Abbau

Telekom will Großteil der gekauften Telefónica-Sender abbauen

Die Telekom wird nur einen Teil der von Telefónica gekauften Sender weiter betreiben. Ein Großteil wird aber abgebaut, wie Telekom-Deutschland-Technik-Chef Bruno Jacobfeuerborn im Gespräch mit teltarif.de sagte.
Von der IFA in Berlin berichtet Thorsten Neuhetzki

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Mitte Juli gaben Telefónica Deutschland und die Deutsche Telekom bekannt, dass die Telekom 7700 Mobilfunk-Sende­stand­orte von Telefónica über­nehmen will. Über finanzielle Details hatten die beiden Seiten Still­schweigen vereinbart. Auch sonst war nach dem Deal wenig dazu aus der Branche zu hören. Im Exklusiv-Interview mit teltarif.de hat Telekom-Deutschland-Technik-Chef Bruno Jacobfeuerborn jetzt mehr Details zu dem Deal be­kannt­ge­geben.

"Sowohl o2 als auch E-Plus haben an unseren Standorten der DFMG [Deutsche Funkturm, ein Unternehmen der Telekom-Gruppe; Anm. d. Redaktion] Flächen für ihre Sender gemietet", erklärt Jacobfeuerborn den Hintergrund des Vertrages. Dabei handelt es sich wegen der bisher zwei ge­trennten Netze in un­ab­hängigen Unter­nehmen auch um zwei getrennte Sender an einem Standort. Das Bestreben der Telefónica ist nun, diese Doppel-Standorte zurückzubauen und für ein Netz nur noch einen Sender an einem Standort zu betreiben. Daraus ergaben sich Verhandlungen zwischen der Telefónica als Betreiber und der Telekom als Vermieter über einen "für beide Seiten fairen Rückbau dieser Standorte". Für die Telekom ist die Übernahme einzelner Standorte durchaus sinnvoll, wenn sie ihr Netz dadurch verdichten kann. "Den ein oder anderen Standort der Telefónica können wir für den Ausbau unseres Netzes gut brauchen", so der Technik-Chef.

"Standorte, die wir nicht brauchen, managen wir ab"

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In der Folge kam es dann zu dem Vertrag, der die Übernahme von 7700 Standorten regeln soll. Doch auch für die Telekom ist es nicht sinnvoll, alle Standorte ins eigene Netz zu integrieren. "Die Standorte, die wir nicht brauchen, managen wir ab", so Bruno Jacobfeuerborn gegenüber teltarif.de. Am Ende handelt es sich dabei um eine Art Outsourcing-Vertrag, denn statt eines Telefónica-Technikers baut nun die Telekom die Sender ab. Telefónica kann die eigenen Leute stattdessen mit der Zusammenlegung der beiden Netze und dem Ausbau des eigenen Netzes beschäftigen. Und die Telekom wiederum kann offenbar die Sender, die für ihre Netzstrategie sinnvoll sind, übernehmen: Eine Win-Win-Situation.

Weiterbetrieben werden wohl nicht alle der 7700 übernommen Sendeanlagen. Bruno Jacobfeuerborn sagte im Interview mit teltarif.de wörtlich, dass "ein großer Teil" der Standorte zurückgebaut werde. In der praktischen Umsetzung sei das ganze Verfahren aber noch nicht - auch, weil das Bundeskartellamt dem Deal noch zustimmen muss.

Insgesamt wird Telefónica künftig offenbar auf 14 000 Sender verzichten, 25 000 Standorte sollen deutschlandweit bleiben.

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