gleich mehrere Vorteile. Neben der
besseren Übertragungsqualität, die mit HD-Voice im UMTS-Netz
vergleichbar ist, verkürzen sich die Rufaufbauzeiten. Derzeit müssen sich die
Smartphones automatisch von LTE ins GSM- oder UMTS-Netz umbuchen, wenn ein
abgehendes Gespräch geführt werden soll oder ein eingehender Anruf signalisiert
wird. Das dauert jeweils einige Sekunden, in seltenen Fällen klappt diese Circuit
Switched Fallback (CSFB) genannte Technik gar nicht, so dass die gewünschte
Verbindung nicht zustandekommt.
Nicht zuletzt stellt das LTE-Netz zusätzliche Kapazitäten bereit, mit denen die Mobilfunkgesellschaften Engpässen im GSM- und UMTS-Standard begegnen können. Die von Telekom, Vodafone und o2 genutzten Frequenzen im Bereich von 800 MHz bieten zudem bessere physikalische Ausbreitungsbedingungen als alle anderen im Mobilfunk in Deutschland derzeit verwendeten Frequenzen.