Ausgedient

o2-Netzcode verschwindet bundesweit vom Handy-Display

1998 feierte der o2-Netzcode 262-07 - damals noch als Viag Interkom - Premiere. Jetzt wird die Kennung bundesweit abgeschafft. Die tatsächliche Anzeige auf dem Handy-Display bleibt oft verwirrend.
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o2-Netzkennung hat ausgedient o2-Netzkennung hat ausgedient
Logo/Foto: Telefonica
Im Herbst vergangenen Jahres startete Telefónica mit der Vereinheitlichung seiner Netzkennungen. In wenigen Tagen wird das Projekt bundesweit abgeschlossen sein. Schon jetzt findet man den früher von o2 genutzten Netzcode nur noch selten vor, denn als gemeinsame Kennung der beiden einst getrennten Telefónica-Netze wird der einst von E-Plus genutzte Code 262-03 verwendet.

Im Norden, Süden und Osten Deutschlands ist die Vereinheitlichung der Netzkennungen bei Telefónica längst abgeschlossen. Nur in wenigen Regionen Westdeutschlands, etwa im Rheinland und in der Rhön, trifft man noch vereinzelt auf den Code 262-07, mit dem im Oktober 1998 Viag Interkom, das spätere o2, seinen Betrieb als viertes deutsches Mobilfunknetz aufgenommen hat.

Fast täglich vermelden Nutzer jedoch neue Regionen, in denen das von Telefónica als Recoloring bezeichnete Projekt umgesetzt wurde. Hat der nach Kundenzahlen größte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber diese Änderung zunächst nur im GSM- und UMTS-Netz durchgeführt, so wird seit geraumer Zeit auch das LTE-Netz auf die einheitliche Kennung umgeschaltet.

Verwirrende Anzeige auf dem Handy-Display

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Logo/Foto: Telefonica
Für Verwirrung sorgt bei den Kunden zum Teil die tatsächliche Provider-Anzeige auf dem Handy-Display. Von "o2-de" über "o2 - de" bis hin zu "o2 - de+" ist beispielsweise für die Kunden von o2 so ziemlich alles dabei. Unterschiede gibt es zum Teil sogar je nach Netzstandard, der gerade genutzt wird.

Ernste technische Probleme verursacht das Recoloring indes nur in seltenen Fällen - etwa wenn bei einer SIM-Karte noch nie National Roaming genutzt wurde und diese das vermeintliche E-Plus-Netz, bei dem es sich in Wirklichkeit um das neue Telefónica-Netz handelt, nicht als "erlaubt" kennt. In diesem Fall ist es erforderlich, dass sich der Kunde einmalig manuell ins E-Plus-Netz einbucht. Danach sollte das wieder automatisch funktionieren.

Mit der eigentlichen Zusammenlegung der Mobilfunknetze von E-Plus und o2 hat diese "Umfirmierung" allerdings nichts zu tun. Dieses Projekt läuft parallel weiter. Zudem hatte Telefónica-CEO Markus Haas auf der CeBIT im März angekündigt, im Laufe der kommenden zwei Jahre ein bundesweit nahezu flächendeckendes LTE-Netz anbieten zu wollen - ein Ziel, von dem der Münchner Betreiber zumindest derzeit noch weit entfernt ist, wie sich vor eineinhalb Monaten auch beim Netztest der Stiftung Warentest gezeigt hat.

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