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Telekom-Tochter will Stromnetze intelligenter machen

T-Systems und ABB entwickeln gemeinsam Smart-Grids
Von Lars Hessling

Die Zeiten, in denen die Energieerzeugung ausschließlich in Großkraftwerken stattgefunden hat, sind vorbei. Beispielsweise Solarzellen, Windräder und Biogasanlagen sorgen immer häufiger dezentral für umweltfreundlichen Strom. Mit der Dezentralisierung steigt aber auch die Komplexität der Stromnetze. War es bisher vergleichsweise einfach, Verbraucher und Erzeuger im Überblick zu behalten, ist die Netzstabilität heute viel schwerer zu gewährleisten.

Verbraucher und Erzeuger tauschen Daten aus

Eine Lösung für das Problem der Lastregelung stellen so genannte Smart-Grids dar. Dabei handelt es sich um intelligente Stromnetze, deren Teilnehmer sich ständig über Einspeisung und Verbrauch austauschen. Die Telekom-Tochter T-Systems und das Energie- und Automationstechnik-Unternehmen ABB haben jetzt angekündigt, in Zukunft gemeinsam Lösungen für Smart-Grids zu entwickeln. Die Telekom wird dabei für zwei verschiedene Teile der Entwicklung verantwortlich sein.

Informationen müssen übertragen und erfasst werden

Ein Aspekt sind die bereits bestehenden Fest- und Mobilfunknetze, die als Übertragungsmedien für Informationen zwischen den verschiedenen Teilnehmern im Energienetz dienen sollen. Als zweiten Teil will T-Systems die Erfassung der großen Datenmengen übernehmen, die im Smart-Grid entstehen. ABB dürfte als Automationstechnik-Unternehmen für die Entwicklung der Mess-, Steuer- und Regelkomponenten verantwortlich sein.

Strompreise könnten sich nach Energieerzeugung richten

Ein weiterer Anstieg der Komplexität in den Stromnetzen steht außer Frage. Bis 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland auf mindestens 30 Prozent steigen. Gerade erneuerbare Energien sind nicht immer und überall in gleichem Maße verfügbar, wie die Beispiele Wind- und Solarenergie zeigen. Möglich wäre es daher, dass in Zukunft die Energiekonzerne die Nachfrage über unterschiedlich hohe Preise je nach Verfügbarkeit der Energie anpassen.

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