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Telefónica: Darum kommt keine Einigung mit Mitbewerber zustande

Wir berichten darüber, warum sich Telefónica im Streit mit spusu im Recht sieht. spusu arbeitet in Österreich als virtueller Mobilfunk-Netzbetreiber und plant das gleiche Geschäftsmodell auch für den deutschen Markt.
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Telefnica äußert sich zum spusu-Streit Telefónica äußert sich zum spusu-Streit
Foto: dpa
Wie berichtet plant der österreichische Mobilfunk-Discounter spusu, seine Verträge und Prepaidkarten künftig auch in Deutschland anzubieten. Dazu will das Unternehmen das Mobilfunknetz der Münchner Telefónica mitnutzen. Eine Einigung gibt es aber bislang noch nicht. spusu sieht sich im Recht und will notfalls vor Gericht gehen.

Die Telefónica-Pressestelle hat inzwischen gegenüber teltarif.de zu den Verhandlungen mit spusu Stellung genommen. Demnach beharre das österreichische Unternehmen darauf, als virtueller Mobilfunk-Netzbetreiber aufzutreten. spusu würde demnach zwar die Funkmasten der Telefónica mitnutzen, die dahinterliegende Netztechnik aber selbst betreiben.

Telefónica will spusu als Reseller statt MVNO

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Telefónica will spusu wiederum nur als Reseller in sein Netz lassen. Genau das würden auch die Auflagen der EU-Kommission vorsehen, unter denen seinerzeit die Übernahme der E-Plus Gruppe durch Telefónica genehmigt wurde. Der Fall von Drillisch sei anders gelagert, da es sich hier um den Mitbewerber gehandelt habe, der unmittelbar im Zusammenhang mit der Übernahme der E-Plus Gruppe exklusiv Kapazitäten im Telefónica-Netz bekam.

Diese Exklusivität sei am 1. Juli ausgelaufen. Seitdem kann Telefónica auch anderen Telefongesellschaften mit Mitnutzung des eigenen LTE-Netzes ermöglich. Die Beispiele Fonic und Tchibo mobil zeigen, dass dies auch bereits praktiziert wird. simquadrat will nach eigenen Angaben ab Anfang Oktober den mobilen Internet-Zugang über LTE von Telefónica anbieten.

sipgate ist bereits MVNO im Telefónica-Netz

simquadrat bzw. die hinter dieser Marke stehende Telefongesellschaft sipgate arbeitet ebenfalls als virtueller Netzbetreiber. Seinen ersten entsprechenden Vertrag hatte sipgate aber noch mit der seinerzeit eigenständigen E-Plus Gruppe abgeschlossen. Nichtsdestotrotz räumte Telefónica auf Anfrage ein, dass es natürlich "auch andere Möglichkeiten" zur Netz-Mitnutzung durch andere Anbieter gebe. spusu berufe sich aber auf die Auflagen der EU-Kommission und diese halte Telefónica ein.

In Österreich nutzt spusu das Netz von Drei mit. Drei hatte wiederum vor einigen Jahren den Mitbewerber Orange übernommen. Dabei bietet spusu unter anderem einen Prepaidtarf an, bei dem 4 Cent pro Minute und SMS in alle Netze anfallen, während die Nutzung des mobilen Internet-Zugangs mit 0,4 Cent je übertragenem Megabyte zu Buche schlägt.

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