Trotz EU-Bedenken: o2 geht weiter in Richtung E-Plus-Fusion
o2 bringt die Fusion auf den Weg
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Telefónica
Deutschland, besser bekannt als o2,
arbeitet ungeachtet der Bedenken der EU-Kommission unter
Hochdruck an der Übernahme des Konkurrenten E-Plus. Heute
veröffentlichte das Unternehmen die Einladung zu einer
außerordentlichen Hauptversammlung am 11. Februar 2014
in München, bei der
der Milliardendeal auf den Weg gebracht werden soll.
Im Sommer hatte die niederländische KPN angekündigt, ihre deutsche Tochterfirma E-Plus mit Sitz in Düsseldorf mehrheitlich an Telefónica Deutschland zu veräußern. Der Kaufpreis liegt bei mehr als 8 Milliarden Euro. Bei der Hauptversammlung sollen die Aktionäre unter anderem einer Kapitalerhöhung um 3,7 Milliarden Euro zustimmen, mit der ein Teil des Kaufpreises an KPN in bar bezahlt werden soll.
Wettbewerbshüter wollen bis 14. Mai 2014 prüfen
o2 bringt die Fusion auf den Weg
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Durch die Übernahme von E-Plus will Telefónica Deutschland mit
seiner Kernmarke o2 zum größten Mobilfunkanbieter in Deutschland
aufrücken. Die EU-Kommission hatte allerdings vor wenigen Tagen
Bedenken angemeldet. Die obersten Wettbewerbshüter Europas wollen den
Fall vertieft bis zum 14. Mai 2014 prüfen. Der Deal könne den
Wettbewerb auf dem Mobilfunk-Markt empfindlich schwächen, schrieb die
EU-Kommission zur Begründung. Telefónica Deutschland ist dennoch
zuversichtlich, die Übernahme wie geplant in der zweiten Jahreshälfte
unter Dach und Fach zu bringen.
Auch wenn die Fusion seitens der Wettbewerbsbehörden genehmigt wird, gibt es noch ein weiteres Problem: Es ist derzeit unklar, ob der neue Mobilfunkanbieter alle Frequenzen behalten darf, die o2 und E-Plus derzeit halten. Welche Aufgaben bevorstehen, haben wir vor einiger Zeit zusammengestellt.